#89 - So machst du dein Unternehmen attraktiv für Auszubildende mit Nadine Strein
23.08.2024 56 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode dreht sich alles um das Thema Azubi-Recruiting. Mein Gast ist Nadine Strein, IHK-Dozentin und Azubi-Recruiting-Strategin.
Sie teilt ihre Expertise und gibt wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen für Unternehmen, die auf der Suche nach passenden Auszubildenden sind.
Wir sprechen u.a. über
Sie teilt ihre Expertise und gibt wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen für Unternehmen, die auf der Suche nach passenden Auszubildenden sind.
Wir sprechen u.a. über
- die Gründe für den Mangel an (guten) Auszubildenden
- welche Rolle die Angst der Jugendlichen vor einer falschen Entscheidung und die Erwartung ihrer Eltern spielen
- was Unternehmen und Politik tun können (müssen), um Jugendliche möglichst früh für eine Ausbildung zu gewinnen
- mit welchen Strategien Unternehmen heute erfolgreich Auszubildende für sich gewinnen
Höre rein und lass dir Nadines praktische Tipps und ihre Strategien nicht entgehen, mit denen du dein Unternehmen für junge Talente attraktiv machst!
Über LinkedIn kannst du dich direkt mit Nadine vernetzen.
Hier erfährst du mehr über ihre Angebote und den Next-Gen-Recruiting Hub.
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Wenn du eine Frage oder einen konkreten Themenvorschlag für meinen Podcast hast, schreib mir eine E-Mail an pHoch3@claudiahuempel.com.
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Ich danke dir für deine Unterstützung.
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Transkript
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode des p-hoch-drei-Podcast.
Heute mit dem super spannenden und relevanten Thema Azubi-Recruiting.
Vielleicht hast du auch Schwierigkeiten, die richtigen Auszubildenden zu finden.
Vielleicht hast du sogar Schwierigkeiten, überhaupt passende Auszubildende oder
überhaupt Bewerbungen, ausreichend Bewerbungen für deine Ausbildungsplätze zu bekommen.
Vielleicht denkst du auch, die wollen alle nicht mehr arbeiten,
die Gen Z, niemand will sich da mehr anstrengen und schon gar nicht irgendwie
die Finger schmutzig machen.
Dann ist diese Episode für dich.
Ich freue mich, dass ich genau zu diesem spannenden Thema heute eine ganz großartige
Expertin zu Gast habe und dass sie meiner Einladung in meinen Podcast gefolgt
ist. Bei mir zu Gast heute ist Nadine Strein.
Sie ist IHK-Dozentin und Azubi-Recruiting-Strategin und sie hilft Ausbildenden
KMUs leichter und erfolgreicher Azubis zu gewinnen.
Das heißt, sie schaut sich die Recruiting-Strategie an, deckt Schwachstellen
auf und hilft diesen Unternehmen dann eben das Ausbildungsangebot sichtbar zu machen.
Ich freue mich voll, dass sie da ist, um sich mit mir, damit ich ihr ein Loch
in den Bauch fragen kann zu diesem Thema. Hallo Nadine, schön, dass du da bist.
Hallo Claudia, sehr, sehr gerne.
Ja, Azubi-Recruiting, das ist ja so, ich kann mich total gut daran erinnern,
dass früher, zu Beginn des Ausbildungsjahres, kurz vorher und eben auch dann
zu Beginn, so Juli, August, September, teilweise auch noch ein bisschen später,
die Zahl der noch fehlenden Lehrstellen bekannt gegeben.
Das wurde rauf und runter im Fernsehen, in der Presse, überall veröffentlicht.
Dramatisch viele Lehrstellen haben gefehlt.
Heute ist das genau umgekehrt. Wo sind jetzt die guten alten Zeiten hin,
wo sich die Unternehmen, die Auszubildenden aussuchen konnten?
Weil das hat sich ja komplett verändert.
Was ist passiert? Ja, wir haben heute sozusagen einen Azubimangel in Gefühlen
und auch in der Realität.
Liegt natürlich auch am demografischen Wandel. Das heißt, dass die Generation
der jetzigen Azubi-Schüler, die jetzt nachkommt ins Berufsleben,
einfach kleiner ist wie die Generation, die aktuell aus dem Berufsleben ausscheidet.
Schon allein dadurch ergibt sich ein Gap und dann haben wir natürlich auch noch
eine besondere Situation unter den jungen Leuten,
mangelnde Berufsorientierung, vielleicht auch das Umfeld, das sehr stark damit
in die Berufsreihe reinspricht.
Und so haben wir ja viele unorientierte Jugendliche auch noch zu dem generellen Mangel schon dazu.
Und die Unternehmen haben es heute einfach schwerer, ihre Auszubildenden,
Ausbildungsplätze rechtzeitig zu besetzen, Azubis in ausreichender Zahl zu finden.
Ja, genau. Ja, du sprichst einen wichtigen Punkt an, dieser demografische Wandel.
Der ist natürlich überall spürbar.
Und ich habe immer so den Eindruck, dass viele Unternehmen, obwohl das lange
bekannt ist, also ich meine demografischer Wandel, das weiß man eigentlich schon
seit 40 Jahren, dass der kommen wird. Jetzt ist er da.
Und mir kommt es immer noch so vor, als wenn viele Unternehmen da sich immer
noch nicht darauf eingestellt haben oder leicht überrascht sind,
dass das dann doch so ist.
Wie ist da deine Wahrnehmung? Ja, irgendwie, also meine Wahrnehmung ist,
dass das ein Stück weit verschlafen wurde, gebe ich dir eindeutig recht.
Also eigentlich ist es lange bekannt, Babyboomer als größte Generation und die
werden halt nun mal älter. Wir sind die meisten.
Scheinen dann dementsprechend in ihren 60ern aus dem Berufsleben aus.
Insofern war das lange bekannt.
Hinzugekommen ist natürlich noch ein anderer Aspekt und zwar der digitale Wandel.
Dass heute eben Azubi-Gewinnung auch einfach anders funktioniert als vor 20 Jahren.
Denn auch hier kommt es auf digitale Sichtbarkeit, digitale Reichweite mittlerweile an.
Und ja, das ist so das Thema, dass ich eben hier auch meine Recruiting-Strategien
anpassen muss und mit der jungen Zielgruppe überhaupt in Kontakt zu kommen,
weil die ganzen Offline-Wege nämlich nur noch in dem aktiven Bewerbermarkt funktionieren.
Also das heißt, Jugendliche, die nach der Schule wirklich wissen,
ich möchte eine Ausbildung machen und das ist der Beruf oder die Branche,
die für mich in Frage kommt.
Und auch hier haben wir eben die Situation, dass das nicht bei allen Jugendlichen
so ist und dass der Anteil hier auch immer größer wird.
Und ein weiterer Aspekt ist natürlich auch noch, dass wir Jugendliche mittlerweile
haben, die zum Teil keinen Schulabschluss haben und auch der Anteil wird größer.
Das heißt, dass hier auch einfach dadurch schon Personen für Ausbildung fehlen,
wenn sie ja eigentlich erst in Schulabschluss nachholen müssten oder später
dadurch in der Ausbildung starten, vielleicht erst in ihren Zwanzigern.
Und hier sich der Markt auch einfach so ein bisschen verschiebt,
sodass ich als Unternehmen dann auch auf dem Schirm haben muss,
ältere Azubis reinzunehmen.
Ja, das ist ein interessanter Aspekt, den du gerade sagst, weil ich habe in
der Vorbereitung auf unser Gespräch, ich habe so ein ganz klein bisschen recherchiert.
Weil Azubis ist jetzt wirklich so gar nicht mein Thema, aber ich habe gedacht,
okay, ich schaue mal und ich habe, das ist jetzt schon ein paar Monate her, 8.
April 2024, tatsächlich bei MDR aktuell war das so eine Meldung,
Drei Millionen junge Menschen ohne Berufsausbildung und mit jungen Menschen
ist gemeint zwischen 20 und 34 Jahren,
also eben wirklich das, was du sagst, auch deutlich über die 30er und tatsächlich
ist das ja schon auch ein Potenzial, aus dem man schöpfen könnte.
Würde man sich etwas anders aufstellen, vielleicht die Jugendlichen oder die
jungen Menschen auch dabei unterstützen, den Abschluss nachzuholen oder so etwas
wie hybride Modelle anzubieten oder wie auch immer?
Beobachtest du da auch eine Offenheit bei den Unternehmen oder ist das eher
so, da muss ich Sie erstmal drauf stoßen, dass auch da Potenzial ist? Ja, gute Frage.
Also es ist natürlich ein schwieriges Thema, weil gerade dieses Thema Schulabschluss
nachholen auch ein Thema ist, das für die Unternehmen alleine einfach nicht handelbar ist.
Da brauchen wir staatliche Unterstützung, da muss es weitergehen.
Ja, hybride Programme finde ich auch mega.
Da müsste einiges getan werden und könnte auch einiges getan werden.
Aber was für die Unternehmen eine Möglichkeit ist, einfach auch mal in Erwägung
zu ziehen, dass ein guter Hauptschüler für meinen Ausbildungsberuf vielleicht
genauso gut geeignet sein kann wie ein Realschüler.
Und du fragtest nach Offenheit.
Jeder möchte am liebsten per se erstmal.
Also es geht dann auch weniger um den passenden Bewerber, sondern eher um den besten Bewerber.
Und der beste Bewerber ist für viele Ausbildungsunternehmen immer noch der,
der die tollsten Noten, den höchsten Schulabschluss nach Möglichkeit hat.
Und das ist natürlich das, wie sie erstmal auf den Kandidatenmarkt zugehen.
Und in der Tat muss man hier erstmal aufzeigen, dass auch Hauptschüler,
also ich setze mich auch dafür ein, es muss möglich sein, mit einem guten Hauptschulabschluss
eine Ausbildung zu bekommen und einen beruflichen Weg,
eine berufliche Karriere zu starten.
Und hier muss man auch manchmal einfach erst mal das Bewusstsein dafür schärfen,
dass der Anforderungskatalog des jeweiligen Ausbildungsberufes eigentlich hergibt,
dass die Stelle genauso gut mit einem Hauptschüler zum Beispiel zu besetzen sei.
Und da ist auch wieder so ein bisschen ja eine Bewusstseinsänderung auch einfach.
Also da reden wir einfach auch ganz viel und mal gucken uns an hier,
das sind doch die Anforderungen, die ihr im Unternehmen habt.
Das ist doch das, was ihr wirklich braucht. Auch natürlich geht das nicht für
jeden Beruf, weil es auch den Jugendlichen gegenüber nicht fair ist,
sie in eine Berufsschulklasse zu stecken, wo sie nie den Anschluss finden werden.
Und ich muss als Unternehmen natürlich auch ehrlich sein und ich intern die
Manpower auch habe, das zu begleiten und aufzufangen.
Aber andersrum kenne ich auch Unternehmen, die das wagen, dieses Spandelexperiment
wagen und sehr erfolgreich sind.
Sind, also die einfach sagen, okay, ich bin dafür jetzt offen,
ich probiere das erstmal mit einem Kandidat, wir gucken, wie es läuft und die
gemerkt haben, ah, es läuft gut
und das dann auch für die nächsten Ausbildungsjahre so übernommen haben.
Und da muss man auch mal sagen, weil so wie wir einen Ausbildungs- Azubi-Mangel haben und auch ähm.
Die eben keinen Schulabschluss haben oder einen verzögerten Schulabschluss haben,
haben wir aber auch 58 Prozent der jungen Menschen, die Mitte 20 hochschulzugangsberechtigt sind.
Also mit um die 25 sind fast zwei Drittel unserer Bevölkerung dann hochschulzugangsberechtigt.
Das heißt, die könnten auch einfach studieren gehen an einer Hochschule oder
an einer allgemeinen Hochschule.
Und das ist so die Breite, in der ich mich als Unternehmen bewege.
Das heißt, ich muss offen in alle Richtungen sein, um meine Ausbildungsplätze
dann auch besetzen zu können.
Muss aber natürlich auch das Thema realistisch angehen.
Also wirklich überfordern, den Hauptschüler zu nehmen, den da durchzubrügeln,
das bringt natürlich nichts, klar.
Aber es gibt eben auch die Kandidaten, wo ich da auch Hauptschüler für viele
Berufe einfach nehmen kann,
die ein bisschen anders begleite vielleicht als den sehr guten Realschüler und
dann trotzdem sehr, sehr gute Auszubildende und vor allen Dingen sehr gute Fachkräfte haben.
Weil was wir auch nicht vergessen dürfen, nur weil sie theoretisch in der Schule,
in diesem Schulsystem vielleicht nicht so performt haben, wie wir uns das vorstellen in Noten,
heißt das nicht, dass das unintelligente Menschen sind, die nicht sehr gut eine
Ausbildung bewerkstelligen können.
Danke, dass du diesen Satz sagst, weil es ist so dieses,
ich meine zum einen ist es ganz klar, dass sich Menschen ja noch entwickeln
und viele Talente, gerade du sprichst das an, diesem Schulsystem,
dort weder gesehen noch gefördert werden,
die aber in anderen Konstellationen oder wenn man Menschen hat,
die einen unterstützen oder an deinen Glauben plötzlich sichtbar werden.
Absolut, ja. Und dann eben auch wirklich gute Auszubildende und gute Mitarbeiter daraus bringen.
Und wir wissen ja auch heute, dass gerade in Sachen Notengebung da so viele
Einflussgrößen mit reinkommen, die nichts damit zu tun haben.
Kanners oder Kanners nicht. Ein Stichwort jetzt mal Mobbing.
Jemand, der sich in der Klasse absolut unwohl fühlt und der ganz andere Probleme
hat, der kann seine Leistung nicht abrufen und der wird schlechtere Noten haben.
Das ist nur ein Beispiel von vielen. und kann aber dennoch ein sehr,
sehr guter Auszubildender sein dann in einem anderen Umfeld.
Und was du sagst, gerade der Ausbilder als Mentor hat hier einen sehr,
sehr großen Stellenwert und Vorbildfunktion.
Ich kenne da sehr rührende Geschichten, wo Jugendliche eine Chance bekommen
haben und mit ihrem tollen Ausbilder gewachsen sind und sich wahnsinnig entwickelt haben.
Ja. Sehr schön, wenn es davon mehr Geschichten gibt. Genau.
Und wie bist du selbst denn überhaupt dazu gekommen zu diesem Thema?
Das interessiert mich ja auch immer. Ich finde das immer sehr spannend.
Man spürt so richtig deine Leidenschaft für dieses Thema.
Und wie bist du selbst dazu gekommen?
Warum ist das heute so ein wichtiges Thema, sodass du das eben auch zu deinem Beruf gemacht hast?
Also ich sage mal, ich sage nach rückblickend immer, das Thema ist zu mir gekommen irgendwie.
Es hat sich so ergeben. Also ich habe ganz klassisch auch kaufmännische Ausbildung
gemacht und habe dann ziemlich direkt nach der Ausbildung mit Anfang 20 meinen
Ausbilderschein gemacht. macht.
Damals, also mir hat es super gut immer in der Ausbildungsabteilung und in der
Personalabteilung gefallen, aber ich war ja mit meinem Ausbildungsberuf eigentlich so.
Generalistisch aufgestellt, kaufmännisch und bin natürlich auch erstmal nicht in der,
Personalabteilung gelandet, weil zu meiner Zeit war natürlich der Arbeitsmarkt
ein ganz, ganz anderer und du konntest dich schon von und zu schreiben,
wenn du nach der Ausbildung übernommen wurdest. Ja, genau.
Aber nicht aussuchen, wo du hin möchtest. Diese Zeiten hatten wir Ende der 90er definitiv nicht.
Und ja, ich wollte dann weitermachen. Ich habe gemerkt, okay,
der Arbeitsmarkt ist so, du musst dich weiterqualifizieren, um einen sicheren
Arbeitsplatz für die Zukunft zu haben.
Und deswegen war für mich schon nach der Ausbildung klar, ich werde weitermachen
nach der eigentlichen Ausbildung, aber halt eben diesen Weg über die HK.
Man nannte das früher als Weiterbildungsweg.
Weißt du was, ich finde das so gut, dass du das jetzt hier sagst,
weil ich kenne Menschen, die so die,
Ich bin ja nur noch ein bisschen älter als du, du bist ja eigentlich noch jung,
aber die das tatsächlich als in Anführungsstrichen Schimpfwort betrachtet haben,
also sie so aus diesen Bildungsbürger, akademischen Familien kommen,
wo ich so denke, wie krass ist das, zweiter Bildungsweg, dritter Bildungsweg,
whatever, ist das Beste überhaupt?
Weil wir wissen ja heute, dass auch wenn du im zweiten Bildungsweg nochmal was
lernst, auch bei dir kann es sein, dass du dich in 10 oder 15 Jahren nochmal
mit was ganz anderem beschäftigst.
Also es ist ja dieses Thema lebenslanges Lernen oder so.
Aber ich habe dich unterbrochen. Also du hast dann weitergemacht.
Aber du stehst mit lebenslanges Lernen, das ist nämlich genau mein Thema,
das ist genau das, was ich mache.
Und habe dann den Industriefachwirt gemacht und dazu gehörte natürlich auch der Ausbilder.
Und das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, schon der Ausbilderkurs,
den habe ich damals im August in den Bildungsurlaub gemacht,
zwei Wochen, das weiß ich noch. und bin dann auch direkt in den Prüfungsausschuss.
Das heißt, ich habe dann direkt auch Auszubildende geprüft, habe meinen Industriefachwirt
gemacht und dann fing es an, dass ich auch so die Azubis im Unternehmen mitbetreuen
konnte als Ausbildungsbeauftragter.
Ich habe dann meinen Betriebswirt IHK auch noch draufgesetzt.
Das heißt, ich hatte dann quasi das berufsbegleitende Studium bis zum Betriebswirt,
habe aber dabei immer 40 Stunden die Woche gearbeitet.
Also ich habe das an den Wochenenden und Abends das Studium gemacht und bin
da in die Azubi-Betreuung reingekommen und am Ende des Betriebswirtes fragte
mich dann der damalige Leiter der hiesigen IHK.
Ob ich nicht unterrichten wollen würde, nebenberuflich.
Und so kam ich in dieses Thema rein, Ausbilder ausbilden und da Kurse an der IHK geben.
Und das hat sich über die Jahre einfach weiterentwickelt, ausgebaut.
Es kamen mehr Kurse hinzu. Das Thema Azubi-Mangel, Azubi-Recruiting hat sich
verschärft und dann wurden die Kurse da spezifischer auf das Thema Azubi-Recruiting.
Wir hatten auch im Unternehmen Herausforderungen, Azubis zu finden und so hat
sich dieses Thema dann etabliert.
Und vor jetzt das fünfte Jahr habe ich mich dann entschieden.
Zwischendurch habe ich auch noch drei Kinder gekriegt, genau.
Ich wollte gerade sagen, da war noch was, ich weiß es doch.
Genau, hatte noch ein bisschen Privatleben, so soll das auch sein und habe dann
mich einfach irgendwann entschieden, okay, diese Teilzeitkarriere,
in der man vor 15 Jahren noch geparkt wurde als Mutter, meine älteste Tochter ist 15,
das war nicht meins.
Weil diese ewige berufliche Entwicklung, dieses Weiterbilden und so weiter,
das ist halt einfach in mir drin.
Und dieses Ausgebremstsein, nur weil ich vielleicht zum damaligen Zeitpunkt
weniger Stunden arbeiten wollte, das hat für mich nicht gepasst.
Und dadurch sage ich jetzt, wo alle auf dieses Thema anfragen und das einfach
gut läuft, ist vielleicht der beste Zeitpunkt, sich selbstständig zu machen.
Das habe ich dann vor fünf Jahren gemacht.
Genau. Man sieht eben die Dozententätigkeit und dann dazu eben noch die beratende
Tätigkeit und ja, das Thema Azubi-Recruiting, wie gewinne ich Azubis,
wird natürlich immer drängender gerade.
Genau. Und du hast jetzt ja so eine lange, langjährige Erfahrung.
Du hast gerade eben darüber gesprochen, dass es zu deiner Zeit nach der Ausbildung,
das stimmt, da musste man wirklich froh sein, wenn man übernommen wurde.
Das ist heute natürlich anders. Heute ist es ganz oft so, dass sich die Unternehmen
dann ärgern, dass nach drei Monaten nach Beendigung der Ausbildung die Azubis
oder die ehemaligen Azubis woanders hingehen. Ja.
Ist es so, dass die dazu kommt ja noch so ein bisschen ein Bild dieser Gen Z
dass die alle nicht mehr arbeiten wollen, dass die alle nicht mehr,
leistungsfähig sind, da will sich ja keiner mehr anstrengen und so weiter also
das ist ja so das, was so ein bisschen sowohl durch die Medien als auch,
also egal wo ich lese höre sonst was,
du hast so den Überblick, du kennst alle Seiten seit vielen Jahren das ist dein Wahrnehmung.
Natürlich gibt es diese Jugendlichen, die gab es aber auch schon früher, die gab es schon immer.
Und ja, so ist ja auch unsere Gesellschaft.
Ich sage immer, es gibt immer 80 Prozent, die machen alles so,
wie sie es wollen und 20, die vielleicht eben nicht in diesem Raster schwimmen.
Und ich denke, so ist das bei den Jugendlichen einfach auch.
Es gibt aber auch ganz viele sehr ambitionierte Jugendliche,
die aber vor allen Dingen ein Thema in sich tragen. Sie wollen keine falsche Entscheidung treffen.
Und das beeinflusst natürlich auch die Berufswahl.
Also sie wollen gerne, das ist nicht möglich, wissen wir als Erwachsene mit
mehr Lebenserfahrung und so weiter, ist uns das klar.
Aber den Jugendlichen ist das nicht klar, weil diese perfekte Mail,
die mir Social Media den ganzen Tag zeigt, da möchte ich auch einen Platz drin
haben und ich möchte keine falsche Entscheidung treffen.
Das heißt, ich möchte mir sicher sein für meine berufliche Zukunft.
Und dann kommt ja auch noch das Umfeld rein, so die Peergroup,
andere Jugendliche, die dann sagen, ich gehe studieren, du willst nur eine Ausbildung machen.
Dann kommen die Eltern rein, die sagen, mein Kind soll es doch mal besser haben
und jetzt hat es ja schon Abitur gemacht, dann muss es ja auch für irgendwas
gut gewesen sein. Also soll es doch studieren gehen.
Und in diesem Raster bewegen sie sich Und sie sind nicht fauler,
sie haben Schwierigkeiten, sich gerade zu entscheiden.
Und ich finde, da brauchen sie unsere Unterstützung als Erwachsene,
als Ausbilder, als Lehrer, um hier
frühzeitig ihre Entscheidung für den beruflichen Weg treffen zu können.
Und da sind wir bei einer großen Schwachstelle, die Berufsorientierung,
wo wir hier einfach noch viel zu wenig für die jungen Menschen tun.
Ja, also Deutschland und in Österreich gibt es auch so ein duales Ausbildungssystem.
Das ist im Schulsystem ein bisschen anders, aber das gibt es hier ja auch.
Wir werden ja...
Oder wurden, ich weiß nicht, ob es immer noch so ist, aber schon dieses duale
Ausbildungssystem, das ist wirklich so Vorbild für viele Länder.
Ich weiß, dass es in Spanien so etwas zum Beispiel nicht gibt,
aber auch in Italien nicht.
Und es kommen ja immer so Delegationen, gucken sich das an und so weiter.
Das heißt, per se ist es ja gut, dass man genauso wie duales Studium,
dass man Arbeit und Ausbildung, Lernen miteinander verwebt und dann eben auch
gut ausgebildet in den Beruf startet.
Also Verbesserungspotenzial, du hast einen Punkt schon gesagt,
Berufsorientierung, was müsste da passieren aus deiner Sicht?
Du hast ja vermutlich über die Jahre auch verschiedene Ideen entwickelt,
du berätst ja Unternehmen,
ich habe einen Kunden, der auch ausbildet im beteilverarbeitenden Bereich,
der unfassbar viel macht in seiner Region,
um sichtbar zu werden in den Schulen, Partnerschaften, was weiß ich,
auf Fußballplätzen unterwegs ist und so weiter.
Wie ist da deine Empfehlung, will ich mal sagen? Oder was könnte man dort alles verbessern?
Also man müsste Berufsorientierung deutlich früher starten.
Das ist aber auch wieder ein Thema, wo Schule, Kinder und so weiter aktiv werden müssen.
Wenn du mich fragst, könnte man schon in der dritten Klasse das erste Mal mit
Berufsorientierung starten, weil gerade in der Drittklasse ist das Thema,
was macht dein Papa, was macht deine Mama?
Das ist so ein Thema. immer. Und da wäre es einfach schon mal gut,
sich so Berufe einfach spielerisch anzuschauen.
Aber okay, also in der Schule könnte man schon ganz viel machen.
Aber die Frage ist ja, was kann ich als Unternehmen für mich tun,
um Berufsorientierung zu forcieren?
Das heißt, ich muss erstmal in der Lage sein, meine Berufe gut erklären zu können.
Und das, was ich in der Ausbildung und in Azubis mache.
Und damit meine ich nicht diese Floskiltexte, die wir uns aus der Ausbildungsordnung
vielleicht rauskopieren und in unsere Stellenanzeigen reinpacken.
Manche werden jetzt vielleicht die Augen rollen und denken, wer macht das?
Das machen Unternehmen. Wir haben schon Stellenanzeigen gefunden,
wo genau eins zu eins dieser Text entstand.
Oder wir haben von den Arbeitsämtern dieses Beruf aktuell, Lexikon heißt schon
Lexikon der Ausbildungsberufe.
Genau so sind die Texte da drin nämlich auch. Und die werden häufig übernommen,
diese Floskeln aus diesen Texten, gerade wenn es darum geht,
Aufgaben zu beschreiben.
Und im Prinzip muss ich in der Lage sein, als Unternehmen innerhalb weniger
Minuten mit Worten einen Jugendlichen für meinen Beruf und mein Unternehmen
begeistern zu können. Im Marketing nennt man das Elevator Pitch.
Also die Zeit, die wir haben, um in einem Aufzug miteinander zu fahren,
wenige Minuten, darin sollte ich mein Thema auf den Punkt bringen können.
Das muss ich können, um in Kooperationen mit Schulen, auf der Messe und diese
ganzen Themen Berufsorientierung auch mit Unternehmen aufmerksam zu machen.
Das heißt, ich muss mich erstmal in den Jugendlichen und in seine Fragen reinversetzen.
Und hier geht es weniger um die Präsentation unseres Unternehmens und das,
was wir machen oder warum wir das tollste Unternehmen mit Umsatzzahlen,
Mitarbeiterzuwachs und so weiter sind, sondern da geht es nur um den Jugendlichen.
Welche Fragen hört er an einen Beruf?
Welche berufliche Zukunft wünscht er sich? Und auf diese Fragen muss ich antworten können.
Und dann sind natürlich Kooperationen mit Schulen eine sehr gute Möglichkeit.
Auch dieses Thema mit Vereinen werben, also über Vereine vielleicht,
gerade Sportvereine mit Jugendlichen in Kontakt zu kommen, kann auch eine gute Möglichkeit sein.
Aufs Berufsmessen gehen, Berufswahlmessen gehen und auch Tag der offenen Tür
vielleicht in meinem Unternehmen anbieten.
Ein eigenes Event vielleicht auch schaffen und aber auch über die sozialen Medien,
meine Homepage und, und, und erstmal meine Berufe anders darstellen.
Das ist schon so ein ganz, ganz großer Ansatzpunkt, der auch in die Berufsorientierung
reingreift, weil Jugendliche haben von außen auf dem Ausbildungsberuf immer
ein ganz anderes Bild, wie die Realität im Unternehmen dann ist.
Ja, und ich finde gerade jetzt, Du hast vorhin dieses Thema Digitalisierung
oder auch natürlich das Thema, wie gewinnt man heute Azubis?
Nicht mehr mit analogen Recruiting-Maßnahmen, sondern in der Regel mit digitalen.
Jedes Unternehmen hat eine Webseite und ich finde es immer so schade,
weil das bietet so viele Möglichkeiten.
Sei es, dass ich einen Blogbeitrag schreibe aus dem Alltag meines Azubis,
damit sich die Leute das besser vorstellen können. als dass ich kleine Videos
mache oder whatever. Da gibt es so viele Möglichkeiten.
So diese üblichen Marketingmaßnahmen, die man macht, um Kunden zu gewinnen.
Einfach umzudenken auf die Auszubildenden, oder?
Ja, genau. Wir sind momentan in der Situation, dass wir uns ja ein Stück weit
bei den Auszubildenden bewerben als Unternehmen.
Und in dem Sinne ist natürlich auch Marketing, Ausbildungsmarketing,
ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
Also wie stelle ich meine Ausbildung nach außen dar?
Wenn wir Kunden gewinnen wollen, dann befassen wir uns immer ganz viel mit dem
Kunden. Was wünscht sich der Kunde? Was braucht der Kunde?
Was wünscht sich der Jugendliche? Was braucht der Jugendliche? Wo steht er gerade?
In seiner Lebenswirklichkeit am Ende des Schulabschlusses vielleicht noch nicht
ganz sicher, ob das das Richtige für ihn ist, aber offen, um sich verschiedene Berufe anzuschauen.
Und da muss ich den Ansatz finden und mit geeigneten Worten die Jugendlichen
erreichen. Was braucht denn der Jugendliche?
Worauf legen junge Menschen,
gehen wir mal von diesem Idealfall direkt nach der Schulabschluss oder kurz
davor aus, was sind wichtige Kriterien für die heutigen Auszubildenden,
also für die Generation,
die jetzt auf den Ausbildungsmarkt strebt?
Ja, also erstmal muss ich natürlich ein Bewusstsein dafür haben,
für was interessiere ich mich überhaupt.
Was sind meine Stärken, meine Schwächen, um eine Branche, einen Bereich einfach
aufzumachen, einen Beruf, der für mich in Frage kommt.
Und als Unternehmen ist es wichtig, einfach so diese Bedürfnisse zu verstehen,
einfach diese Fragen, diese Unsicherheiten, die Jugendliche haben.
Und sie wollen Teilhabe, sie wollen sich einbringen können sehr früh.
Das ist auch ein Unterschied, das hast du ja vorhin schon gesagt,
zu meiner Zeit, als ich Azubi war oder zu deiner Zeit, als du Azubi warst.
Wir haben uns nicht eingebracht. Wir wollten es auch, aber wir haben eigentlich
das gemacht, was man will. Brissen oder stürzen. Ein Stück weit.
Wir waren sehr formbar und, und, und. Und das ist vielleicht auch eine der größten
Stellen, die sich geändert hat.
Wir erziehen unsere Kinder einfach anders. Wir lassen sie mehr teilhaben,
mehr selbst entscheiden.
Wir kommunizieren anders mit ihnen. Und so müssen sie natürlich auf dem Arbeitsmarkt
dann auch abgeholt werden, weil sie sind einfach früher, hinterfragen mehr,
wollen sich mehr einbringen.
Und das ist Motivation, die sie zeigen. Viele Ausbilder sagen dann immer,
der fragt ständig, der zweifelt alles an, ich habe das Gefühl,
der hinterfragt ständig, der soll das doch mal so annehmen, wie ich ihm das sage.
Aber das ist aus der Perspektive der Jugendlichen nicht bös gemeint,
sondern einfach Interesse.
Er will verstehen, er will die Zusammenhänge verstehen, um sich dann einbringen
zu können. Und diese Augenhöhe ist hier ganz wichtig.
Nicht dieses Ausbilden von oben herab, sondern dieses partnerschaftliche Ausbilden.
Und das ist ja generell auch eine Trendwende, die wir im Arbeitsleben haben.
Eine gute Führung von meiner Sicht. Ja, finde ich auch.
Ist die derzeitige Situation über alle Ausbildungsberufe, alle Branchen und
so weiter, ist das gleich oder gibt es da Unterschiede, deutlich erkennbare
Unterschiede, also Branchen, wo es super schwer ist,
jemanden zu finden und Branchen, wo vielleicht doch mehr Bewerber als Ausbildungsplätze da sind?
Ja, also wir haben regionale Unterschiede. Wir haben schon in einzelnen Bundesländern
zum Beispiel einfach oder in den einzelnen Ländern, die überhaupt dual ausbilden, Unterschiede.
Aber natürlich auch Branchen, gerade so Branchen, die schon ein bisschen digitaler
aufgestellt sind, nachhaltiger aufgestellt sind und so weiter,
da funktioniert es noch besser.
Also grundsätzlich kann man aber sagen, dass das ein generelles Thema ist,
weil auch einfach demografischer Wandel zu wenig Leute nachkommen.
Also wir haben jetzt schon eine generelle Schwierigkeit.
Was wir natürlich immer haben und das hatten wir auch früher schon bei Jugendlichen,
so gewisse Trendberufe.
Zum Beispiel der Kfz-Mechatroniker ist bei Jungen seit Jahren ein sehr, sehr beliebter Beruf.
Und das ist aber auch ein gutes Beispiel, wie sich hier dieser Beruf einfach
auch weiterentwickelt und verändert hat.
Und das ist halt auch, oder bei den Mädchen sind es dann wiederum kaufmännische Berufe immer noch.
Also da stecken wir noch sehr klassisch in diesen Rollenbildern auch drin.
Kaufmann, Kauffrau für Büromanagement, das ist so ein sehr beliebter Beruf bei den Damen.
Ja, und hier sehen wir also auch, das sind jetzt beides Berufe,
die sich in den die letzten Jahre auch gewandelt und verändert haben.
Also Kaufmann für Büromanagement wurde ja zum Beispiel aus drei älteren Berufsbildern
zusammengelegt und hat daraus mit dem Internet, digitalen Arbeiten in den Büros
und so weiter einen ganz anderen Stellenwert gekriegt. Und das ist halt auch so ein Thema.
Die Berufe müssen halt auch generell neu aufgestellt und überholt werden.
Wir haben 322 Ausbildungsberufe im dualen System und das ist natürlich,
um attraktiv zu sein für junge Menschen, auch hier eine wichtige Aufgabe,
diese Berufsbilder aktuell zu halten und den aktuellen Markt anzupassen.
Das ist für die Unternehmen auch wichtig, moderne Berufsbilder zu haben,
um entsprechend qualifizierte Fachkräfte zu haben.
Das wäre auch noch ein Punkt, um bestimmte Berufsbilder wieder moderner, populärer zu machen.
So haben wir natürlich, und das hatten wir aber schon immer,
einfach beliebtere Berufe und weniger beliebte Berufe.
Das ergibt sich einfach auch durch unseren digitalen Wandel,
unser digitales Zeitalter.
Wir arbeiten anders und wenn man jetzt gerade mal guckt, wie wir heute arbeiten
in Unternehmen und 25 Jahre zurückspult, sieht man da ja eine ganz deutliche Veränderung.
Also heute wird kein Azubi mehr einen Fax bedienen, außer er arbeitet vielleicht
in der Immune oder so, also staatlich irgendwie.
Dann vielleicht nochmal Faxgericht in der verstaubtesten Ecke,
was ich Ausbildung gemacht habe, das ist ganz normal.
Den jetzt Faxen macht heute keiner mehr. Also die verändern sich halt eben einfach auch.
Also insofern, du hast gefragt, gibt es Unterschiede? Ja, in den einzelnen Branchen.
Wir haben unbeliebtere Berufsbilder. Wir haben aber ein generelles Thema und
haben auch eine leichte Verschiebung innerhalb der einzelnen Länder.
Aber es ist ein generelles Thema einfach, das zu wenig herauszieht.
Das heißt auch, dass es eben eigentlich über alle Branchen, alle Berufsbilder
und so weiter genau wichtig ist,
sich mit diesem Thema strategisch und langfristig zu beschäftigen,
wenn man das auch nachhaltig lösen möchte.
Ist das richtig? Weil du ja auch eben wirklich, wir haben es im Vorgespräch
kurz besprochen und sind da ja so ein bisschen auch ähnlich unterwegs,
so diese nachhaltige Beratung.
Also du hattest im Eingangsgespräch kurz gesagt, naja, das Ausbildungsjahr eigentlich
hat schon begonnen, 1.8., manche beginnen ja erst am 1.9., so.
Ganz kurzfristig noch irgendwie was zu besetzen. Ja, man kann natürlich,
sicherlich gibt es auch da Möglichkeiten, kurzfristig jetzt noch offene Stellen zu besetzen.
Aber eigentlich muss man ja jetzt schon anfangen, um das nächste Ausbildungsjahr,
also das 2025, 2026 im Auge zu haben.
Ja. Und vor allen Dingen langfristig das Ganze im.
Auge zu haben, denn es ist ja durchaus normal, dass Unternehmen,
die ausbilden, jedes Jahr ein, zwei, manche natürlich auch richtig viele,
wenn es große Unternehmen sind, Auszubildende suchen.
Wie gehst du da vor? Weil das ist ja genau das, was du mit den Unternehmen machst,
um zu sagen, so müsst ihr unterwegs sein und das erarbeitet ihr.
Vielleicht kannst du das mal ein bisschen darlegen, wie wie du da unterwegs
bist und was, wenn ich jetzt als Unternehmen zu dir komme,
wie wir miteinander arbeiten würden und wie ich sicherstellen kann,
dass in meinem Unternehmen ab nächstes Jahr das dann hoffentlich besser wird.
Genau, also es ist auf jeden Fall ein nachhaltiges Thema. Das heißt,
es ist erst mal auch kein Sprint.
Es ist kein Thema, das sich in ein, zwei, drei Wochen lösen lässt.
Das ist einfach so, sondern schon ein Stück weit eher Marathon.
Der sich aber sehr auszahlt.
Also als erstes gucken wir uns an, wie war das Recruiting bisher,
was hat der alles unternommen und wie erfolgreich war das?
Hier auch mal so KPIs bestimmen, also von meiner Stellenanzeige,
von meinem Stellenangebot, das ich auf einer Jobbörse zum Beispiel poste.
Wie viele Bewerbungen kamen denn da wirklich rein und wie viele von diesen Bewerbern
waren denn dann auch für mich geeignete Kandidaten?
Also das ist auch so ein Punkt, das wissen die wenigsten Unternehmen,
die ausbilden, wie viel kommt dabei rum und das macht auch deutlich,
dass das Budget häufig an falschen Stellen ausgegeben wird, also dass viel Geld
in uneffektive Maßnahmen gebuttert wird.
Ohne zu wissen, ob darüber überhaupt Bewerbungen reinkommen.
Das heißt, wir gucken uns generell erstmal an, wie war das Recruiting bisher,
wo wurde Budget ausgegeben, wie sinnvoll war das investiert,
was kam dabei rum und decken einfach Schwachstellen auf.
Ein häufiger Punkt ist zum Beispiel, dass die Sichtbarkeit online nicht vorhanden ist.
Also jeder denkt mit einem Posting, einem Jobposting auf dem Social Media Kanal
oder mit der Jobbörse müsste das doch reichen.
Das ist aber ein bisschen vielfältiger, um nachhaltige Sichtbarkeit aufzubauen.
Digital brauchen wir ein bisschen mehr.
Also das gucken wir uns an. Dann ein häufiger Punkt, der auch bei dieser Analyse
rauskommt, ist, dass die Unternehmen sich sehr auf die aktiven Bewerber konzentrieren
und der Anteil ist natürlich sehr gering.
Also ich hatte vorher schon gesagt, aktive Bewerber sind Jugendliche,
die wissen, den Beruf möchte ich machen und gezielt auf die Unternehmen zugehen.
Der Markt ist einfach gerade nicht da. Das heißt, sie muss viel früher ansetzen.
Und das gucken wir uns an. Wo sind die Schwachstellen?
Und dann überlegen wir uns natürlich auch die geeigneten Maßnahmen und auch
die geeigneten Kennzahlen, um das zu messen und dann da auch nachzujustieren.
Und ein ganz wichtiger Punkt ist eben auch die Ansprache, also die richtigen
Worte zu finden, dass Jugendliche, wenn sie deine Website besuchen,
dein Stellenangebot lesen, dich auf der Messe treffen,
im Schulbesuch oder wo auch immer von dir hören, denken, das ist ja ein interessantes Unternehmen,
die haben scheinbar interessante Ausbildung, moderne Ausbildung,
das gucke ich mir mal genauer an.
Also hier auch die Fragen beantworten, die der Jugendliche dann hat.
Also Ansprache optimieren und eine Strategie aussetzen, die nachhaltig ist.
Welche Rolle spielt so etwas wie Geld, Arbeitszeit und vielleicht noch ein paar
andere Benefits im Unternehmen?
Ist das wichtig? wie Jugendliche auf diese Benefits gehen.
Flexible Arbeitszeit ist so ein Thema über alle Generationen hinweg.
Natürlich auch für die Jugendlichen, auch die wollen nach Möglichkeit flexible Arbeitszeiten haben.
Geld ist ein Thema. Das heißt aber jetzt nicht, dass es ein exorbitantes Ausbildungsgehalt
sein soll, sondern ein faires, ordentliches Gehalt, mit dem ich in die Ausbildung starte.
Wobei das Gehalt, also das ist ja eigentlich in den Ausbildungsberufen festgelegt.
Also es gibt ja praktisch so etwas wie Ausbildungsverschiebungen.
Branchenstandards. Genau, Standards eigentlich. Wobei der Branchenstandard natürlich
eher unten angesiedelt ist.
Dann haben wir Unternehmen, die zum Beispiel einen Tarif bezahlen oder die schon
erkannt haben, dass auch Gehälter
eine Stellschraube sein können und da entsprechend drauf gelegt haben.
Genau, also ja, so diese 1.000-Euro-Marke für ein Ausbildungsgehalt ist schon
so, würde ich momentan so als,
das heißt nicht, dass es drüber lag, aber so in dem Range, ne,
900 bis 1.000 Euro fürs erste Jahr, das ist schon so in den meisten Berufen,
Usus, dass das irgendwie vorausgesetzt wird.
Dann haben wir natürlich aber auch Branchen und Berufe, wo das,
wo noch deutlich schlechter bezahlt sind. Klar, wir haben so ein gewissen Branchenstandard.
Aber trotzdem, obwohl das ja gerade bei den Azubis, so sprichst du es ja an, eigentlich klar ist,
weil wir einen Branchenstandard haben, weil wir Tarifgehälter vielleicht haben
und es einfach festgelegt ist, kommunizieren Unternehmen das dennoch nicht so
nach außen, was das Ausbildungsgehalt ist.
Also eigentlich haben sie jetzt schon die Möglichkeit, da sehr transparent mit
umzugehen, was ja gerade auf die Ausbildung gezogen einfach schon eindeutig ist,
eindeutiger ist wie in anderen, wie in den Berufen, dann später für die Fachkräfte
und so weiter im Bezug auf die Gehälter.
Also ein ordentliches Ausbildungsgehalt, das jetzt nicht das geringste der Bordeaux
ist, sondern ein guter Standard, das ist schon wichtig.
Auch hier flexible Arbeitszeiten und was war das, du hattest noch was angesprochen?
Dieses Thema noch zusätzliche Benefits.
Es gibt ja durchaus eben auch Benefits, die für Jugendliche eher interessant sind.
Dann vielleicht gibt es welche, die eher für die Mitarbeiter interessant sind,
die schon länger da sind.
Also wie ist das da? Ja, also gerade für Jugendliche, die auch noch nicht mobil
sind, also vielleicht auch noch nicht den Führerschein und so weiter haben,
ist auch dieses Thema Jobticket oder wie man das auch immer,
also dass man vielleicht die Möglichkeit hat, einen E-Roller zu bekommen oder
halt eben das Ausbildungsunternehmen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden
ist und ich da die Möglichkeit habe, vielleicht auch kostenlos zur Arbeit zu kommen.
Gibt es natürlich schon, weil das Schmähleid natürlich mein eh geringes Ausbildungsgehalt,
wenn ich da noch entsprechend Geld ausgeben muss für den Weg zur Arbeit.
Das sind so Benefits, die natürlich attraktiv sind.
Generell, auch weil du das Thema Benefits ansprichst, viele Unternehmen denken
immer, viel hilft viel und nehmen dann auch in die Azubi-Stellenangebote oder
auf die Flyer alle Benefits mit drauf, die das Unternehmen hat.
Und überleg dir, welche Benefits sind für den Jugendlichen attraktiv und schreib die mit drauf.
Weil ob du Kinderbetreuung anbietest, das interessiert einen 16-Jährigen nicht.
Ob es Ferienbetreuung für die Mitarbeiterkinder gibt.
Und ja, das sind so Themen, also wirklich dann lieber die drei bis fünf Benefits
draufschreiben, die auch wirklich für den Jugendlichen interessant sind.
Also, dass er auch eine flexible Arbeitszeit hat, dass er vielleicht ein Jobticket
hat, das Gehalt mit reinnehmen und solche Dinge.
Vielleicht auch dieses Thema, bieten ja viele Unternehmen im Bereich des Gesundheitsmanagements
auch an, dass sie Möglichkeiten haben,
kostengünstiger im Gym zum Beispiel den Beitrag zu sponsern oder über irgendeinen
Corporate Benefit Vertrag da einfach günstiger reinzukommen.
Und das ist auch so ein Thema.
Jugendliche wollen gerne ins Gym.
Sobald sie es dürfen, vom Alter her, ist das einfach attraktiv bei ihnen.
Aber es ist natürlich auch teuer. Und dementsprechend ist das auch so ein Punkt,
wo ich vielleicht mit punkten kann.
Aber wichtiger ist, wie gesagt, eine gewisse Flexibilität, eine gute strukturierte
Ausbildung, moderne Ausbildung, Ausbildung auf Augenhöhe und gar nicht so dieses Tablet und Ding.
Weil viele halten ja auch dann, bei uns kriegst du ein Tablet für die ganze
Ausbildungszeit und halten das als den Grund für die Bewerbung in die Kameras,
machen einige Unternehmen.
Und ja, wir leben in einem Alter, wo die Jugendlichen gerade in den Schulen
auf Tablet-Klassen umgestellt werden. Ja, also das heißt, zusammenfassen.
Also ich muss von einmal so sehen, wie es ist. Es ist eigentlich schon so,
wir sind gerade an der Schwelle, wo es so ein vorausgesetzter Standard wird,
glaube ich. Das dauert jetzt wenige Jahre und dann ist das einfach der erwartbare Standard.
Das ist das Arbeitsgerät, was wir brauchen. Und.
Das ist was, was sie haben, was sie nutzen. Smartphone, Tablet,
keine Ahnung. Das nutzen sie, seitdem sie 10, 11, 12 sind.
Und das ist natürlich jetzt nicht der Grund, mich für diese Ausbildung zu entscheiden,
weil ich da ein Tablet bekomme.
Das ist ein Grund, der schön ist, aber nicht der Grund.
Genau, das heißt, wenn ich das so höre von dir, dann ist es tatsächlich das,
was überall gilt im Marketing.
Egal, ob ich mit Kunden, ob ich Mitarbeiter gewinnen will oder aber eben Azubis,
kenne deine Zielgruppe sehr gut und wisse, weiß,
was deine Zielgruppe, also in diesem Fall die jungen Leute, die ich gerne für
mein Unternehmen begeistern möchte, was sie interessiert, was sie begeistert,
und warum sie sich für mich als Unternehmen entscheiden sollten und dann mit
einer möglichst langfristig angelegten Strategie,
dass ich sichtbar werde als Ausbildungsbetrieb und auch,
dass ich, wenn ich das richtig verstehe, also dieses Entscheidungsthema ist
interessant, Darüber hatte ich noch gar nicht so nachgedacht,
aber dass ich eben wirklich auch den jungen Leuten gute Gründe für die Entscheidung gebe.
Entweder, nee, das ist nichts für mich, weil damit spart man sich ja auch unglaublich
viel Leid und Geld und so weiter.
Auch als Unternehmen. Auch als Unternehmen.
Und oder eben, oh ja, das klingt super, das wusste ich ja gar nicht,
dass ich das und das und das damit lernen kann und so weiter und das mache ich. Ja.
Du hast vorhin eine Sache angesprochen, eben so dieser Klassiker,
dass wir eben in den Ausbildungsberufen ja wirklich noch so sehr rollenmäßig unterwegs sind.
So der typische, früher hieß das Automechaniker, inzwischen heißt es ja Kfz-Mechatroniker,
wobei ich das eine, ich hätte fast gesagt, eine geile Ausbildung finde,
Mechatroniker, weil du da so viel lernst und hinterher auch so viele Möglichkeiten hast.
Nicht grundlos einer der beliebtesten Berufe. Genau. Wäre auch cool,
wenn das ein, also ich bin ja immer so ein großer Fan, ich meine,
ich komme nun auch aus der IT und finde das, und es gibt viele Unternehmen,
die eben einfach auch den Mädchen- und Frauenanteil in dieser Branche steigern wollen.
Kurzer Sidekick, aus deiner Sicht, wie kann man es schaffen,
auch als Unternehmen mehr Mädchen für genau diese technischen Ausbildungsberufe
zu begeistern? Ja, du hast gerade
eben schon angesprochen, ich muss meine Zielgruppe sehr gut verstehen.
Das heißt, ich muss verstehen, warum Frauen, die diesen Beruf haben,
sich dafür entschieden haben.
Das heißt, ich kann die Damen in meinem Unternehmen, die den Beruf haben,
mal ein bisschen genauer interviewen und nachfragen, was sie denn so genau spannend
an diesem Beruf finden oder auch Auszubildende, die ich habe oder hatte in den
letzten Jahren und dann entsprechend in meinem Ausbildungsmarketing darauf reagieren.
Das heißt eben die Fragen beantworten, die die Damen an diesem Beruf haben,
um eine Entscheidung treffen zu können.
Ich muss natürlich für mein Marketing auch ein bisschen mehr den Damen vielleicht
auch einfach mal eine Bühne geben.
Also indem ich jetzt mal eine Geschichte von einer Auszubildenden zu diesem
Beruf auf meinen Blog, auf meinen Social Media Kanal packe.
Wenn die noch in meinem Unternehmen arbeitet, die natürlich auch mit zum Schulbesuch
und auf die Messe nehmen, die Mädchen hier sehen, okay,
die kann ich ja fragen, wie war das denn bei ihr, als sie sich da entschieden
hat und einfach auch zeigen, auch von den Bildern her, vom Marketing her,
dass es ein Beruf für Männer und Frauen ist.
Also darauf auch einfach achten.
Und gerade wenn ich ein Unternehmen habe, in dem vielleicht der Männeranteil
sehr hoch ist und ich möchte aber auch mehr Frauen ins Unternehmen bekommen
und auch den Ausbildungsberuf für Frauen attraktiver machen,
dann muss ich natürlich auch ein bisschen die Frauen mehr in den Vordergrund
stellen, um das zu erreichen.
Und hier einfach auch wirklich schauen, was ist denn für sie der Grund,
warum sie diese Berufe spannend finden.
Dann gibt es natürlich noch diese Themen Girls' und Boys' Day,
wo ich da auch einfach präsent sein kann.
Das heißt, ich würde mich dann hier vielleicht auf den Girls' Day konzentrieren als Unternehmen.
Und da mehr Mädchen in den Beruf holen und halt einfach Details zum Beruf teilen,
die halt einfach auch dann mehr die Mädchen ansprechen vielleicht oder auch
die Mädchen ansprechen.
Grundsätzlich möchte ich ja immer beides haben. Aber natürlich ein bisschen
damit spielen, dass ich mit einzelnen Dingen mal mehr auf die Bedürfnisse eingehe
oder auf die der Frauen oder der Männer eingehe. Ja.
Genau. Und einfach hier einfach verstehe, dass...
Die Beweggründe, sich für einen Beruf zu entscheiden, unter den Geschlechtern
einfach unterschiedlich sind.
Und ansonsten muss ich natürlich Rollenvorbilder zeigen.
Genau, Rollenvorbilder. Und zeigen, die diesen Beruf haben.
Also die vielleicht eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht haben und jetzt
seit zehn Jahren im Beruf sind und mal zeigen,
was arbeiten die jeden Tag, wie war denen ihr Werdegang und dann hier so Rollenvorbilder zeigen.
Ja, ich sage ja immer dieses, das war früher schon so und heute ist es noch viel mehr so,
der Vorteil und das ist das, was ich nicht verstehe, weshalb sich so wenig Frauen,
nach wie vor wenig Frauen dafür interessieren, für mich einer der wesentlichen
Vorteile ist erstens, diese Ausbildungsberufe und auch hinterher die Berufe
werden in der Regel deutlich besser bezahlt als die klassischen Frauenausbildungsberufe,
das ist mal das Erste.
Zweitens, du hast in der Regel Familie, flexible Arbeitszeiten,
familienfreundliche Arbeitszeiten.
Es gibt eine super Art der Vereinbarkeit, hat sich in den letzten Jahren nochmal
verbessert und das ist schon etwas.
Wo ich immer denke, wenn ihr wirklich Frauen haben wollt, das ist etwas,
was eben auch Mädchen schon interessiert.
Weil gerade dieses Thema Vereinbarkeit kommt bei jungen Frauen und jungen Männern
zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt.
Bei Frauen in der Regel nach wie vor immer noch viel früher als bei jungen Männern.
Auch das ändert sich ja, dass das auch für Männer viel wichtiger wird.
Aber das ist zumindest so meine Beobachtung und wo ich immer denke,
das wäre so ein einfacher Punkt, den man in den Vordergrund auch mitrücken könnte an mancher Stelle.
Und was wir halt auch haben, und das ist ein Thema, das lässt sich halt nicht
so leicht lösen, das ist so ein gesellschaftliches Thema.
Wenn ein Junge ein Schraubenzieher in die Hand nimmt, dann feiern ihn immer
alle, dass er sich interessiert für Werkzeug.
Macht das ein kleines Mädchen, stellt euch jetzt drei, vierjährige Kinder vor,
dem bist keiner Bedeutung bei.
Also der ist technisch interessiert, der interessiert sich fürs Handwerk oder
so. Das wird dann bei den kleinen Jungs so hochgehoben, bei den Mädchen eher weniger.
Oder später dann, wenn sie in der Pubertät sind, heißt es dann,
ja, das ist aber ein technischer Beruf, du bist ja nicht so gut in Mathe.
Und da werden so Dinge miteinander verknüpft, die auf die Berufe bezogen vielleicht
gar nichts miteinander zu tun haben.
Und das ist vielleicht auch, also wo ich im Ausbildungsmarketing mal drauf eingehen kann.
Keine Ahnung, du bist in Mathe nicht, Mathe ist nicht dein Lieblingsfach,
aber der Beruf ist aus den und den Gründen für dich nämlich trotzdem geeignet,
weil das ist eigentlich auch so dieses Thema,
den Blick, den die Jugendlichen auf den Beruf haben, der stimmt nicht mit der
Realität überein, aber den Blick, den die Eltern auf die Berufe haben,
der stimmt auch häufig nicht mit der Realität überein, weil hier immer noch
dazu gemischt wird, was man sich für sein Kind wünscht.
Also nicht das, was für das Kind das Beste wäre, sondern das,
was man sich selbst für das Kind wünscht.
Und das ist auch so das Thema, was es manchmal schwierig macht,
weil im Punkto Berufswahl sind die Eltern halt schon sehr große Einflussnehmer auf die Kinder.
Das heißt, auf die Meinung wird Wert gelegt und wird gehört.
Und das ist auch so dieses Thema, warum gehen so viele zum Studieren,
obwohl sie vielleicht für eine Ausbildung besser geeignet wären.
Denn es kommt da auch ein ganz wichtiger Aspekt.
Einen allerletzten Punkt würde ich gerne noch ansprechen. Und zwar nochmal wieder
dieses Thema, wie du arbeitest, eben nachhaltig auch bei den Unternehmen etwas zu bewegen.
Letztendlich ja auch sie selbst in die Lage zu versetzen. Also du willst ja
kein Dauermandat, sondern du möchtest ihnen...
Den Weg weisen oder den Weg bereiten und dann sollen sie hinterher alleine laufen.
Du hast ein Angebot, ich finde den Titel so cool, Next-Gen Recruiting Hub.
Was ist das?
Also es geht um das Recruiting der nächsten Generation, also die nächste Generation,
die ins Unternehmen eintritt.
Und das sind die Auszubildenden, die Dualstudierenden oder auch die Studenten,
die Unternehmen nach dem Studium rekrutieren.
Und habe natürlich einfach einen Treffpunkt, also einen Treffpunkt für Recruiter,
die sich mit der nächsten Generation im Unternehmen befassen.
Und so kam der Name eben zustande. Und wie du schon sagst, ich komme aus der Erwachsenenbildung.
Ich möchte, natürlich mache ich auch Beratung und leidenschaftlich gerne,
aber eben immer mit dem Ansatzpunkt, dass die Unternehmen das danach auch unheimlich
selber können. Also ob so dieser Education-Anteil.
Und im Next-Gen-Recruiting-Hub machen wir einfach das.
Ich lese natürlich auch immer viele Jugendstudien und gucke mir die Trendthemen
für das Azubi-Recruiting an.
Und mein Fokus liegt aber auf kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Das heißt, ich gucke dann auch immer, okay, was bedeuten diese Trends für klein-
und mittelständische Unternehmen und was sollten sie da umsetzen,
was können sie sich sparen, was ist das,
was für klein- und mittelständische Unternehmen von Interesse ist.
Und daraus bilden wir dann immer aufs Jahr gesehen sechs Masterclasses mit den
Themen, die jetzt gerade anstehen.
Und das heißt, wir haben jeden Monat im Prinzip ein Treffen,
entweder eine Masterclass oder ein Community-Treffen.
Und Azubi-Rekruter oder Rekruter, die Studenten rekrutieren,
finden da eben dann einen Impuls zu einem bestimmten Thema.
Und wichtig ist aber, dass wir nicht nur gucken, was kannst du alles machen,
um deine Azubi-Gewinnung zu verbessern, sondern auch, wie setzt du es um?
Das heißt, da ist auch immer ein Übungsteil mit dabei, ein Fragenteil,
beziehungsweise eine Anleitung, Vorlagen und so weiter, sodass du nach der Masterclass
im Unternehmen eigentlich direkt mit der Umsetzung anfangen kannst.
Also, dass du das dann auch direkt tun kannst und nicht nochmal sagen musst, okay,
ich muss mir dafür Zeit nehmen, das Thema anschauen, wie mache ich das,
wie gehe ich das an, sondern du kommst in die Masterclass,
du nimmst das Thema mit, du entscheidest, ist das für dich sinnvoll,
ja oder nein, du weißt, wie du es anpackst und dann musst du es einfach nur
noch machen und dann, das ist so der Kern dahinter.
Und dann haben wir natürlich auch, wie gesagt, die Community-Treffen zwischendrin,
wo die Leute sich einfach miteinander vernetzen können, voneinander lernen können,
sich austauschen können. Ach, du hast das schon umgesetzt, wie hast du das gemacht?
Was ist bei dir gerade das Thema? Wie gehst du damit um?
Und ganz viele Vorlagen, Handouts, die man einfach so direkt anwenden kann.
Genau, das ist so dieses kleine Paket des Next-Gen-Recruiting-Hub,
mit dem man schon mal, wenn man selber starten möchte,
seine Azubi-Gewinnung zu verbessern, wo man da einfach mit dem Next-Gen-Recruiting-Hub
eine Anlaufstelle hat, wo man sich austauschen kann und starten kann,
selbst Dinge umzusetzen. Ja, sehr cool.
Das gefällt mir total. Das gefällt mir total gut, insbesondere auch dieser Teil eben.
Klar, einmal Masterclass, aber eben auch dieses mit Community,
dass man untereinander voneinander lernt und eben einfach auch an den guten
Beispielen, Best Practices nenne ich das immer.
Mitzukommen und daran zu lernen. Genau, ja, sehr cool.
Wenn man mit dir Kontakt aufnehmen möchte, dich erreichen möchte,
wo erreicht man dich am besten?
Wir werden natürlich den Link zu deiner Webseite und auch zu diesen,
du hast wahrscheinlich etwas, ein paar Informationen zu diesem Next-Gen-Recruiting-Hub
auf deiner Webseite, oder?
Das packen wir in die Shownotes, aber wenn jetzt jemand direkt das hört und
sagt, oh, mit Nadine würde ich gerne mal, was ist so die Einflugschneise,
wo trifft man dich am meisten und kann ich am leichtesten erreichen? Überreichen?
Also ich bin natürlich auch immer gut, über E-Mail und Telefon zu erreichen,
für den One-Off-Meiner-Website.
Aber LinkedIn ist so der Social-Media-Kanal, den ich am meisten nutze,
wo man sich dann auch direkt per Direct-Message anschreiben kann,
sich mit mir vernetzen kann.
Vielleicht auch erst mal gucken kann, so ein bisschen Content mitkriegen kann.
Was macht sie denn so überhaupt?
Wie tickt sie denn überhaupt? Wie tickt sie denn?
Ist lustig. Das haben wir heute schon gemerkt. Ich hoffe, es kommt auch rüber.
Ich finde das so cool, weil natürlich ist es, ich sehe das, dass das eine totale
Herausforderung ist für die Unternehmen.
Aber man kann diese Dinge ja auch mit Freude und Spaß angehen. Ja.
Und dann eben auch, und das ist ja auch etwas, diese Energie,
das ist ja auch etwas, was rüberkommt.
Das kommt bei denen, das kommt dann tatsächlich auch in den Postings rüber,
das kommt in den Gesprächen rüber. wenn man so etwas eben auch wirklich mit
dieser nötigen positiven Energie und dem Spaß und Humor angeht.
Ja, mein Ansatz ist wirklich auch so dieses Gemeinsam. Also ich sage immer auch,
ich habe die ganze Zeit nicht mit Löffel gefressen, aber ich habe natürlich
viele Erfahrungen gesammelt.
Und gemeinsam gewinnen wir mehr Azubis, finden wir leichter Azubis und setzen
das gemeinsam um, genau.
Schöner Schlusspunkt. Ich danke dir sehr, Nadine, für deine Zeit.
Finde ich ganz großartig. und wünsche dir ganz viel Erfolg bei den von dir betreuten Unternehmen.
Und wir sind ja sowieso auf LinkedIn-Internet und werden vermutlich noch voneinander
lesen und sind ja auch so im Kontakt.
Danke, dass du bei mir warst. Vielen Dank, Claudia.
Tschüss. Tschüss.
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