#97 - Karriere mit Kindern und ohne schlechtes Gewissen: so gelingt es mit Hanna Drechsler
18.10.2024 52 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode spreche ich mit der Vereinbarkeitsexpertin Hanna Drechsler über Herausforderungen und Schuldgefühlen von berufstätigen Müttern.
Für Mütter, Väter und Arbeitgeber gleichermaßen interessant.
Wir besprechen
Für Mütter, Väter und Arbeitgeber gleichermaßen interessant.
Wir besprechen
- Warum Mütter immer noch oft kritisiert werden, wenn sie früh wieder arbeiten
- Wie patriarchale Strukturen unser Mutterbild beeinflussen
- Tipps für eine 50/50-Aufteilung von Beruf und Care-Arbeit
- Die Bedeutung eines eigenen Mutterbildes und wie man es entwickelt
Zur Website von Hanna: https://www.hannadrechsler.de/
Hier kommst du zum Instagram-Profil von Hanna.
Und hier kannst du dich mit ihr auf LinkedIn vernetzen.
Diese Episode ist das Audio zum #pHoch3 Live-Talk auf LinkedIn vom 7.10.2024.
Wenn du uns live und und in Farbe sehen möchtest, kannst du das auf meinem YouTube-Kanal oder direkt hier auf LinkedIn tun.
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Wenn du eine Frage oder einen konkreten Themenvorschlag für meinen Podcast hast, schreib mir eine E-Mail an pHoch3@claudiahuempel.com.
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Ich danke dir für deine Unterstützung.
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Transkript
Warum hast du dir eigentlich ein Kind angeschafft, wenn du nach so kurzer Zeit
schon wieder arbeiten gehst?
Genau diese Frage hat mir ein Freund vor, ich glaube, 25 Jahren gestellt.
Etwas länger her schon.
Aber im Sommer 1999. Ich hatte gerade meinen Sohn bekommen und er ist zur gleichen
Zeit Vater, auch eines Jungen geworden, war sein zweites Kind.
Ich war im ersten Moment so leicht verdutzt. Dann habe ich ihn angeguckt und
habe gesagt, und wieso arbeitest du schon wieder, jetzt, wo du zwei Jungs zu
Hause hast? Wie machst du das eigentlich?
Seinen Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen. Der hat mich angeguckt wie
ein Eichhörnchen, wenn es donnert.
Denn diese Frage, warum gehst du eigentlich arbeiten oder warum arbeitest du
schon wieder oder warum hast du dir Kinder angeschafft, wenn du jetzt schon
wieder arbeiten gehst, Ehrlich gesagt, das bekommen doch nur wir Frauen gestellt, oder?
Berufstätige Mütter bekommen von allen Seiten gefragt oder ungefragt Ratschläge,
was sie zu tun haben, wie sie sich zu verhalten haben, wann es sinnvoll ist,
arbeiten zu gehen und wann nicht.
Väter bekommen diese Frage selten gestellt.
Das war vor 25 Jahren so und ich habe das Gefühl, das ist auch heute noch so.
Und ich stelle mir seither die Frage, woher kommt das eigentlich?
Und woher kommt es, dass wir ständig ein schlechtes Gewissen haben?
Ein schlechtes Gewissen, dass wir eine schlechte Mutter sind oder dass wir unseren
Job nicht richtig machen oder dass wir unseren Kindern nicht gerecht werden.
Auch das ist heute noch genauso wie vor 25 Jahren, auch wenn sich inzwischen
vermutlich einiges verbessert und verändert hat.
Und genau das ist das Thema unseres heutigen P hoch 3 Live Talks,
zu dem ich dich ganz herzlich begrüße und ich habe mir zu diesem Thema,
zur Beantwortung dieser Fragen, wie wir das hinbekommen, ohne schlechtes Gewissen,
Kinder und Karriere zu vereinbaren, eine Expertin eingeladen,
die ich jetzt gleich mal auf die Bühne hole.
Bei mir zu Gast heute ist Hanna Drexler.
Hanna ist systemische Coach und begleitet Frauen und Paare dabei,
Einen für sie stimmigen, selbstbestimmten Weg zu gleichberechtigter Elternschaft hinzubekommen.
Weiters als Equal-Care-Expertin berät sie Unternehmen dafür,
eben familienfreundliche Konzepte zu entwickeln und auch umzusetzen,
sodass man Familie und Beruf in Balance bekommt.
Darüber hinaus hat sie drei Kinder im Alter von 1, 5 und 8 Jahren.
Wird sie uns sicher erzählen, wie sie das hinbekommt.
Und vom ersten Tag an führt sie mit ihrem Mann so ein 50-50-Modell.
Das heißt, sie teilen sich jeweils zu gleichen Teilen Hausarbeit,
Care-Arbeit und Erwerbsarbeit.
Hanna, schön, dass du da bist. Super, dass du meiner Einladung gefolgt bist.
Ja, vielen Dank für die Einladung, Claudia.
Ja, ich habe ja gerade schon gesagt, diese Frage wird, glaube ich,
irgendwie nur Frauen gestellt.
Und ganz ehrlich, ich vor 25 Jahren hätte echt ehrlich gedacht,
nach 25 Jahren im Jahr 2024 sind wir irgendwie weiter.
Ich persönlich habe das Gefühl, dass sich in Sachen Vereinbarkeit und auch dieses
Bild von Mutter wenig verändert hat, dass man sich als berufstätige Mutter jeden
Tag rechtfertigen muss, immer noch.
Stimmt mein Gefühl? Wie siehst du das?
Ja, ich glaube, es ist beides. Also es hat sich vieles bewegt und manches auch noch gar nicht.
Es ist definitiv so, dass Frauen zu höheren Anteilen erwerbstätig sind,
mehr in Führungspositionen sind.
Es ist so, dass die Kinderbetreuung, der Ausbau der Kinderbetreuung deutlich
vorangeschritten ist, vor allen Dingen für kleine Kinder, also der Krippenausbau,
auch was Ganztagsschulen betrifft und so weiter und so fort.
Also da ist auf jeden Fall was passiert.
Auch Unternehmen haben sich ja auf vielfältige Art und Weise in den letzten
Jahren ausgetobt, sich irgendwie Frauenförderungsmaßnahmen zu überlegen.
Und das ist ja nicht nur Frauen, sondern es betrifft ja oft Frauen, die Mütter sind.
Weil tatsächlich das ist auch ein Unterschied Frauen mit und Frauen ohne Kinder
was sich da bewegt hat, ist eben auch verschieden aber Mutterschaft ist immer
noch ein absolutes Manko sozusagen, wie ein Makel in der Erwerbsbiografie einer Frau,
und das Dumme ist auch daran dass es eben nicht nur dieser Moment ist,
in der sie Mutter wird sondern dann gibt es die Jahre, in der sie jederzeit
Mutter werden könnte und die Jahre, in der sie noch Mutter werden könnte und
vielleicht nicht nur ein Kind oder nicht nur zwei,
sondern vielleicht auch drei und wie lange dauert es noch und will sie nochmal und so.
Genau, das ist immer was, es sind so Gedanken, die werden sich nur in Bezug
auf Mütter oder Fragen, die werden sich in Bezug auf Mütter gestellt und deswegen
Fragen, die sich Mütter selber stellen müssen.
Und insofern, genau, da haben sich Dinge bewegt, aber was sich eben noch wenig
bewegt hat, ist das Mutterbild,
das, wie wir Care-Arbeit als Gesellschaft trotzdem organisieren oder wem wir
das zuordnen, das sind eben immer noch die Mütter, die dafür verantwortlich gelten.
Und das ist letztendlich das Thema, weswegen es sozusagen wie so ein Makel an den Müttern hängt.
Ja, wie bist du denn, ich meine, ich habe ja gesagt, du hast drei Kinder,
auch noch relativ klein, also eben zwischen eins und acht.
Wie bist du selber überhaupt zu diesem Thema gekommen?
Was war so deine eigene, und was war die Motivation, sich jetzt wirklich auch
beruflich mit diesem Thema zu beschäftigen und eben andere dabei auch zu begleiten bei diesem Thema?
Ja, ich glaube, das ist schon so eine Art Berufung, muss man sagen,
in meinem Fall, dass ich mit meinem eigenen Mutterwerden mich also selber mit
diesen ganzen Themen beschäftigt habe und selber ganz stark gemerkt habe,
wie es in mir gearbeitet hat,
dass ich einerseits einen Kinderwunsch hatte,
aber gemerkt habe, ich würde den auch gerne noch ein paar Jahre weiterhin anstellen,
weil irgendwas daran macht in mir ein starkes Unwohlsein.
Und ich habe dann relativ schnell zum Glück rausgefunden, dass das eben damit
zu tun hat, dass ich das Gefühl hatte, und das kennen glaube ich ungefähr alle
Mütter, für mich hat das Konsequenzen, da sind wir eben bei dem Thema,
für meinen Mann womöglich nicht.
Und mein Leben soll sich jetzt ganz doll verändern und seins nur bedingt,
so ungefähr, wenn überhaupt.
Und deswegen war dieses Equal Care Thema auch tatsächlich aus meiner eigenen
Prägung heraus, wie meine Eltern Care Arbeit verteilt haben, ein großes Glück,
sozusagen, dass sie das für ihre Verhältnisse und diese Generation relativ gleichberechtigt
gemacht haben oder mein Vater auch allein zuständig war und so weiter.
Ja, meine Mutter immer erwerbstätig. Also das hat alles sozusagen in mir ganz
viele Fragen aufgeworfen und wir haben uns deswegen von vornherein mit der Frage
nach gleichberechtigter Elternschaft beschäftigt.
Und es war dann erstmal ein privates Anliegen und parallel, ich war als Berufsberaterin
tätig und habe eine systemische Coaching-Ausbildung gemacht als Weiterbildung in dem Kontext,
habe dann aber nebenberuflich angefangen, Klientinnen aufzunehmen und da kamen
dann fast nur Mütter mit dem Anliegen nach beruflicher Veränderung und mir ging
sozusagen so parallel auf, aha,
das ist ein Riesenthema und ein Problem von Müttern.
Ja, und so bin ich im Grunde zu den Anliegen von Müttern im Kontext von Coaching
gekommen und habe dann Stück für Stück sozusagen dieses Themenfeld mir erarbeitet.
Ich bin ja selbst Kulturwissenschaftlerin, das heißt, dieser kulturhistorische
Blick auf gesellschaftliche Entwicklung, aber vor allen Dingen auf das Thema
Mutterschaft war mir vertraut.
Und so haben sich die Dinge zusammengefügt und wie gesagt, ich empfinde das
schon so ein bisschen als Berufung, dass einfach die Selbstbestimmung und die
Freiheit von Müttern, wie können wir denn in dieser Gesellschaft.
Ja, genauso partizipieren in allen gesellschaftlichen Bereichen,
obwohl, muss man ja dann sagen, wir Mütter sind, dass mich das einfach irgendwo
sehr anrührt in mir und ich so das Gefühl habe, dass ich möchte daran was verändern.
Also es ist so richtig irgendwie so ein Calling, das mich da,
glaube ich, so erreicht hat.
Ja, also so eine Mischung zwischen deinen eigenen Gedanken dabei,
aber eben dem auch, dass du damit natürlich dann auch vielfach konfrontiert worden bist.
Und du hast ja dazu auch einen Podcast.
Also ich weiß noch genau, als ich diesen Podcast-Titel gehört habe,
Equal Care, Impulse für eine feministische Elternschaft.
Da bin ich im ersten Moment voll zusammengezuckt, muss ich ehrlich zugeben,
weil ich habe mich früher auch immer als Feministin bezeichnet und ich war auch
eine und ich merke, je älter ich werde, ich glaube, ich werde wieder eine und zwar deshalb,
weil sich nach meinem Gefühl so wenig verändert hat.
Aber dieses Wort feministische Elternschaft fand ich jetzt irgendwie wirklich
eine krasse Zusammenstellung.
Was bedeutet das für dich, feministische Elternschaft? Erklär es mal kurz.
Ja, und ich glaube, weißt du, dieser Widerspruch ist ja, dass wir sozusagen,
genau das ist das Problem, dass wir sozusagen gleichberechtigt sein dürfen in
allen Lebensbereichen, bis wir Mütter werden oder bis wir Eltern werden.
Da trifft eben viele Eltern der sogenannte Patriarchatsschock und wir stellen
fest, so gleichberechtigt, wie wir dachten, sind wir überhaupt nicht.
Und ja, eine feministische Elternschaft.
Ist für mich erstmal eine Haltung, also die Annahme, dass beide Elternteile,
alle Elternteile, die gleichen Möglichkeiten, Rechte, aber eben auch die gleichen
Verpflichtungen haben sollten.
Und dem ist eben in unserer Welt aktuell nicht so. Oder das ist etwas,
was wir im Grunde im Moment nur privat lösen können.
Dass sozusagen wirklich die gleichen Möglichkeiten für beide zur Verfügung gestellt werden.
Deswegen unser 50-50-Modell. Genau, und vielleicht noch, oder ja,
ergänzend dazu bedeutet das am Ende, dass letztendlich die Bedürfnisse aller
Familienmitglieder gleich wichtig sind.
Und da denken wir ja auch gerade aus unserer aktuell sehr bedürfnisorientierten
Welt heraus oder einen Anspruch heraus an Care-Arbeit, auch an Betreuung von Kindern.
Dann, ja, ja, aber wenn wir eben genauer hingucken, dann stellen wir eben fest,
dass insbesondere die Bedürfnisse von Müttern oft nicht so viel wert sind oder
viel weniger Raum bekommen als die der anderen Familienmitglieder.
Und natürlich auch die der Väter. Also die Frage ist dann ja auch wirklich,
wo wir da so landen durch gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen,
diesen Rollen, ist das eigentlich wirklich meins?
Möchte ich das eigentlich? Also es geht auch um die Erlaubnis,
diese Rollenbilder in Frage zu stellen und sozusagen den eigenen Bedürfnissen
zu folgen und im Grunde zu mehr Selbstbestimmung für alle zu kommen.
Ja.
Erlebst du da manchmal Gegenwind bei dieser Formulierung?
Wie reagieren, also das würde mich nochmal interessieren, wie reagieren so Männer
und Väter auf diese Problematik oder wenn du mit ihnen diskutierst?
Ja, das ist verschieden. Also ich glaube, dass das natürlich tatsächlich dieser
Titel schon manche tatsächlich aussortiert und ich dann manchmal mit manchen
Menschen deswegen gar nicht in Kontakt komme, muss man auch sagen.
Also der ist ja auch, ja, so ist das halt. Wer für das Wort nicht offen ist, dem das tut mir leid.
Ich bekomme manchmal, also es gibt schon so Nachrichten auf meinen Newsletter zum Beispiel,
erinnere ich an eine, da wurde mir schon Väter-Bashing vorgeworfen,
also das gibt es, dass Männer sich per se davon angegriffen fühlen,
dabei sind sie natürlich absolut mitgedacht, Und das ist ja gar nicht so,
also sie haben eben strukturell ganz viele Privilegien, was natürlich nicht
heißt, dass das individuell immer ihre Wahl ist und das alles gut für sie ist.
Genau, aber darum, das ist es ja eigentlich auch zwischen individueller und
struktureller Ebene unterscheiden zu können und sich seiner Privilegien auch
bewusst zu werden oder zu sein.
Ja, also es ist bestimmt polarisierend und natürlich erreiche ich ganz klar
mehr Mütter, die eben, ja, die auch letztendlich die Leidtragenden oft sind
oder die die größeren Anliegen, Herausforderungen da haben.
Ich weiß aber natürlich auch von vielen, also ich weiß auch von vielen Müttern,
die erstmal Widerstand haben oder die zum Beispiel in Angebote von mir kommen
und sagen, ich fand es immer schwer, mich als Feministin zu bezeichnen.
Ich wusste gar nicht, wie ich das eben zusammendenken soll.
Weil das ist eben, der Feminismus macht halt vor Mutterschauf bisher oft.
Und das ist ja eben auch die Frage, wie können wir das zusammendenken?
Und die dann eben im Anschluss an Teilnahmen, an meinen Angeboten,
da sich auch irgendwie befreit fühlen, zu wissen, ah, so, das ist.
Jetzt mein Weg
Und jetzt kann ich mich mit einem guten Gefühl als Feministin bezeichnen oder
weiß auch, warum das wichtig ist oder ich das auch anders vertreten kann,
zum Beispiel in meiner Partnerschaft.
Und ja, ich glaube, es gibt auch, also genau, ich weiß, es gibt sehr viele stille
Väter, also stille Zuhörer zum Beispiel im Podcast, die auch Väter sind.
Ja, ich fand das total interessant. Ich habe ja vor zwei Wochen,
das ist genau heute vor zwei Wochen gewesen, einen Post gemacht,
der anfing mit dem Worten, ich stelle lieber eine engagierte Teilzeitmutter
ein als einen mittelmäßig motivierten Mann, Vollzeitmann.
Und ich habe mich, als ich das geschrieben habe, gedacht, so jetzt kommt das,
jetzt geht der Shitstorm sämtlicher Männer über mich. Und das war gar nicht so.
Natürlich sind ein paar Sachen gekommen, aber sehr, sehr wenig,
aber viel eben auch einfach viel Zustimmung von Frauen, viele Kommentare von
Frauen und so weiter und das hat mir gezeigt,
dass eben auch so diese Fähigkeiten, die Frauen erwerben, wenn sie gleichzeitig
berufstätig und Care-Arbeit machen, also Mutter sind, sich um die Familie kümmern,
entwickelt man ja bestimmte Fähigkeiten.
Und dass die viel zu wenig wertgeschätzt werden, auch in der Arbeitswelt.
Jetzt ist es ja so, dass du eben auch Unternehmen dabei berätst,
solche Konzepte für ihre Mitarbeitenden eben zu entwickeln.
Was sind das für Unternehmen, die sich an dich wenden und was macht ihr da? Also wie läuft das ab?
Ja, das sind Unternehmen,
Die oft ja ihren Mitarbeitenden einfach ein Angebot zum Thema Vereinbarkeit
und Equal Care ist so zusätzlich, ist glaube ich ein Thema, was so ein bisschen
ins Blick fällt, gerückt ist erst in den letzten Jahren, erst war es immer sehr
das Schlagwort Vereinbarkeit,
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, da wollen wir irgendwie ein Angebot machen
und unsere Mitarbeitenden darin unterstützen, das sind dann oft Vorträge,
teilweise Workshops,
genau, zu sowas, Thema von gelingender Vereinbarkeit, Umgang mit Mental Load,
Care-Arbeit fairer verteilen, wie geht das überhaupt praktisch und Und genau,
teilweise sind es Unternehmen, die einfach Coaching-Prozesse ihrer Mitarbeiterinnen
meist bezahlen, zum Beispiel in den Wiedereinstiegsprozessen.
Genau, die, ja, und die sich sozusagen individuell, also es ist letztendlich
ein sehr individuelles Hinschauen, weil da gibt es auch keine Pauschalstrategien,
weil jedes Unternehmen, je nach Größe und so weiter und Maßnahmen,
die schon vorhanden sind,
ja, man sehr genau gucken muss, was braucht es denn eigentlich.
Und ja, die sich das auch fragen letztendlich. Was sind denn Maßnahmen,
wie wir Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker fördern können?
Das ist eben das Homeoffice, das klassische, das wir jetzt dank der Pandemie
irgendwie verbreitet haben, ist dann oft noch keine ausreichende Vereinbarkeitsmaßnahme.
Genau, also die sozusagen da einfach ein bisschen genauer hingucken wollen,
was bedeutet das denn wirklich?
Und ja, das hat viel mit der Art der Arbeit letztendlich auch zu tun,
die da geleistet wird, in welchem, also zum Beispiel, wenn da Mitarbeiter im
Schichtdienst sind, ist das wieder ganz andere Vereinbarkeitsherausforderungen,
als wenn das ganz flexible Arbeitszeiten sind, zum Beispiel.
Und ist es so, und ich meine, Unternehmen machen so etwas ja nicht aus Menschenfreundlichkeit,
will ich jetzt mal sagen.
Aus unternehmerischer Sicht möchte ich immer, dass ich einen Nutzen davon habe.
Irgendetwas Messbares und idealerweise auch etwas, was auf den Profit dann hinterher
einzahlt, möchte ich dabei rausbekommen.
Gibt es da, werden diese Dinge dann auch gemessen? Oder was sind die Erwartungen
der Unternehmen und was kommt dann tatsächlich dabei raus? Kannst du da irgendwie
ein konkretes Beispiel nennen? Ja, also es gibt Studien,
Genau, die das belegen, dass sozusagen die Vereinbarkeitsmaßnahmen,
das ist natürlich jetzt sehr abstrakt, das sind eben dann ganz verschiedene,
Posten einsparen, weil es natürlich Fluktuationskosten, zum Beispiel ist ja dein Thema,
können einfach wahnsinnig hoch sein, der Wechsel der Mitarbeitenden und über
30 Prozent der Mütter wechselt nach Elternzeiten nicht nur die Position,
sondern auch den Arbeitgeber.
Das heißt, wenn man da sich überhaupt nicht drum kümmert, und das tun viele
Arbeitgeber leider nicht,
das ist dann eben so, da geht sofort dieser Film hoch, ah ja,
die ist Motor, mit der brauchen wir eigentlich gar nicht mehr rechnen,
anstatt mit dieser Person mal zu sprechen und über Erwartungen und zu gucken,
wie möchte die denn das eigentlich und wie können wir sie so unterstützen, dass sie bleibt.
Damit zum Beispiel sind ganz konkret viele Kosten einsparbar.
Und auch die Weiterentwicklung, was braucht es da für Weiterentwicklungsmöglichkeiten,
damit das halt so geht, auch fachlich.
Weil das ist auch ein Riesenproblem, das mir ganz viel begegnet,
dass Mütter im Grunde so, selbst wenn sie bleiben dürfen, sag ich mal,
dann werden sie selten befördert oder dann ist das selten, dann ist das so ein
bisschen, okay, mach einfach weiter, was du bisher tust.
Das können wir zum Beispiel auch in den Einkommen von Müttern,
kann man das ablesen, das Einkommen der Mütter geht runter, das Einkommen der Väter steigt.
Also da gibt es sozusagen ganz strukturell ganz viele Dinge, die wir ablesen können.
Und natürlich ist diese Mitarbeiterzufriedenheit ein Riesengarant,
gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zu sehen.
Natürlich erhöht das einfach das Engagement und die Bereitschaft zur Flexibilität
und so weiter und so fort. die Lebenszufriedenheit, muss man einfach sagen,
weil Familie, also insbesondere für Mütter ist es natürlich ein Riesenfaktor.
Der mentalen Gesundheit letztendlich auch und Lebenszufriedenheit zu sehen,
okay, wenn ich das hier hinkriege, wenn ich denn schon, das ist ja meistens
so, mich zum größten Teil allein verantwortlich fühle oder auch allein verantwortlich
bin, dann ist das einfach ein Riesenfaktor,
wenn das mit dem Arbeitgeber gut läuft.
Genau, und natürlich muss man auch sagen, Väter, und das passiert auch zunehmend,
dass ich, dass ich, es gibt ja Väter-Netzwerke, vor allem in großen Unternehmen
oder Konzernen, dass die sich auch melden und sich schon auch fragen,
was können wir jetzt Väter dazu beitragen.
Da geht es sehr viel eigentlich um Bewusstseinsbildung erstmal, muss man sagen.
Natürlich dann auch um ganz konkrete Dinge, so wie bieten wir eigentlich unseren
Vätern oder wie ermutigen wir sie zur Elternzeit und was verändert das dann,
was macht das mit Teilzeitquoten.
Ja, da geht es erstmal um ein Bewusstsein, eine Bewusstseinsbildung, würde ich sagen.
Sich dieser Rollenbilder und Klischees, was das eigentlich dann bedeutet, auch klar zu werden.
Ja, also was ich erstaunlich finde, also mich überrascht jetzt diese Zahl von 30 Prozent nicht,
weil ich kenne wirklich viele, viele Frauen, natürlich durch meine Arbeit,
aber auch im persönlichen Umfeld, die sich in der Elternzeit und kurz danach
überlegt haben, als sie zurückgekommen sind, das will ich nicht.
Man kommt mir nicht entgegen, das, was ich vorher gemacht habe,
das, was ich geleistet habe für dieses Unternehmen, das, was ich weiß.
Das wird hier überhaupt nicht wertgeschätzt. Ich werde in eine Ecke abgestempelt.
Ich suche mir was Neues. Was natürlich schwierig ist, wenn man,
das muss man ganz klar so sagen, wenn man irgendwie jetzt nicht super flexibel
ist, weil man halt Kinder zu versorgen hat,
ist so ein Wechsel schon auch eine Herausforderung.
Das ist mal das eine. Aber was total unterschätzt wird, das ist meine Erfahrung
in den Unternehmen, ist die Loyalität, die einem von Müttern entgegengebracht
wird, wenn man ihnen ermöglicht,
familienfreundlich zu arbeiten, also beides irgendwie zu verbinden,
sodass sie einen spannenden Job weiterhin machen mit Verantwortung und Impact
und auf der anderen Seite aber eben auch die Möglichkeit haben, beides zu vereinbaren.
Also diese Loyalität, die darf man echt nicht unterschätzen,
weil dann besteht überhaupt gar kein Grund,
den Arbeitgeber zu wechseln.
Es gibt ja auch Zahlen, wie viele Mütter eben gerne ihre Erwerbsarbeitzeit aufstocken
würden. Das sind auch ziemlich viele, an die 40 Prozent, glaube ich.
Und aber eben auch Väter, die
gerne reduzieren würden. Also da hat es eben ganz viel auch damit zu tun,
genau, wie sehr kann wir überhaupt eine Gesprächskultur auch über wirkliche
Bedürfnisse, also berufliche Bedürfnisse und eine Bereitschaft,
möglichst viel von dem eben umzusetzen.
Genau, das erhöht auf jeden Fall die Loyalität auf allen Seiten.
Und wie gesagt, das ist auch zunehmend ein Väterthema.
Und ich habe ja, also ich habe unzählige Frauen zu diesem Thema begleitet und
auch wirklich, also die,
also ich würde sagen, alle finden ja früher oder später, finden sie ja dann
einen neuen, besseren Arbeitgeber, weil wenn ihnen erstmal klar ist,
was sind denn meine Rahmenbedingungen, was brauche ich denn wirklich,
wo bin ich, also wo bin ich flexibel, was will ich, was bin ich nicht kompromissbereit.
Mit dieser Klarheit, das zu verhandeln.
Das können sie manchmal, wo sie sind, aber meistens müssen sie eben den Arbeitgeber
wechseln und es lohnt sich eigentlich immer.
Ja, genau. Du hast einen Aspekt jetzt schon erwähnt, so nebenher,
dass nämlich viele Mütter dann eben nach der Rückkehr,
wenn sie dann wieder anfangen, sich verändern wollen, weil sie merken,
die Rahmenbedingungen stimmen für mich nicht mehr, ich werde nicht wertgeschätzt und so weiter.
Was sind aus deiner Erfahrung jetzt noch weitere große Herausforderungen,
mit denen berufstätige Mütter so zu kämpfen haben?
Tja, das sind natürlich also strukturelle Rahmenbedingungen,
je nachdem, wo man so wohnt, sind sozusagen Betreuungszeiten für Kita-Kinder, Schul-Kinder.
Das ist etwas, ein riesen strukturelles Problem.
Dann ist es unnatürlich sozusagen dieses eigene oder dieses Mutterbild,
das so über allem schwebt, was du sonst am Anfang auch angesprochen hast.
Also sozusagen die Klischees und die Vorurteile, denen Mütter da so begegnen.
Und am Ende muss man sagen, es ist auch egal, wie man es tut.
Also, da kann ich verhältnismäßig kurz in Elternzeit gehen, dann kriege ich
irgendeinen Kommentar.
Warum bist du denn schon wieder hier? Wo ist denn dein Kind?
Im Subtext, du Rabenmutter.
Oder andersrum, ich gehe ganz lange in Elternzeit, was auch immer das genau bedeutet.
Und dann mache ich es auch nicht recht. Dann ist eben auch so,
kannst nicht loslassen, weiß ich auch nicht.
Also es gibt immer einen Grund, Mütter sozusagen da zu verurteilen.
Sie können es nicht richtig machen.
Ja, und das hat mit diesem Mutterbild zu tun, das einem immer entgegenkommt
und mit dem man sich immer auseinandersetzen muss, wenn man in dieser Position, dieser Rolle landet.
Und ich glaube, das sich auch klarzumachen, ist halt ein wesentlicher Schlüssel,
dass einem da im Grunde nichts bleibt, als seinen eigenen Weg zu finden und
sich das bewusst zu machen, wo kommt das eigentlich her.
Sonst hat man nämlich immer dieses Zerreißgefühl, den Druck von allen Seiten,
so ganz subtile Erwartungen, die um einen rumschwirren.
Ja, manchen ist man sich bewusst, manchen ist man sich nicht bewusst,
aber es ist immer der Versuch, sich da so ein bisschen abzurennen und irgendwie
zu versuchen, irgendeinem unbewussten Ideal da sozusagen gerecht zu werden,
was am Ende nie möglich sein wird.
Wie, ich habe ja eingangs auch gesagt, und du hast es gerade eben nochmal zusammengefasst,
eben auch dieses schlechte Gewissen, auch dass man es keinem Recht macht,
oft auch sich selber nicht, seinen eigenen Erwartungen nicht.
Und das ist ja, wir hatten das im Vorgespräch so ein bisschen besprochen,
das ist ja irgendwie eigentlich so ein Mutterbild, was hochpoppt,
was einem gar nicht bewusst ist, dass man das hat.
Und auch dieses, wie patriarchalisch das geprägt ist, finde ich so interessant.
Du hast es vorhin gesagt, dass das bei deinem eigenen Weg so gewesen ist,
wie das dann plötzlich da war, man denkt, man ist so gleichberechtigt und man
ist so auch Väter und dann poppt das dann plötzlich doch hoch.
Woher kommt das? Woher kommt es? Und wie kann ich es wirklich schaffen,
das zu überwinden beziehungsweise meinen eigenen Weg zu finden?
Ich meine, es sind zwei Fragen jetzt in einem. Vielleicht beantwortest du sie hintereinander.
Ja, und es ist, genau, es ist ein, also woher das kommt, also ja,
aus der unserer Kulturgeschichte letztendlich,
aus unserer patriarchalen Prägung und das sind ja ungefähr 6000 Jahre Kulturgeschichte,
in der wir sozusagen in diesen patriarchalen Strukturen leben,
die sich entwickelt haben,
aufgrund gesellschaftlicher Veränderung, aufgrund klimatischer Veränderung,
weil Menschen sesshaft geworden sind,
weil der Besitz in die Welt gekommen ist, also da könnte man jetzt einen langen
Vortrag schon allein dazu halten und das allein Denn, oder Patriarchat heißt
ja Herrschaft der Väter und sozusagen es gab eine Veränderung,
dass aufgrund des Besitzes es wichtig war, die patrilineare Erbfolge sozusagen
nachvollziehen zu wollen.
Vorher war das nie relevant, da gab es sozusagen, haben wir in sieben Strukturen
gelebt, die immer den Ursprung oder man hat immer im Hause sozusagen oder um
die Mutter gelebt und mit sozusagen Brüdern, Onkel,
Cousins und so weiter, aber sozusagen die, genau, das Leben war um die Mutter
oder die Mütter dann ja mehrerer Generationen organisiert.
Und man wusste gar nicht, wer die Väter sind.
Vaterschaft war gar kein Konzept, nur Mutterschaft war sozusagen.
Das konnten Menschen sehen, wo das Leben herkommt aus den Frauen.
Und das ist ein wirklicher Paradigmenwechsel gewesen, dass das sozusagen einmal
komplett verdreht wurde.
Diese Logik, und die hat es ja erforderlich gemacht, weibliche Sexualität zu
unterdrücken, weil nur wenn ich Frauen ihrer Sexualität begrenze,
kann ich nachvollziehen, wer der Vater ist.
Das hat zur Ehe geführt und so weiter und so fort. Also das ist ein Riesenthema,
dass das der Umschwung war.
Also es ist eine Gesamtlogik unserer Welt, die sozusagen wie verdreht ist.
Man könnte auch so verkürzt sagen von sozusagen Mutter Erde.
Wir haben sozusagen das Leben in Lebenszyklen mit der Natur und so weiter verehrt gesehen.
Aha, sozusagen da kommen wir her. Wir leben in Verbundenheit mit der Natur.
Verdreht in sozusagen, es gibt ja die Idee von Gott-Vater, also sozusagen der
Vater als Ursprung aller Dinge, das Christentum hat es oder die monotheistischen
Religionen haben das alles wunderbar dann noch legitimiert oder sind entwickelt
worden, um das zu legitimieren.
Was ja Adam aus der Rippe eines Mannes.
Also jedes Elternteil könnte darin einen Widerspruch erkennen,
gerade als Mutter denkt man sich, okay, wo kommt jetzt das Leben her?
Eigentlich aus der Frau.
Aber diese Verdrehung ist sozusagen der Ursprung einer gewissen Logik und der
Unterdrückung der Frau, allen weiblichen oder alles nicht männlichen, könnte man sagen.
Und die Mutterrolle ist etwas, was Teil dieser ganzen kulturhistorischen Entwicklung ist.
Also einmal gerade zum Beispiel im Christlichen können wir sehen,
Diese Mutter als heilige, pures, reines Wesen.
Da haben wir heute oft noch mit zu tun, mit diesen vielen Ansprüchen an Mütter,
diese eierlegende Wollmichsau mit Superkräften.
Also eine Mutter soll sozusagen alles können und erfüllen.
Eigentlich übermenschliche Fähigkeiten. Da sind das sozusagen so ein bisschen
diese Mutter als heilige.
Und dann ist es aber jetzt, wir können nur in die jüngere Geschichte gucken.
Oder wenn wir jetzt die jüngere Vergangenheit oder ja, vielleicht ein paar hundert Jahre.
Also wie gesagt, es hat sich in der Kulturgeschichte dann immer wieder verändert,
warum es nötig war, die Mutter in eine bestimmte Rolle zu pressen, könnte man sagen.
Es hat natürlich mit gesellschaftlichen Umständen zu tun. Was ist denn nötig
oder was war sozusagen auch en vogue oder was hat was mit, zum Beispiel das
Bürgertum hat die Mutter sozusagen auch, hat ja eine gewisse Rolle,
diese Frau als Bestimmung oder in der Entwicklung des Bürgertums.
Das ist der Platz der Frau in der Gesellschaft.
Wofür bist du eigentlich zuständig? Das ist im Grunde eine Maßnahme,
um Frauen auch aus gesellschaftlichen Machtpositionen fernzuhalten.
Oder wir können im Nationalsozialismus gucken. Da hatte die Mutter eine ganz
bestimmte Rolle, die was mit gesellschaftlichen Prämissen zu tun hatte,
sie auf ein Podest zu heben, um sie auch im Grunde ruhig zu stellen und schön weiter zu machen.
Ganz bestimmte Menschen sozusagen, für ganz bestimmte Menschen zu sorgen.
Also das ist sozusagen kulturgeschichtlich sehr komplex und interessant.
Und zum Beispiel in den 50er Jahren, dann Nachkriegszeiten, ist es noch ein
Wohlstandsmerkmal gewesen, dass die Frau Frau.
Zu Hause ist.
Frau Frau zu Hause sein.
Wobei das ja ein Bild war, was vor allem im Westen war. Also im Osten halt einfach nicht.
Und da sieht man ja auch schon, dass sich das natürlich in unterschiedlichen
Gesellschaften auch unterschiedlich entwickelt.
Also Ost und West, finde ich, in Deutschland kann man das total gut sehen,
wie sich das auch, was die Berufstätigkeit angeht, ganz anders dargestellt hat.
Trotz allem ist es auch im Osten so gewesen, dass die Frauen im Wesentlichen
für Hausarbeit zuständig waren und jetzt irgendwie nicht die Männer gleichberechtigt.
Aber es ist ja auch so, dass sich das in unterschiedlichen europäischen Ländern ganz anders darstellt.
Also dieses Mutterbild, das du gerade beschreibst, ist insbesondere im Dachraum,
also ich lebe jetzt hier in Österreich, da ist das krass.
Also ich dachte immer schon, Deutschland wäre ein Entwicklungsland,
aber in Österreich ist das hierarchische und paktärische Familienbild schon
noch sehr verbreitet und in der Schweiz auch.
In anderen europäischen Ländern ist das teilweise anders. In Frankreich ist
das anders, insbesondere in Skandinavien ist das anders.
Wie kommt das, dass das da einfach auch anders ist?
Ja, genau. Also da sind wir eben in diesen kulturhistorischen Prägungen bei
Deutschland eben noch ganz stark, wie unsere Elterngeneration,
also wir unterschätzen einfach, wie stark das noch nachwirkt,
wovon wir individuell geprägt sind, was sozusagen wichtig war für unsere Elterngeneration.
Und da ist eben diese Prägung der Hausfrau und Mutter sozusagen als Luxus- oder
als Statussymbol fast schon, weil das bedeutet, dass ein Einkommen reicht und
so weiter und wir können es uns leisten und so dieses,
ja, also das ist eben etwas, was noch tief sitzt oder was viele ja einfach erlebt haben.
Oder auch eben diese, gerade dann mit den 70er, 80er Jahren gab es dann da so
einen Umbruch dann letztendlich, so diese berufstätigen Mütter und die Hausfrauen,
also da war auch noch immer so, du musst dich aber irgendwie entscheiden,
und das hat ja auch was mit feministischen Bestrebungen letztendlich zu tun
und ersten politischen Maßnahmen und das muss man eben sagen,
wir haben immer noch das Ehegattensplitting zum Beispiel, wir haben Elterngeld,
das bestimmte Vorgaben macht und bestimmte Möglichkeiten dann damit zur Verfügung stellt,
und gerade weil eben auch das aus finanziellen Gründen, also das hat dann weitere
strukturelle Gründe, eben gar nicht unbedingt mehr leistbar ist,
dass jetzt das Einkommen für eine Familie reicht und das Bewusstsein noch sich erhöht hat,
wie risikoreich das für Frauen ist und zum Beispiel ihre Altersarmut und das Risiko von Trennung.
Also die Scheidungsraten sind, andere Frauen müssen heute nicht mehr,
also müssen nicht bei ihren Männern bleiben.
Also da gibt es sozusagen einfach Rahmenbedingungen, die eine Rolle spielen.
Und das ist ja auch eben alles noch gar nicht so lange, dass es sozusagen eine
Wahl gibt, auch, dass die Frau überhaupt ihren Beruf frei wählen darf und so weiter.
Also deswegen, also da ist noch einiges aufzuarbeiten und zu überwinden, was dieses.
Ja, was das Mutterbild betrifft und die Erwartungen an Mütter.
Und da haben wir eben eine andere Realität heute als vor, weiß nicht, 30, 40 Jahren.
Und gleichzeitig sind wir da dann aber trotzdem in unserer Prägung.
Also das ist eben noch nicht aufbereitet. Und das ist dann eben dieses zerrissene
Gefühl, auch dieses kollektive Mutterbild, das an einem zerrt,
von dem man geprägt ist, dem man gerecht werden will und gleichzeitig sozusagen
eigentlich fehlende Vorbilder.
Also es gibt noch wenig Neues oder die Frage, wie kann denn eine gleichberechtigte
Elternschaft aussehen?
Weil das ist eben auch Teil der Wahrheit der Strukturen, die alle politischen
Maßnahmen haben, dazu abgezielt, Frauen mehr in Erwerbsarbeit zu bringen,
aber nicht, dass Männer mehr Care-Arbeit übernehmen.
Und das führt dazu, dass das eben auch sehr belastend ist oder dass der Workload
von Müttern eben auch stetig gestiegen ist.
Das finde ich einen wichtigen Satz, den du gerade gesagt hast,
dass eben diese ganzen Rahmenbedingungen natürlich darauf abzielen,
mehr Frauen in Berufstätigkeit zu rühren, in Erwerbsarbeit.
Ist auch ganz ehrlich in ihrem eigenen Interesse. Altersarmut ist ein Thema,
aber eben nichts getan wurde, damit Männer, damit es attraktiv ist,
eben mehr Care-Arbeit zu übernehmen oder auch in Teilzeit zu arbeiten.
Denn Väter haben ganz oft, wenn sie das sich wünschen oder auch formulieren,
das weiß ich von vielen Männern, dass ihnen dann gesagt, ja,
aber mit Karriere, das Kannst du hier vergessen.
Wenn du jetzt hier in Elternzeit gehst oder Teilzeit arbeiten willst, forget it.
Und auch das ist nicht vor 25 Jahren so gewesen, sondern es ist auch heute noch so gang und gäbe.
Jetzt ist es ja so, dass ihr selber, du und dein Mann, das von Anfang an vom
ersten Kind an so gemacht habt.
Bevor wir darauf kommen, wie man das überwinden
Kann mit diesem.
Schlechten Gewissen und so weiter, wie macht ihr das genau? Und läuft das immer reibungsfrei?
Nein, natürlich nicht, um das schon mal vorwegzunehmen.
Und genau, apropos Reibung, also mein Mann hat genau das erlebt,
als er eben seinen Arbeitgeber damals,
mit dem wir ins Gespräch gegangen sind, dass er eben in Teilzeit geht,
haben die das abgelehnt oder er hat sich mehrere Dinge vorgeschlagen,
Jobsharing-Modell und so weiter.
Und das ist eben auch bei Vätern so, die Care-Verantwortung haben,
wie bei den Müttern, oft müssen die den Arbeitgeber erstmal wechseln und das
hat schon mit starken Werten, muss man sagen, zu tun und auch etwas Mut zu sagen,
ich priorisiere aber meine Care-Wahl sozusagen und,
Ich mache das als erste Prämisse, wie ich das leben will und gestalte mir dann
meine beruflichen Rahmenbedingungen so, dass das möglich ist.
Und das muss man auch sagen, einfach dieser Schmerzpunkt der Belastung ist bei
Müttern eben viel früher als bei Vätern in der Regel. Vetter merken das oft
später, welchen Preis sie dafür zahlen, eben viel weniger Care-Arbeit zu übernehmen.
Genau. Und wir haben das eben, wie gesagt, als Grundprämisse für das gemeinsame
Kinderhaben gemacht, zu sagen, okay, wir werden beide unsere Erwerbsarbeit zu
gleichen Teilen reduzieren. Die haben die gleiche Erwerbsarbeitszeit und damit
auch die gleiche Betreuungszeit.
Damals ja erst mal unseres einen Kindes.
Da hatten wir so eine vare Vorstellung davon, was das eigentlich meine,
was das bedeuten könnte und waren jetzt auch nicht. Wir hatten jetzt nie so einen Lebensplan.
Wir kriegen auf jeden Fall drei Kinder und zack, zack, so wird das.
Das hatten wir nicht. Wir haben erst mal angefangen.
Und trotzdem war das sozusagen klare Bedingung und ja, das war schon auch schwer,
also für meinen Mann im ersten Moment sicherlich dann noch mehr sozusagen,
seine Erwerbsarbeit daran anzupassen, weil für mich, das ist wieder der Klassiker,
Frauen dürfen natürlich in Teilzeit gehen, das ist auch übrigens eine gute Frage,
man sich immer wieder stellen kann,
also die Väter sich stellen können, wenn da jemand Nein sagt,
kann man sich auch fragen, wenn ich eine Frau wäre oder eine Mutter wäre,
was wäre denn eigentlich dann möglich?
Ja, super Perspektivwechsel.
Genau. Und ja, mein Mann hat das sozusagen in Kauf genommen,
den Arbeitgeber zu wechseln und oder das war dann auch zwei Wechsel nötig,
bis er wieder zufrieden war.
Das hat ein bisschen gedauert und es hat Kraft erfordert und natürlich uns auch
immer wieder in Frage gestellt hat, ist das alles wert und so.
Aber ich glaube, wenn man das erstmal wirklich zu einer entscheidenden Menge
Zeit tut, diese Zeit mit dem Kind verbringen, natürlich will er es dann auch gar nicht mehr anders.
Also Also es ist eben, also er empfindet es genauso bereichernd für sein Leben,
beides zu haben oder alles zu haben, diese Erwerbsarbeitszeit und die Zeit mit
seinem Kind oder jetzt seinen drei Kindern und wir sind eben beide ungefähr
30 Stunden erwerbstätig.
Das ist jetzt auch nicht, also das ist ja mit Teilzeit eh so eine Frage,
also das ist ja irgendwie Vollzeit nah, würde ich sagen, es würde eigentlich
allen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen gut tun.
Also genau, das ist ja dann auch immer noch die Frage, was bedeutet das genau
in der Realität und das war so unsere erste Prämisse und dann,
ja, dann gibt es schon noch mehr zu tun, als nur Erwerbszeit und Betreuungszeit
gleich zu verteilen, damit das am Ende gleichberechtigt ist.
Genau, da haben wir eben Stück für Stück Wege gefunden.
Und natürlich ist das ein ongoing Auseinandersetzungsprozess.
Wir haben das auch in jeder Elternzeit ein bisschen verschieden gemacht.
Jetzt sind wir zum Beispiel gerade eben beide in Teilzeit, weil wir im Wechsel
unser jüngstes Kind betreuen. Also da müssen wir jetzt beide auch vorübergehend
irgendwie so ein bisschen weiter reduzieren und uns immer wieder abklatschen.
Wir sind natürlich Pandemie erprobt, da war das ja der Dauerzustand.
Aber ja, das ist einfach ein Verhandlungsprozess und auch natürlich im Gucken
von Möglichkeiten und beruflichen aktuellen Rahmenbedingungen, so was geht.
Ja, das ist das eine, berufliche Rahmenbedingungen, sicherlich auch finanzielle Rahmenbedingungen.
Auch das darf man einfach nicht außer Acht lassen. Wir müssen alle unsere Miete
zahlen und die Kinder versorgen und so weiter.
Das ist ja irgendwie auch schon ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
Hat sich daraus dann eigentlich, denn jetzt kommen wir mal auf dieses Thema wieder zurück,
was kann ich eigentlich tun oder was müsste ich tun, kann ich tun,
um mein eigenes Mutterbild zu entwickeln oder auch Elternbild,
um zu mehr gleichberechtigter Elternschaft zu kommen oder eben auch damit meinen
Frieden zu finden, mein eigenes Mutterbild zu finden.
Du begleitest ja Mütter, Mütter in der Mehrzahl Mütter, teilweise auch Paare.
Wie machst du das, beziehungsweise wie läuft das ab?
Ja, also der erste Punkt, um zu dieser Wahlfreiheit irgendwie letztendlich auch
zu kommen oder dem, also wie gesagt, die Wahlfreiheit setzt auch weitere strukturelle,
wie du sagst, finanzielle Möglichkeiten usw.
Voraus, aber ich kann immer eine bewusste Entscheidung treffen für das Hier
und Jetzt und sozusagen gucken, welchen Handlungsspielraum habe ich denn?
Ich kann natürlich feststellen, bestimmte Dinge kann ich nicht ändern und das
sind viele Rahmenbedingungen von Elternschaft, die wir nicht individuell lösen können,
aber ich kann erstmal mich fragen, was wäre denn überhaupt mein Bedürfnis und
das ist, ja, das klingt banal, aber es ist halt so gar nicht banal.
Und gerade Mütter verlieren ja da oft auch sehr den Kontakt zu sich selbst wegen
dieser vielen Erwartungen, die so an ihnen zerren.
Und da mischt sich, also oft geht es darum eigentlich, ich sag mal,
das patriarchal geprägte Mutterbild von den eigenen Bedürfnissen zu trennen.
Also das ist eben, man könnte sich das fast wie so eine Schneekugel oder so
vorstellen, wo alles ist so, wirbelt so durcheinander und das ist so viel auf
einmal und so viele, wie gesagt, diese Dinge, die an einem zerren und Erwartungen,
die man erfüllen will oder denkt erfüllen zu sollen und das erstmal zu sortieren,
das ist meistens der erste Schritt.
Also was will ich und was wollen vermeintlich andere oder eben dieses Mutterbild
von mir und dafür brauche ich
sehr viel Wissen auch einfach über dieses Mutterbild und über diese Kultur.
Geschichte, das ist etwas, was ich halt glaube, was ja unterschätzt ist und
uns nicht beigebracht wird.
Es ist sozusagen einfach dieses unsichtbare Ideal. Das gilt natürlich für die Väter auch.
Es gibt auch ein Rollenbild der Väter, das total unbewusst ist.
Das ist dann eher der Ernährer eben, der eben seinen Job nicht riskieren darf.
Also deswegen kommt da auch noch zusätzlich Druck für die Väter.
Weil er in dieser
Rolle bleiben muss, weil das im Grunde unser Bild von Vaterschaft auch ist.
Genau, also sozusagen mit den eigenen Bedürfnissen wieder in Kontakt kommen und verstehen,
was es meint, was ist das andere und ja, das ist oft ein erster wichtiger Schritt,
der sehr hilfreich ist, um mehr Klarheit selber zu kriegen und auch zum Beispiel
das von dir angesprochene schlechte Gewissen zu verstehen, ist auch ein riesen, also,
Diese Idee oder das Konzept der Schuld ist ein sehr patriarchales,
eine Idee, dass es überhaupt immer einen Schuldigen geben muss,
ein Gegenüber, ein entweder oder, sozusagen du oder ich,
die Kinder der Bedürfnisse oder meine Kind oder Karriere.
Also da sind ganz viele so Gegensätze, die gemacht werden.
Du bist irgendwie die Rabenmutter oder die Supermom, so ungefähr.
Das ist eine Art patriarchales Narrativ oder Struktur.
Und es ist ganz wichtig, sozusagen, zu gucken, wie trage ich selber dazu bei
oder wo kann ich das auflösen in mir, um eben nicht mehr so zerrissen zu sein.
Weil das mit dieses schlechte Gewissen gemacht wird, das liegt in den Strukturen.
Und wenn ich verstehe, wo das herkommt, dann kann ich differenzieren,
ist es eben wirklich meins?
Also das hat ja auch einen evolutionären Überlebensmechanismus dahinter,
der ja sinnvoll ist, also dass ich das habe. Aber ich muss eben gucken,
also im Grunde sage ich auch immer gerne, das schlechte Gewissen ist eigentlich
auch so eine Frage an uns selbst.
Welche Mutter möchte ich eigentlich sein? Es bringt uns in unsere absolute Macht
und Eigenverantwortung.
Ich muss das ja gar nicht annehmen. Und ich kann gucken, für manche Dinge ist
vielleicht das schlechte Gewissen
angebracht, weil es gibt mir einen Hinweis, dass ich, keine Ahnung.
Gerade diese Woche vielleicht einen halben Tag hätte auch weniger arbeiten können,
weil ich wirklich auch lieber das hätte anders gemacht.
Oder ist es irgendwie einfach nur so dieses Mutterbild, das mir sagt,
du musst aber bei der Kita-Laternenfest dabei sein oder so und ich will da eigentlich gar nicht dabei sein.
Und ich kann mir auch erlauben zu sagen, sorry, patriarchales Mutterbild,
ich stehe nicht auf Laternenfeste, das können andere machen.
Also es gibt sozusagen, das ist wirklich, ja, kann einen total in die eigene
Verantwortung sozusagen bringen, für diesen eigenen Weg auch einzustehen.
Ja, du hast jetzt ja dort auch verschiedene Angebote.
Ich habe eingangs ja gesagt, du bist da eben auch insbesondere als Begleiterin und Coach tätig.
Ich vermute mal sicherlich auch so in so 1 zu 1 Settings mit Paaren oder eben
betroffenen Frauen, die mit dir arbeiten möchten.
Da kann man sich bei dir auf der Webseite dann eben auch, da findet man alle
Informationen und man kann sich ja auch auf LinkedIn hier mit dir vernetzen,
wenn man da einfach mehr wissen möchte.
Aber ich weiß, du hast auch ein Angebot oder du bietest auch,
oder ich will mal so sagen, du sagst eben auch immer, dass wir uns vereinigen
müssen oder eben, dass es einfach wichtig ist, uns dort auch gegenseitig zu unterstützen.
Kannst du da vielleicht einfach nochmal etwas dazu sagen, wie das aussieht bei dir?
Genau, ich habe mehrere verschiedene Gruppenangebote und eins,
was ich einmal im Jahr anbiete, das geht zehn Monate und das startet jetzt wieder am 12.
Oktober, den sogenannten Feminist Motherhood Circle.
Genau, das ist ein Angebot, das ich entwickelt habe, weil ich eben beobachtet
habe, dass eigentlich alle Anliegen, die sozusagen im 1 zu 1 Setting aufkommen,
dass da immer wieder dieses patriarchale Mutterideal spielt einfach immer eine Rolle.
Und es gibt einfach wahnsinnig Wissen dazu.
Es gibt auch nicht das eine Buch, das wir zum Beispiel dazu lesen können oder so.
Und ja, das ist ein zehnmonatiges Gruppenangebot, wo Frauen zusammenkommen,
die sich eben mit sich und ihrer Mutterschaft auseinandersetzen wollen.
Und wir durchlaufen da jeden Monat ein Thema.
Wir gucken eben erst mal in die Kulturgeschichte und verstehen mehr,
wie ist denn dieses Mutterbild geprägt, wie ist auch das Zusammenleben der Geschlechter
letztendlich geprägt, weil das ist einfach ja auch ein Dauerbrenner-Thema von Eltern,
diese Beziehungsdynamiken, die dann entstehen, weil wir in so unterschiedlichen
Welten dann plötzlich uns bewegen, weil die Mutter sich eben für diese erdrückende,
teilweise erdrückende Care-Verantwortung spürt.
Und die Väter eben ganz andere Stress- und Druckpunkte haben,
und beide oder oft sich das einfach auch wünschen, alles gleichberechtigter
zu machen oder zu anders zu leben, als sie das vielleicht selber erlebt haben
bei ihren Eltern, aber dann auch oft so ein bisschen ratlos,
wie machen wir das denn jetzt?
Genau, also darum geht es eben auch. Und ja, es sind die verschiedenen Themen,
die wir so kennen, das schlechte Gewissen, die Mental Load, der Perfektionismus.
Also es gibt eben dann die verschiedenen Themen, dieses Thema gleichberechtigte
Elternschaft, auch die Frage, wie geht das mit meinen eigenen Bedürfnissen und wie bekommen die Raum?
Und im Ausgang des Circles geht es darum, eigentlich ein, in Anführungsstrichen,
neues, eigenes Mutterbild zu entwickeln.
Also ein bisschen dieses, wie möchte
ich eigentlich, also diese Frage beantworten, wie möchte ich selbst?
Mein Frau und Mutter sein, in dieser Welt leben?
Und das ist sicherlich auch eine Frage, die man sich immer wieder neu beantwortet
oder beantworten muss, je nach Lebensphase und Alter der Kinder.
Und das Entscheidende daran ist eben, dass das, ja, es ist ein sehr ganzheitlich gedachtes Format.
Es ist eben Wissensvermittlung, es ist ganz viel Selbstreflektionsanregung.
Es ist eben kein Coaching in dem Sinne, dass es wäre im anderen Rahmen stattfinden.
Aber es ist ganz viel Inspiration, ganz viel Austausch. Es kommen weitere Expertinnen
auch zu Wort, die sich mit diesen Themen beschäftigen.
Wir kommen einmal im Monat zusammen und tauschen uns eben aus.
Und das ist meiner Erfahrung nach auch wahnsinnig kraftvoll,
dass Mütter merken, aha, das sind alles gar nicht nur meine Fragen,
diese Fragen. Ich bin nicht alleine. Hallo, ich bin nicht alleine.
Was das an Kraft und Stärke gibt, dass wir uns da sozusagen zusammenschließen.
Ja, ich habe das hier mal unten eingeblendet.
Wir werden nachher natürlich dann auch in den Kommentaren die ganzen Links und
auch das Ganze wird dann demnächst auch als Podcast-Folge veröffentlicht,
werde ich dann in die Shownotes stellen, sodass man dort eben auch direkt dann
auf deine Seite zu deinen Angeboten kommt,
wo man einfach auch über diesen Feminist Motherhood Circle einfach auch nochmal mehr lesen kann,
welche Themen ganz genau dann eben sich da womit ihr euch da im Prinzip beschäftigt.
Ich wüsste gerne noch von dir eine Sache, bevor, also ich könnte jetzt noch,
wir könnten glaube ich noch Stunden dieses Thema
wirklich besprechen, aber eine Sache würde mich wirklich interessieren und zwar,
wenn du jetzt eine Fee wärst oder eine Zauberin,
eine sehr mächtige und eine, genau eine Sache ändern könntest,
ab morgen, welche wäre das?
Ja, Einer,
Also ich glaube, ich würde wirklich das Bewusstsein für die patriarchalen Strukturen,
also allen Menschen wie so eine andere Brille aufsetzen,
dass sie sehen, wo uns diese Strukturen überall im Griff haben letztendlich
und dass das nichts ist, was gegeben ist,
sondern was eben gesellschaftliche Entwicklungen sind, die wir alle mitgestalten
können und auch wieder verändern können.
Also, dass die Dinge sind nicht so unbedingt, wie sie sind, sondern sie sind
eben konstruiert und gemacht.
Und ja, das würde ich, glaube ich, dieses Bewusstsein dafür würde ich allen zaubern.
Das finde ich tatsächlich ganz erstaunlich und finde es einen schönen Gedanken,
weil wenn wir alle dieses Bewusstsein hätten, würde sich, glaube ich,
von heute auf morgen, also nicht von heute auf morgen, aber in relativ kurzer
Zeit, glaube ich, sehr, sehr viel verändern.
Und zwar nicht nur bei uns Frauen und Müttern, sondern insbesondere auch bei
dem gesamten Verhalten, auch Rollenverhalten von Männern.
Auch Arbeitsbedingungen und Arbeit ist eben kein Selbstzweck, sondern also.
Also ja, ich glaube auch, deswegen habe ich kurz überlegt, ich würde nicht,
also ich würde es eben nicht einfach die Strukturen, weißt du,
verändern, sondern ich würde eben dieses Bewusstsein, also weil ich glaube,
es ist so wichtig, dass Menschen erkennen, dass sie alle, also dass wir alle was bewegen können.
Ja, und jeder an seinem Platz. Und wenn das Bewusstsein von allen sich ändert,
insbesondere auch eben von Politikern, die die entsprechenden Rahmenbedingungen ändern könnten,
von Führungskräften und Unternehmern, die die Rahmenbedingungen bei der Arbeit
verändern können und aber auch bei uns selber, die wir ja auch bestimmte Dinge gestalten können,
dann würde sich schlagartig durch dieses gesteigerte Bewusstsein würde sich
schlagartig so viel verbessern.
Ich finde, das ist ein schöner Gedanke, der daran anknüpft und Zuversicht ausstrahlt,
dass es eben an uns liegt, diese Dinge zu bewegen und zu verändern.
Ja, so ist es. Hanna, ich danke dir für dieses Gespräch, für deine Expertise
vor allen Dingen und für die Zeit, die du dir genommen hast.
Und ich wünsche dir jetzt, dir und den anderen Frauen, die ihr euch für die
nächsten zehn Monate dann dort mit dem Thema beschäftigt.
Ganz viel Freude, viele Erkenntnisse, insbesondere auch viele Veränderungen.
Und danke dir, dass du bei mir warst.
Ja, ich danke dir für das schöne Gespräch.
Und wir sehen und hören uns dann demnächst wieder mit einem weiteren spannenden
Gast hier beim nächsten LinkedIn Live.
Bis dahin. Tschüss und bis bald.
Hanna
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