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#87 - Mut zum Neustart nach 30 Jahren im Top-Management bei Jako-o mit Bettina Peetz

09.08.2024 46 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Podcast-Episode spreche ich mit Bettina Peetz, die nach mehr als 30 Jahren in der Geschäftsleitung des Unternehmens Jako-o einen beruflichen Neuanfang wagt. 

Bettina hat sich vor vier Jahren als Finanzcoach für Frauen 50+ selbständig gemacht und teilt ihre Erfahrungen und Einblicke mit uns. 
Wir sprechen darüber,
  • wie sie es geschafft hat karriere und Familie gut zu vereinbaren
  • was dazu geführt hat, sich nach mehr als 30 Jahren in der Geschäftsleitung neu zu orientieren, 
  • welche Rolle ihr Plan von finanzieller Unabhängigkeit dabei gespielt hat, 
  • warum sie Finanzcoach für Frauen 50+ geworden ist
  • welche 3 Erkenntnisse sie Frauen mitgeben möchte
Diese Episode ist eine Inspiration für alle, die sich beruflich neu erfinden möchten und zeigt, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen.

Hier kannst du dich auf LinkedIn mit Bettina vernetzen.

Mehr über Bettina Peetz und ihr Angebot erfährst du auf ihrer Webseite.

Hier gehts zu Bettinas E-Book "Mit Leichtigkeit durch den Finanzdschungel".


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Ich danke dir für deine Unterstützung.

Transkript

Kannst du dir vorstellen, nach einer mehr als 30-jährigen Karriere in einem großen Unternehmen mit Ende 50 nochmal neu anzufangen und etwas ganz anderes zu machen? Etwas, das nichts mit deinen bisherigen Erfahrungen, Aufgaben und sogar der Branche zu tun hat? Um dieses Thema geht es in der heutigen Episode des P-Hoch-3-Podcasts, zu der ich dich ganz herzlich begrüße. Bei mir zu Gast ist eine Frau, die genau diesen Weg gegangen ist. Bettina Peetz ist 61 Jahre alt, war 32 Jahre lang Geschäftsleiterin von Jako O. Kindersachen mit Köpfchen. Wenn du Kinder hast, wirst du diese Marke mit Sicherheit kennen. Also ich kenne sie. Sie hat drei erwachsene Kinder und ist seit vier Jahren Finanzcoach für Frauen 50+. Liebe Bettina, ich freue mich total, dass du meine Einladung angenommen hast und freue mich auf unser Gespräch. Ich freue mich auch drauf, Claudia. Ja, als ich das gesehen habe oder wir uns im Vorgespräch auch so ein bisschen unterhalten haben, da habe ich gedacht, ja, man hört und liest immer wieder von Menschen, die natürlich dann irgendwie mit Mitte 50 nochmal ganz neu anfangen und so weiter. Aber du hast es ja insofern, ist das bei dir was ganz Besonderes, dass du 30 Jahre lang, über 30 Jahre lang in einem und demselben Unternehmen tätig warst und dort ja wirklich auch deine gesamte Karriere gemacht hast und deine gesamte Berufslaufbahn verbracht hast. Meine erste Frage, was ist für dich jetzt der größte Unterschied zwischen deiner früheren Tätigkeit in der Unternehmensleitung und deinem jetzigen Berufsleben, deinen jetzigen Aufgaben, deiner jetzigen Tätigkeit als selbstständige Finanzcoach? Da gibt es einen ganz, ganz großen und fast traurigen Unterschied. Früher hatte ich Menschen um mich rum. Menschen, mit denen ich diskutieren konnte, mit denen ich Ideen austauschen konnte, mit denen ich Probleme lösen konnte. Heute sitze ich ganz alleine da. Und das finde ich teilweise richtig fürchterlich. und ich merke auch, wie wichtig das eigentlich in meinem Jakob-Leben war, diesen Austausch mit den Menschen zu haben. Ja, wie gehst du da jetzt mit um? Du stellst das ja selber bei dir fest, klar, weil es natürlich so ein ganz krasser Unterschied zu dem ist, was du vorher gemacht hast, aber was machst du, um dem so ein bisschen entgegenzuwirken? Ich meine, du hast natürlich deine Kundin, aber das ist ja was anderes, als sich über ein Thema auszutauschen, Lösungen gemeinsam zu finden und so weiter. Wie löst du das für dich? Also ich habe eine sehr interessierte Tochter, die ist jetzt 29, die muss oft herhalten und ich schicke ihr die Texte und diskutiere mit ihr, kann ich das so machen oder was meinst du dazu. Also auch mein Mann muss immer wieder lesen und angucken. Und dann natürlich auch Freundinnen und Bekannte. Ich habe mittlerweile auch eine virtuelle Assistentin, mit der ich mich austauschen kann. Aber die Situation von früher, ich habe eine Idee, ich gehe zum übernächsten Schreibtisch und sage, Sag, hey, hast du mal fünf Minuten? Lass mal kurz... Dagegen treten, das ist nicht mehr und das fehlt mir wirklich, wirklich, wirklich sehr. Ja, ich kann das so ein bisschen nachvollziehen. Ich bin ja auch so als One-Woman-Show unterwegs und das ist etwas, was mir auch manchmal fehlt, weil es eben so ein ganz krasser Gegensatz zu dem ist, wie ich früher auch gearbeitet habe. Aber du hast ja gerade schon gesagt, was für dich so gefühlt der größte Unterschied ist. Du hast ja wirklich mehr als 30 Jahre in diesem Unternehmen, die Entwicklung dieser Marke mit aufgebaut. Du hast die Entwicklung auch des Unternehmens dadurch ganz maßgeblich natürlich mit beeinflusst. Mehr als 30 Jahre in einem Unternehmen ist ja schon eine Leistung. Heute weiß ich gar nicht, ob das noch Menschen schaffen. Früher gab es das, glaube ich, öfter mal. Meine Frage an dieser Stelle, hattest du in dieser Zeit niemals den Wunsch, dich irgendwie zu verändern beruflich, das Unternehmen zu wechseln, nochmal woanders hinzugehen? Nein, das hatte ich tatsächlich nicht, bis dann so auf die letzten fünf Jahre vielleicht. Aber ich habe immer gesagt, ich habe die zwei schönsten Jobs auf der ganzen Welt. Also einmal Jako aufbauen zu dürfen und diese vielen Phasen, die so ein Unternehmen durchläuft, begleiten zu dürfen. Und dann daneben eben meine drei Kinder haben zu können. Und das hat sich ja auch gegenseitig beeinflusst. Ja. Und die Firma Jako, Fitz und Kero dann konnten sich entwickeln anhand meiner Familienbiografie. Und das hat sich immer wieder verschränkt. Und von daher hatte ich nie diese Idee, etwas anderes machen zu wollen. Gut, natürlich manchmal kurz, wenn die Zeiten schwer waren. Das gibt es natürlich auch. Aber so richtig aktiv gar nicht. Und ich fühlte mich da gut aufgehoben. Ich hatte große Verantwortung. Ich hatte super tolle Mitarbeiter. Ich konnte tolle Projekte machen. Also ich konnte praktisch meine ganzen Werte und Ziele da eigentlich verwirklichen. Und von daher war da nie diese Idee. Ja und vor allen Dingen offensichtlich ja auch deine Kreativität ausleben, weil wenn ich das richtig gesehen habe, du warst dort auch für den Aufbau und die Entwicklung der Marke mitverantwortlich und auch eben dieses Marketing und Vertrieb, wenn ich das richtig gesehen habe. Und ich kann mich noch gut daran erinnern, als mein Sohn klein war, wir haben, da gab es ja diese Kataloge, wir haben da drauf geguckt und ich habe immer irgendwas Tolles gefunden, wo ich dachte, ja, das ist endlich mal eine richtig gute Idee, das brauche ich jetzt unbedingt. Also sowohl was Kleidung angeht, aber dann eben auch teilweise eben Produkte, die man so braucht in der Familie oder mit kleinen Kindern. Also das hat sich insofern ja dann auch befruchtet. Das heißt, Was hast du Ideen auch bekommen in deinem Familienalltag mit deinen Kindern? Ja, selbstverständlich am laufenden Band. Ich meine, ich war ja Vollzeit berufstätige Mutter und es musste zu Hause auch flutschen letztendlich. Und klar gab es da Produkte, die... Die ich mir ausgedacht habe oder ich bin in die Entwicklungsabteilung gegangen und habe gesagt, ich habe das und das Problem, was können wir denn da tun, was können wir denn da entwickeln? Und ich muss sagen, die ersten vielen Jahre war ich eigentlich allein als Mutter. Also meine Mitarbeiter waren jung, die hatten doch gar keine Mutter und ich habe denen dann immer wieder erzählt, wie das eigentlich so abläuft, was es eigentlich für Herausforderungen gibt in so einem Familienalltag und musste die da immer so ein bisschen ins Bild setzen, damit wir da gute Produkte entwickeln konnten. Aber klar, also Jako und meine Familie, das hat sich ständig verschränkt und deswegen hatte ich auch nie das Gefühl. Ich arbeite, weil ich habe ja praktische Dinge für meine Familie tun können, dass es da leichter geht, einfacher, Ja, aber was für ein Geschenk, das wirklich so, dieses Gefühl zu haben und ich kann gut nachvollziehen, dass du dann eben gar nicht so dieses Gefühl oder das Bedürfnis hattest, irgendwo anders noch hinzugehen oder woanders etwas zu machen. Du hast gerade gesagt, du warst die ganze Zeit Vollzeit berufstätig mit deinen Kindern, teilweise auch, wir haben es im Vorgespräch ja besprochen, eine Zeit lang auch alleinerziehend. Wie hast du diesen Spagat für dich gelöst, so diese Erwartungen daran, deine eigene oder vielleicht auch die von deiner Umwelt, eine gute Mutter zu sein und auf der anderen Seite einen verantwortungsvollen Job und eben auch dort, Dort eben richtig gute Arbeit zu leisten. Wie hast du das geschafft? Das ganz Wichtige daran war, dass der Inhaber der Firma, der Herr Habermas, ja auch selber Kinder hatte. Und ich finde, er war ein sehr familienfreundlicher Chef. Ich konnte ihm sagen, ich habe gerade zu Hause irgendein Thema, ich muss da jetzt ein bisschen mehr Präsenz zeigen. Und dann hat er gesagt, okay, alles in Ordnung, ich weiß Bescheid, machen Sie halt, wie es geht. Und ist mir doch egal, wann Sie arbeiten, wie Sie arbeiten, Hauptsache, es läuft alles. Das war natürlich erstmal ganz wichtig. Und dann gab es halt, ich hatte alle Arten von Kinderbetreuung, die es nur gab, also vom Au-pair-Mädchen über Tagesmutter, dann in der Krippe waren die Kinder, also es hat sich ständig irgendwie verändert und solange die Kinder sich dort wohlgefühlt haben, war das überhaupt kein Ding. Und ich hatte Situationen, da habe ich mir einen abgerannt, um die Kinder rechtzeitig abzuholen. Und dann haben die gesagt, Mama, kannst du nochmal bitte gehen? Es ist gerade so schön hier. Ich so, okay, auch gut. Dann kann ich ja in Zukunft ein bisschen länger arbeiten. Also ich habe immer versucht aufzupassen, ob es meinen Kindern gut geht. Und dann, wenn es dem nicht zu war, dann musste ich halt reagieren. Und wir hatten einfach ein paar Regeln. Ich habe keine Wochenendtermine gehabt. Ich habe Reisen so wenig wie möglich gemacht. Meine Kinder hatten neben Kindergarten, Krippe und einem Sport keine weiteren Aktivitäten. Wir haben jeden Abend zusammen gegessen. Und ich glaube, ich habe es auch tatsächlich durchhalten können. Ich war bei allen Geburtstagen und allen wichtigen Veranstaltungen meiner Kinder da. Das war wichtig, das stand im Kalender und da habe ich auch überhaupt nicht mit mir verhandeln lassen. Ich kann mich allerdings an eine Situation erinnern, da waren meine Kinder, die Großen waren vielleicht fünf und sieben und denen fiel irgendwie auf, dass andere Mamas ja schon mittags zu Hause sind und Kuchen backen und Mittagessen auf den Tisch bringen. Da kam dann so mal die Frage, Mama, was machst du eigentlich? Wo bist du eigentlich? Und dann habe ich die eingepackt und bin mit ihnen in die Firma gefahren und habe ihnen die ganze Firma gezeigt. Alles, wo ich arbeite, wo ich sitze, wo mein Schreibtisch ist und was wir da tun und in die Logistik, wie da die Pakete gepackt werden und so weiter. Und habe ihnen eben gesagt, dass das meine Arbeit ist und dass mir das total viel Spaß macht und dass ich das ganz wichtig für mein Leben finde. Und ab diesem Punkt gab es nie mehr eine Diskussion über das Thema. Und meine Tochter hat ganz stolz allen Menschen erzählt, meine Mama verschenkt Spielzeug an Kinder. Wie süß ist das? Und da habe ich eben gemerkt, dass es so wichtig ist, dass die einfach wussten, wohin ich verschwinde, wo ich denn bin, wenn ich nicht zu Hause bin. Ja, ja. Ich meine, ich hatte Kinder, die waren Zucker. Also die waren meistens... Also ich hatte keine kranken Kinder vorher. Die haben einfach alles mitgemacht und von daher ging das gut zu wuppen. Ja, und hat auch dir kein schlechtes Gefühl gemacht? Also, weil du hast ja gerade so gesagt, dass es bestimmte Regeln gab und es wäre sicherlich auch anders gewesen, wenn das jetzt eben nicht so, also in dem Moment, wenn irgendwie eins der Kinder vielleicht krank geworden wäre oder irgendwie so etwas. Das ist ja irgendwie, also ich kann mich gut daran erinnern, dass es bei mir auch so gewesen ist, ist, dass ich, als ich damals Geschäftsführerin geworden bin, gesagt habe, die Gesellschafter müssen wissen, ich habe ein kleines Kind und wenn irgendetwas ist, also jetzt natürlich nicht Schnupfen oder die üblichen Kinderkrankheiten, aber irgendetwas Ernstes, dann bin ich von einem Tag auf den anderen weg, zumindest mal für eine Zeit. Oder eben auch solche, ich habe damals auch so, wie du jetzt gerade gesagt hast, wenig Reisen oder keine Wochenendtermine. Ich meine, ich war jetzt ja nicht alleinerziehend, das habe ich schon wahrgenommen, aber ich habe zum Beispiel so eine Regel gehabt, dass ich gesagt habe, okay, Leute, und Mittwochnachmittag ab 14.30 Uhr bin ich zu Hause. Gucke dann immer noch mal rein und wenn irgendwie was ist oder so, aber das ist mein Tag oder mein Nachmittag, den ich mir dann halt eben nehme. Und ich finde, weiß nicht, wie ist es dir gegangen? Ich hatte immer das Gefühl, wenn ich zu Hause war, war ich so ganz präsent als Mutter und wenn ich bei der Arbeit war, das war für mich wirklich so ein Luxus, wo ich so dachte, und hier bin ich ganz präsent und kann alles andere hinter mir lassen. Also das war wie so ein Geschenk, diese Ballons zu haben. Wie ist es dir gegangen? Tatsächlich, das fand ich genauso. Wir hatten immer zwei Wochen zu über Weihnachten, was sich ja eigentlich total gut hat. Aber ich war so froh, dass ich nach zwei Wochen wieder arbeiten gehen durfte und das ganze Leben wieder geregelt war und ich nicht nur dreimal am Tag kochen musste und Küche aufräumen musste und dann hatten die schon wieder Hunger. Ja, also und diese beiden Pole, die fand ich einfach ganz, ganz bereichernd und sehr, sehr schön für mein Leben. Da war ich sehr dankbar dafür, dass das so ging. Ja, ja toll. Und was war jetzt der Grund für dich auch, ich habe ja vorhin gesagt, in der Anmoderation und darum geht es ja eigentlich so, dieses sich mit Mitte, Ende 50 nochmal neu erfinden. Bei mir war es schon ein bisschen früher. Was war der Grund, dass du dich jetzt mit Mitte 50 oder warst ja schon ein bisschen älter, nochmal völlig neu erfunden hast? Der wichtigste Grund war eigentlich, dass ich mir mit 25 schon vorgenommen hatte, mit 55 finanziell frei sein zu wollen, um mich nochmal neu erfinden zu können. Der Grund war, dass ich mit 25 geheiratet habe und zwar einen zehn Jahre älteren Mann. Und da war so die Idee, ja, wenn der in Rente geht, ich bin ja eine Planerin, und wenn der in Rente geht, dann wäre das ja blöd, wenn der da alleine in der Gegend rumreisen kann, dann muss ich eigentlich auch mit 55 so ein bisschen freier sein in dem, was ich tue. Also das war erstmal ein sehr wichtiger Fokus eigentlich, der auch mich mein ganzes Berufsleben eigentlich immer schon so auch begleitet hat. Und wie halt der Zufall das so will, liefen dann just zu diesem Moment ungefähr auch ein paar Linien aufeinander. Meine Firma hat umorganisiert und so war das dann eigentlich ein Glücksfall, dass ich sagen konnte, also wenn ihr das jetzt hier alles ganz anders macht, dann gehe ich hier raus, weil das ist für mich nicht mehr erstrebenswert. Und dann war es letztendlich eine Entscheidung zu sagen, ich mache das jetzt. Ja. Und wie war das dann so? Also ich meine, du hast dann ja, wie bist du dann auf dieses Thema gekommen? Weil jetzt bist du, du hast gerade gesagt, du hattest mit 25 schon diesen Plan. Ich meine, das Leben läuft dann ja immer schon so ein bisschen anders irgendwie. Irgendwie hast du dann irgendwie, als du rausgegangen bist, von Anfang an gewusst und gedacht, okay, ich mache mich jetzt selbstständig als Finanzcoach? Oder hattest du auch so die Idee, ich könnte ja nochmal was ganz anderes als Angestellte machen oder einfach nur reisen gehen? Oder wie bist du jetzt auf das gekommen, auf das Thema, was du jetzt machst? Es hat eine ganze Weile gedauert tatsächlich, um mich von der Firma lösen zu können. Also da war ein paar Jahre am Ende Trauerphase da. Und ich konnte tatsächlich dann auch wirklich die Entscheidung treffen, ich gehe jetzt, als ich wirklich eine Idee hatte, was ich danach tun sollte. Ich bin eine sehr aktive Person und das war eine Horrorvorstellung für mich von einem Tag auf den nächsten. Also nicht mehr Geschäftsleiterin zu sein, sondern eigentlich nur noch zu Hause eine Doppelbücher vor mir liegen zu haben. Und in der letzten Jako-Phase kam dann so die Idee, weil ich immer gern mit Menschen zusammengearbeitet habe, dass ich Coach werden will. Und ich bin raus aus der Firma, habe eine tolle Reise mit meiner Tochter gemacht nach Asien, fünf Wochen lang. Und dann habe ich mit der Coaching-Ausbildung angefangen. Und ich habe für mich sehr gemerkt, dass es wichtig für mich war, diese Vision zu haben. Und als ich mich von meinen Mitarbeitern verabschiedet habe, habe ich ihnen gesagt, ihr braucht nicht traurig zu sein für mich. Ich fühle mich, als wenn ich auf den Abenteuerspielplatz des Lebens gehe. Also für mich lag das so da, dass ich gedacht habe, da gibt es so viele Möglichkeiten. Und jetzt mache ich die Ausbildung und dann sehen wir mal weiter. Und ich habe diese Coaching-Ausbildung gemacht. Dann kam ja auch gleich Corona, muss man dazu sagen. Also es war dann trotzdem irgendwie alles ein bisschen anders wie geplant. Und den Fokus auf Finanzen. Der kam durch viele Gespräche mit Frauen in meinem Alter, die mich gefragt haben, ey, du bist 56, wie geht denn das? Du hast noch elf Jahre bis zur Rente, wie geht denn das? Und dann habe ich dann immer gesagt, naja, ich habe einiges richtig gemacht, aber auch ganz viel falsch. Und habe aber immer wieder gehört von den Frauen, also Finanzen ist überhaupt nicht mein Ding oder ich habe überhaupt keine Ahnung davon. Oder, ach, das macht alles mein Mann. Und das hat mich irgendwie sehr geflasht. Also diese Aussagen von echt studierten, schlauen, affen, tollen, erfolgreichen Frauen, dass das Thema Finanzen für sie so ein abseitiges, so ein Bäh-Thema ist. Und da ist im Laufe der Zeit einfach so eine missionarische Note gekommen. Also das geht gar nicht. Ich muss denen das sagen, ich muss denen das beibringen, ich muss denen erklären, dass das doch so wichtig ist, sich rechtzeitig darum zu kümmern. Weil wenn ich das nicht gemacht hätte, ich meine klar, ich kann mich aus der Lameng elf Jahre lang bis zur Rente überbrücken. Das geht nicht. Das funktioniert nicht. Das muss man vorbereiten. Das muss man vorbereiten. Ich habe da nicht alles richtig gemacht. Ich habe viel falsch gemacht, weil ich mich nämlich auch nicht gut gekümmert habe. Aber wenn ich das nicht getan hätte, dann würde ich jetzt hier nicht sitzen und auf meine wunderschöne Terrasse schauen. Dann würde es mir ganz anders gehen. Und als ich das kapiert habe, dass da wirklich so ein Defizit ist, seitdem ist das eigentlich wirklich meine Mission geworden. Ja, toll. Also eine tolle Mission. Und die Zielgruppe, es ist ja so, je eher man anfängt, also mit 20, 25, 30 kann man sich ja irgendwie angucken, desto besser ist das, weil man natürlich einfach das ist ein Zinseszinseffekt, wenn man von Anfang an sich damit darum kümmert. Aber deine Zielgruppe sind ja tatsächlich eben auch Frauen 50 plus, wenn ich das richtig verstanden habe. Und zwar genau aus diesem Grund, weil du eben wahrscheinlich genau in der Zeit mit ganz vielen Frauen auch in diesem Alter gesprochen hast und das gehört hast, was du gerade gesagt hast. Wenn ich jetzt aber erst mit 50 plus darauf komme, dass es jetzt vielleicht gescheit wäre, ist dann schon alles zu spät oder kann ich noch irgendwie was retten? Klar kannst du noch was retten. Natürlich wirst du nicht mehr die Millionen ansammeln. Aber du kannst noch so viel tun, dass du dann wahrscheinlich mit 65, 66, 67 ein gedeihliches Auskommen hast. Und ich meine, je weniger Zeit man hat, desto mehr muss man halt dann letztendlich sparen und investieren. Aber da geht noch eine ganze Menge. Ja. Aber je eher, natürlich desto besser. Ich würde jeder jungen Frau sagen, fang sofort an mit deinem ersten Gehalt. Aber die 50-plus-Frauen, natürlich haben die noch gute Möglichkeiten. Ich meine, die verdienen dann oft auch ganz gut. Und wenn die einen Plan haben und wissen, so geht es, ach, das ist ja gar nicht so schwer, dann können die da noch eine ganze Menge voranbringen. Und sie haben ja dann auch tatsächlich wirklich den Fokus. Sie wissen ja, es geht um was. In der 25-Jährigen zu sagen, ja, wenn du mal 65 mal nicht mehr arbeiten willst, dann musst du jetzt schon anfangen zu sparen, das ist schon relativ abstrakt. Aber ich habe gemerkt, ab 50 guckte ich ja wirklich, da war ja nur noch ein Hügel vor dem, ich gehe in Rente. Und dann kriegt es auch viel mehr Drive, dann kriegt es viel mehr Notwendigkeit, das zu tun. Auf den ersten Blick, als ich das gesehen habe, deswegen habe ich das auch so anmoderiert, Auf den ersten Blick hat das, was du jetzt machst, Finanzcoaching, so wenig mit dem zu tun, was du vorher gemacht hast. Gibt es Erfahrungen aus deinem vorangegangenen Berufsleben, aus deinem ersten Berufsleben, würde ich mal sagen, die sich jetzt doch als nützlich erweisen oder die du dort auch einsetzen kannst? Ich würde nicht sagen, dass es nichts zu tun hat mit dem, was ich vorher gemacht habe. Mein Ziel bei Jako O. war, Familienleben besser zu machen. Durch gute Produkte, durch nachhaltige Produkte, durch haltbare Produkte, dass man die nicht immer zu neu kaufen muss, das entlastet ja alles eine Familie. Das war so meine Vision für JAKO. Und meine Vision für mein Finanzcoaching ist jetzt, das Leben von Frauen besser zu machen. Also ich finde, das geht eigentlich auf einer höheren Ebene, passt das gut zusammen. Ja, genau. Also wenn du das so erklärst, in deinem ersten Berufsleben war das das Leben von Familien oder eben von Frauen mit Kindern und jetzt ist es das von Frauen generell und dann insbesondere nochmal auch von älteren Frauen. Also die eben schon, wo es jetzt aber wirklich dann Zeit wird, sich eben um das Geld und um die Finanzen und um wie sie leben zu kümmern. Und gibt es sonst noch irgendwas, irgendetwas, was du… Ja, das kann ich ja gar nicht trennen. Ich meine, ich habe 32 Jahre lang ganz, ganz viel gemacht, getan, gelernt, vorangebracht. Ach, das ist natürlich im Grunde genommen alles noch da. Nur mit dem großen Unterschied, dass ich es jetzt alles alleine machen muss. Ich hatte natürlich früher Experten für Suchmaschinen, Marketing und Keyword-Optimierung und Homepage-Erstellung. Hä, da sitze ich jetzt alleine da und denke oft an meine Mitarbeiter, die ich gequält habe mit Terminen und sage, ey, kannst du das nicht schneller machen? Und jetzt denke ich, oh scheiße, wenn ich gewusst hätte, wie komplex das ist, was man da alles tun muss und wie das alles miteinander zusammenhängt, da schicke ich oft mal eine Entschuldigung an die Kollegen. Weil ich jetzt einfach ein bisschen mehr davon mitkriege, wie es eigentlich geht. Und ja, was habe ich gemacht und was mache ich heute noch? Ich probiere Dinge aus und schaue, wie es funktioniert. Und wenn es nicht funktioniert, höre ich auf damit. Und wenn es gut funktioniert, mache ich weiter. Und genau so haben wir das ja auch letztendlich bei Jako gemacht. Und was sind so die, du hast gerade schon gesagt, du beschäftigst dich, jetzt musst du natürlich viele Dinge selber machen. Was sind so die Dinge jetzt mal abgesehen von deiner Ausbildung, deiner Coaching-Ausbildung, das war ja im Prinzip wirklich auch nochmal wie so ein neuer, ein ganz neuer Schritt. Was hast du sonst noch alles so neu gelernt in den letzten vier Jahren? Weil ich kann mir vorstellen, dass das natürlich eine unfassbare Entwicklung ist, wo man einfach ganz viele Dinge auch nochmal neu macht, neu lernt, Sachen, um die man sich vorher nicht so gekümmert hat. Ein paar hast du jetzt schon erwähnt, was so Webseite und Marketing und sowas angeht. Gibt es sonst noch Sachen, die du neu gelernt hast? Ja, tatsächlich. Ich muss ja viel schreiben. Das muss ich jetzt auch alles allein machen und dass das gut funktioniert. Wie setzt man einfach eine Newsletter-Serie auf? Ich mache gerade eine Ausbildung als Speaker. Also ich arbeite gerade an meiner Keynote-Speech, wie das gerade so schön heißt. Ist, ich stürze mich halt da rein, weil ich denke, dass das gut ist für meine Botschaft. Weil wenn sie natürlich keiner hört, ist es schade drum. Weil ich finde die Botschaft sehr wichtig und ich nutze halt alles, was ich lernen kann, um das in die Welt hinaus zu bringen. Und ich lerne jeden Tag ganz viel. Ich meine, die ganzen jungen Influencer oder so, die lachen sich jetzt wahrscheinlich tot. Aber ich wollte als Jako-Leiterin, habe ich mit Social Media gar nichts am Hut gehabt. Ich habe gesagt, das ist eine totale Zeitverschwendung. War es auch für mich. Ich habe immer gedacht, wenn einer was von mir will, dann kann er mich auch direkt anschreiben. Meine E-Mail stand immer irgendwo bei Jako auf der Homepage. Also mich hätte jeder anrufen können. Aber das fällt mir jetzt tatsächlich so ein bisschen auf die Füße, dass ich jetzt in meinem Alter das lernen möchte. Und ich gehe da mit Elan, aber auch mit Widerwillen ran, muss ich leider sagen, weil ich schon finde, dass es eine unglaubliche, also dass man sehr, sehr viel Zeit damit verbringen kann. Ja, das stimmt. Das ist richtig. Ich meine, auch da besteht ja die Möglichkeit, du hast ja vorhin gerade gesagt, du hast jetzt auch eine virtuelle Assistentin und auch da besteht ja die Möglichkeit, manche Dinge auch auszulagern, aber gerade wenn es um so die eigene Botschaft geht, ist es ja irgendwie auch wichtig, also das ist ja schon auch etwas Wichtiges, was davon lebt, wie du das rüberbringst. Ich kann mir schon gut vorstellen, gerade wenn du jetzt eben so Keynotes entwickelst und es geht eben dir auch darum, deine Botschaft, deine Mission nach außen zu tragen. Das hat natürlich etwas mit dir zu tun, mit deiner Geschichte, damit wie präsent du bist und wie du das rüberbringst. Und das sind so Sachen, die kann man einfach auch ganz schlecht, finde ich jedenfalls, anderen übergeben. Das merkt man immer irgendwie so. Also das muss dann schon jemand, der es wirklich sehr, sehr gut kann, damit es in deiner Tonalität und mit deinem Spirit eben dann auch in die Welt kommt. Genau. Oder Videos aufnehmen, das habe ich halt früher nicht gemacht. Ich meine, ich habe fotografiert und habe gedacht, das reicht doch. Ja klar, ich meine, so entwickelt sich irgendwie alles weiter. Aber ich finde, das ist so ein gutes Beispiel. Also so, was du jetzt gerade erzählst, das ist irgendwie ein gutes Beispiel dafür. Viele glauben ja, also ich sehe das halt immer irgendwie bei meinen Kunden, dass manche dann sagen so von wegen, ja, aber ich hätte gerne irgendwie Mitarbeiter, was weiß ich, irgendwo zwischen 35 und maximal 45 oder sowas. Weil bei ganz vielen wirklich das noch im Hinterkopf ist, dass wenn man erst mal die 50 überschritten hat, man alt ist und einfach auch nicht mehr lernfähig ist. Das ist der totale Quark aus meiner Sicht. Und man sieht es eben auch bei dir. Das stimmt nicht. Man weiß auch, also viel, gerade wenn man sich sein ganzes Leben lang immer mit neuen Themen beschäftigt hat, dann weiß man auch, wie man rangeht an neue Dinge. Das ist zumindest das, was ich beobachte, wenn etwas neu ist. Bei mir selber, aber ich sehe es auch bei vielen anderen, wenn du das schon öfter gemacht hast, jeder hat dann so eine Art und Weise, sich zu neuen Themen zu erarbeiten. Und das ist in der Regel relativ effektiv, weil man nicht genau weiß, wie man tickt und wie man sich so Dinge beibringt. Ja, ja, ganz genau. Ich meine, auf meinem Big Five steht zum Beispiel, ich lerne und wachse jeden Tag mit Leichtsinn und Seelenruhe. Und manchmal sitze ich aber am Schreibtisch und denke mir, oh, dass ich so viel lernen muss. Das ist ja doch, so viel wollte ich gar nicht mehr lernen. Weil immer, wenn ich das Gefühl habe, da habe ich jetzt ungefähr eine Ahnung, wie es geht, geht die nächste Tür auf und ich muss das nächste lernen. Also tatsächlich bin ich manchmal schon ein bisschen am Jammern. Aber wenn ich dann merke, okay, jetzt fällt mir das auch leicht, jetzt weiß ich, wie das mit dem Mikro geht und jetzt weiß ich, wie das mit dem Filmen geht und wo stelle ich die Kamera hin, dann bin ich auch ein kleines bisschen stolz. Und dann denke ich, okay, das kriegst du jetzt hin und jetzt fängst du einfach an und dann wird es halt wirklich immer vertrauter und immer besser und immer einfacher. Ja, ich finde es gut, dass du eben auch etwas hast, jeden Tag, was du neu lernen musst, weil vermutlich geht es ja deinen Kundinnen, deinen Klientinnen ganz genauso. Weil wenn ich jetzt, nehmen wir mal an, ich wäre jetzt, ich bin ja 50 plus, ich bin schon bald 60, so im Sinne von, ich würde jetzt kommen und sagen, oh Bettina, ich habe gerade festgestellt, irgendwie habe ich erstens keine Ahnung, bin jetzt in der und der Situation, bald ist die Rente und ich habe irgendwie Angst vor Altersarmut, was mache ich denn jetzt? Also wie arbeitest du, was ist so dein Angebot oder wie arbeitest du mit deinen Kundinnen? Das Wichtigste ist als erstes, was ich frage, wie sie eigentlich, also was sie für ein Ziel haben. Ganz klar, was ist, warum bist du da? Was willst du erreichen? Und dann geht es um eine Bestandsaufnahme, wo sie schon stehen, was sie schon haben. Die meisten Frauen haben ja doch etwas. Und dann ist die Aufgabe, dass sie das alles mal aufschreiben. Und dann finden die auch, ach, da habe ich ja noch ein Konto. Also das ist die Bestandsaufnahme. Und dann gehen wir von dort aus in die Ausgaben, in die Einnahmen. Und dann geht es Schritt für Schritt hinzu. So geht es, so ist das System. Das installierst du jetzt bitte. Und dann erkläre ich Ihnen, zeige ich Ihnen noch, wie Sie das Geld, was Sie dann sparen, weil Sie jetzt wissen, wie es geht, wie Sie das dann in Aktien und ETFs investieren können. Sodass Sie es alleine können, dass Sie einen Überblick haben, dass Sie wissen, wie es geht und sich das auch zutrauen und sich gut fühlen dabei. Ja, gut, genau. Im Prinzip ist das so dieses Montessori-Prinzip, oder? Hilf dir es selbst und du hilfst ihnen selbst. Genau. Ich sage ihnen ja nicht, kauf dies, mach das, sondern ich stelle Fragen und dann, ja, ich bin Coach. Ich bin tatsächlich Coach. Ich lehre sie, es selbst zu tun, weil das tatsächlich auch wirklich meine tiefste Überzeugung ist, dass das Thema Finanzen so wichtig ist, auch für ein gutes Leben des einzelnen Menschen, dass das auch wichtig ist, dass man sich selber darum kümmert, also dass man das in der Hand hat. Ich vergleiche das immer mit Gesundheit. Das kann man ja auch nicht delegieren. Klar kann ich zum Arzt gehen und sagen, mach mich gesund, gib mir Pillen. Aber wenn ich mich nicht selber damit beschäftige und die Pillen dem oder mein Leben verändere, werde ich auch nicht gesunden. Und mit den Finanzen ist das meiner Meinung nach genau das Gleiche. Es muss ich selber in der Hand haben und einen Plan haben und mich kümmern. Und letztendlich die Einzige, die davon profitiert, dass es meinem Geld gut geht, das bin ich. Ja. Und deswegen würde ich auch jeder Frau raten, es ist nicht schwierig, sich um sein Geld zu kümmern. Es ist auch nicht schwierig, es am Aktienmarkt anzulegen. Das kann jede selber. Das ist kein Hochwissen. Wirklich nicht. Es ist gesunder Menschenverstand, eine kleine Einführung und es funktioniert. Wie lange dauert das ungefähr? Wenn ich jetzt zu dir komme, wie lange arbeitest du in der Regel mit deinen Kundinnen zusammen, bis du sagst, jetzt können sie alleine laufen? Das dauert zwei Monate. Dazwischen sind immer wieder Hausaufgaben, deswegen sind da eine Woche, zwei Wochen dazwischen. Und dann laufen die alleine. Wenige melden sich dann nochmal und sagen, jetzt weiß ich ja gar nicht weiter. Und ich meine, klar, wenn sie sich melden, bin ich ja da. Aber die marschieren dann los. Ja, wir werden auf jeden Fall auch deine Webseite in den Shownotes mit verlinken. Und ich war vorhin ganz kurz als Vorbereitung nochmal drauf auf deiner Webseite. Du hast ja auch so ein, ich glaube, du hast ein ganz tolles E-Book, wo ich zumindest schon mal so einen ersten Überblick bekomme. Auf die Seite, das packen wir auch alles in die Show-Notes, dass dann jeder, der jetzt, jede und auch jeder, der jetzt zuhört und sagt, möchte ich gerne da zumindest mal draufgeben können. Deine Zielgruppe sind jetzt natürlich Frauen 50 plus. Hast du, gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Umgang mit Geld? Hast du da irgendwie was festgestellt? Also, Ich stelle oft fest, dass Männer genauso wenig Ahnung von Geld haben oder sich genauso schlecht drum kümmern. Frauen sagen das aber selber deutlicher. Ach, ich habe keine Ahnung von Finanzen oder es interessiert mich nicht. Oder der härteste Satz ist immer, ich habe es nicht so mit Zahlen. Zahlen? Da denke ich immer, oh, du gehst arbeiten, du verhandelst Gehalt, du willst leben, du willst ein gutes Leben. Wie kann man es da nicht mit Zahlen haben? Aber ich habe mir allerdings die Frauen ausgesucht. Ich meine, das ist tatsächlich auch so eine Verbindung zu Jacke oder habe ich ja auch die Familien und das sind natürlich im größten Umfang die Mütter gewesen. Klar gab es Väter, aber im Grunde genommen haben wir mit den Müttern gesprochen. Und das habe ich mir mitgenommen, weil Frauen einfach auch gerne lernen. Also was ich feststelle bei meinen Kundinnen, die wollen verstehen, die wollen wissen, wie es geht und dann machen die. Die fangen nicht an und jetzt will ich das noch wissen und jenes noch wissen und jetzt brauche ich noch ein Hochschulzertifikat. Die sind da sehr pragmatisch und das gefällt mir. Ich bin auch so. ich bin pragmatisch und wenn ich zu einer Lösung komme, dann ist es doch ganz egal, wo die jetzt herkommt und warum die funktioniert. Beim Investment lese ich allerdings immer wieder, dass wenn Frauen mal investieren, dass sie dann bessere Investoren sind, weil sie vorsichtiger sind, weil sie vorsichtiger sind, weil sie langfristig denken und weil sie das vorher gut aufbauen. Männer sind da eher so Zocker. Ja, dann kaufe ich das Risiko, genau. Ja, dann kaufe ich dies und das ist leider verloren, Mist, dann kaufe ich das nächste. Und von daher finde ich, ist es auch wirklich gut, brauchen oder wichtig, brauchen, mehr Zutrauen zu diesem Finanzthema zu geben, weil es ist Das ist nicht kompliziert. Das ist wirklich meine Botschaft. Warum viele denken, dass es so kompliziert ist, da ahne ich, dass es auch daran liegt, dass die Finanzindustrie da so einen Expertenmythos drum gestrickt hat. Aber man braucht nicht der Oberexperte zu sein. Das ist eigentlich eher schädlich, aus meiner Sicht. Naja, es gibt ja viele Produkte, also das war ja auch einer der Gründe, oder ich weiß nicht, ob es einer der Gründe war, aber es wird im Zuge der Finanzkrise, dass da ganz viele Produkte gestrickt und gebaut worden sind, die teilweise die Banker noch nicht mal mehr verstanden haben. Und das ist irgendwie so etwas. Also ich würde mein Geld nicht in Anlagen stecken, also das sage ich jetzt so ganz persönlich, oder in Produkte, wo ich das Produkt nicht verstehe. Also ich möchte das schon verstehen, was da passiert mit meinem Geld. Also mir ist schon klar, dass niemand mir eine Sicherheit geben kann, wenn ich irgendwo in Aktien oder ETFs oder was weiß ich investiere. Aber wenn das Produkt schon so komisch gestrickt ist, dass ich das nicht verstehe, was das eigentlich ist oder wo dann auch die Rendite herkommen soll, finde ich persönlich irgendwie schwierig. Scheint aber durchaus gängigere Praxis zu sein, teilweise immer noch. Ja, ganz klar, damit verdienen natürlich Finanzberater ihr Geld. Aber deswegen muss ich sagen, liebe ich Aktien so, weil das ist so ein ganz, ganz bodenständiges, reales Geschäft. Ich beteilige mich an einem Unternehmen. Das gibt es. Da gibt es Gebäude, da gibt es Produktionsstätten, da gibt es Mitarbeiter, da gibt es Patente, eine Entwicklungsabteilung. Und da beteilige ich mich. Und das kann ich oft als Kunde auch, zumindest aus der Ferne, ein bisschen beurteilen, was machen die da eigentlich? Eigentlich sind die gut unterwegs, entwickeln die sich, sind die am Zahn der Zeit, gehen die mit den Trends, sind die gut aufgestellt. Das kann ich mit den, also ich wüsste überhaupt keine Alternative zu so einer Geldanlage. Und deswegen, wie gesagt, Aktien sind eigentlich ein total... Einfaches, ganz einfaches Invest. Ja, klingt gut. Ich habe noch ganz viele Fragen. Ich könnte mich jetzt noch Stunden mit dir unterhalten. Wenn du jetzt deine, ich will mal sagen, drei bis fünf wichtigsten Erkenntnisse aus deinem eigenen Werdegang und aus dem, was du jetzt auch in den letzten Jahren natürlich in der Beratung der Frauen oder im Coaching der Frauen, gelernt hast oder eben auch weitergibst. Was sind deine fünf wichtigsten Erkenntnisse oder Tipps, die du gerne Frauen mit auf den Weg geben möchtest? Und natürlich auch Männern, wenn sie berücksichtigen. Ja klar, das meiste funktioniert sicher auch für Männer. Also die fünf wichtigsten Erkenntnisse, ich glaube es sind nur vier, Also die erste ist. Nehmt Chancen wahr, auch wenn du dich noch nicht dafür bereit fühlst. Weil oft kommen die wirklich nur einmal. Dann, Lieber die Chance ergreifen und dann Gas geben, um das wahrzumachen, was man halt vielleicht noch nicht so gut kann. Dann das Nächste ist, Mütter, die arbeiten und fröhlich sind, sind gute Mütter. Oh ja, das ist ein toller Satz. Das ist so ein schöner Satz. Und das ist so wahr. Ja, ich meine, ich hatte viele Bekannte um mich rum, die halbtags gearbeitet haben oder gar nicht. Ich habe das immer wieder abgeglichen, ob meinen Kindern irgendwas fehlt. Und ich habe immer wieder festgestellt, nein, ihnen fehlt nichts. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Kindern. Sie sind stolz auf ihre Mutter. Sie sind allerdings auch sehr stolz auf das, was ich jetzt mache. Das ist ja nett. Das glaube ich auch. Ja, die finden das ziemlich cool. Mein Sohn hat mir, mein jüngster Sohn hat mir vor, ich glaube, zwei Jahren mal ein wahnsinns Kompliment gemacht. Mama, ich hätte nie gedacht, dass du dich so entwickeln kannst. Okay, auch gut. Und ja, mein letzter Satz ist eigentlich wirklich, nimm die Verantwortung für das Geld in die eigene Hand und zwar am besten ab dem ersten Gehalt. Und wenn das schon lange vorbei ist, dann eben spätestens jetzt. Weil es ein riesen Unterschied macht im Leben. Ob man eben, einen Geldpuffer hat, um einmal Sicherheit, zu haben für alles, was kommen mag, weil ich ja kein Mensch was kommen mag, und auf der anderen Seite einen Geldpuffer für die Freiheit des Lebens so zu leben, wie man das halt irgendwann möchte. Und das geht relativ einfach. Ein schöner Schlusssatz. Danke Bettina Für dieses Gespräch. Danke dafür, dass du deine Lebensgeschichte auch so mit uns hier geteilt hast, mit den Zuhörerinnen und Zuhörern. Und ich bin mir sicher, auch wenn Frauen, die jünger sind als 50, jetzt Lust haben, sich auf deiner Seite umzuschauen oder auch deine Unterstützung vielleicht in Anspruch zu nehmen, dann wirst du bestimmt nicht sagen, du bist noch keine 50. Nein, natürlich nicht. Aber die 50 plus, die liegen mir besonders am Herzen, weil das halt natürlich auch meine Altersgehörte ist, ganz klar. Ja, klar. Ich verstehe. Ich danke dir, Bettina. Und ja, ich wünsche dir noch ganz viel Erfolg, vor allen Dingen auch mit dieser Mission als Keynote-Speaker. Da bin ich dann gespannt, wenn du deine erste Rede auf der großen Bühne hältst zu diesem Thema. Das finde ich so wichtig. Alles Gute für dich und danke, dass du mein Gast warst. Danke auch. Tschüss. Vielen Dank.

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