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#83 - Warum die Schweiz für Ärzte aus Deutschland ein Paradies sein kann mit dem Auswandererberater Martin Werner

12.07.2024 42 min

Zusammenfassung & Show Notes

Kam dir jemals der Gedanke, in die Schweiz auszuwandern? Denkst du dabei an hohe Gehälter, Berge und exzellente Lebens- und Arbeitsbedingungen?

Viele Ärzte zieht es in die Schweiz, denn das Land hat ein hervorragendes Gesundheitssystem, in dem viel Zeit für die Arbeit am und mit den Patienten bleibt.
Doch viele deutsche Ärzte stellen nach einiger Zeit fest, dass sie nicht „ankommen“. Was sind die größten Herausforderungen?

Darüber spreche ich mit Martin Werner.

Einst war Martin Banker. Nun unterstützt er als Headhunter und Auswandererberater, Mediziner aus Deutschland bei ihrem Wechsel in die Schweiz. 

Er gibt spannende Einblicke 
  • in das schweizer Gesundheitssystem, 
  • in die Kulturunterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland 
  • in die größten Herausforderungen beim Umzug in die Schweiz 
Die Episode ist für jeden interessant, der sich mit dem Gedanken trägt, in einem anderen Land zu arbeiten oder Menschen aus einem anderen Land einzustellen.


Martin hat einen hörenswerten Podcast: "DocsGoSwiss". Hier kannst du direkt reinhören.

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Ich danke dir für deine Unterstützung.

Transkript

Ist das Schweizer Gesundheitswesen das Schlaraffenland für Ärzte und Ärztinnen aus Deutschland? Um diese Frage geht es heute in der neuen Episode des P3-Podcasts, zu der ich dich ganz herzlich begrüße. Jetzt fragst du dich vielleicht, hä, bin ich falsch? Heute mal nicht IT, sondern heute gucken wir über den Tellerrand und schauen uns mal eine Branche und auch einen Arbeitsmarkt an, zu dem ich gar nichts sagen kann, nämlich das Gesundheitswesen und die Schweiz. Und weil ich dazu nichts sagen kann, deswegen habe ich heute einen spannenden Gast mir eingeladen. Bei mir zu Gast ist Martin Werner, Headhunter und Auswandererberater für Ärztinnen und Ärzte, die aus Deutschland in die Schweiz wollen. Podcaster, er hat auch einen Podcast, der Dogs Go Swiss heißt und wo du unbedingt mal reinhören solltest. Und er hat vor allen Dingen eine super spannende Biografie. Ich gucke mir ja immer gerne Biografien an und kann sagen, vom Banker zum Headhunter und Auswandererberater. Herzlich willkommen, schön, dass du da bist, Martin. Claudia, vielen Dank für die Einladung und dass ich mal über den Tellerrand mit dir und deinen Hörern schauen darf. Danke. Ja, was macht eigentlich die Schweiz so interessant und spannend für Ärzte aus Deutschland? Sind es die Berge? Ist es das Gehalt? Was ist das, was die Mediziner in die Schweiz ziehen? Also es sind sowohl fachliche Themen als auch das Land Schweiz an sich. Man kann schon sagen, irgendwie hat jeder von uns ein Bild von der Schweiz. Das ist eines der Länder, wo du Leute auf der Straße fragen kannst und jeder sagt was wie Milch, Schokolade, die Berge, gute Lebenshaltungskosten. Manche Leute waren da noch gar nicht in der Schweiz, außer vielleicht mal für Ferien. Aber es ist irgendwie ein Land, wo wir einen sehr starken Bezug zuherstellen können. Es hat so eine gewisse Aura. Es hat diese direkte Demokratie. Es gehört nicht zur Europäischen Union. Alle sind da so reich. Also da hat sich die Schweiz da so ein Bild auch erschaffen, gewollt oder ungewollt, was wir im Kopf haben. Für Deutsche ist es einfach noch der Faktor Sprache. Also es ist für mich erstmal einfacher, näherliegend in ein Land zu gehen, wo ich nicht eine Sprachqualifikation brauche, denkt man zumindest. Also wo die Sprache eine wichtige Rolle spielt, als Nachbarland auch. Das sind so diese Komponenten, die da dazukommen, die auch gewisse Freizeitverhalten natürlich mit sich bringen. Die Nähe zu Italien, die Bilingualität, also für Leute, die Französisch sprechen wollen, die Leute, die die Berge und die Natur wollen, fühlen sich da extrem angezogen. Egal, glaube ich, was für einen Beruf sie haben. Und in der Medizin kommt dann natürlich noch dazu, dass die Medizin in der Schweiz einen exzellenten Ruf hat, hohe Qualitätsansprüche hat und diese Ansprüche auch am Patient, an der Patientin erfüllt. Und das ist eben das, was viele Ärzte, aber auch Leute aus Gesundheitswesen generell bei sich vermissen, ist wieder die Zeit für den Menschen. Dafür haben sie studiert, dafür haben sie eine Ausbildung gemacht. Und da lockt natürlich die Schweiz fachlich extrem. Und es ist natürlich kein Geheimnis auch zu sagen, ja, es gibt auch diesen Mythos, Ich kann hier sehr, sehr schnell sehr, sehr reich werden. Ich zahle hier keine Steuern. Auch das spielt natürlich eine Rolle, sich erstmal mit dem Land auseinanderzusetzen. Aber das stimmt nur bedingt, oder? Ich kann hier sehr, sehr schnell ganz reich werden. Dann hätte ich ja das falsche Land gewählt und hätte in die Schweiz statt nach Österreich gehen müssen. Also das ist wie überall. Es gibt Licht und Schatten. Es ist immer dieselbe Medaille. Für Außenstehende gesprochen, klingt es oft erstmal nach sehr, sehr viel Gehalt. Wir haben unser deutsches Bild, wir haben unser deutsches Einkommen und wenn ich da höre, ich verdiene den und den Betrag, dann denke ich erstmal, wow, Wahnsinn. Wahnsinn, was uns einfach sehr schwerfällt und das muss man ehrlich sagen, man muss das relativieren, man muss sich Gedanken machen, welche Sozialleistungen habe ich in der Schweiz, wie ist die steuerliche Belastung und das sagen die Schweizer auch, du hast halt hier einfach ein teureres Leben. Und das muss man einfach ja mit einbeziehen. Man kann sich also nicht vom Lohn alleine blenden lassen in dem ersten Moment. Und man kann auch nicht pauschal sagen, dass man in jeder Stufe seiner Karriere hier definitiv mehr verdient. Das gibt mittlerweile Positionen in der Medizin, die sehr hoch dotiert sind in Deutschland, die außer tariflich in Deutschland vergütet werden, weil der Fachkräftemangel da ist, wo man in der Schweiz immer noch aufgrund der hohen Standards sagt, ja, schön kommen Sie, aber hier gibt es einen Tarifvertrag. Und dann ist der Spielraum beim Verhandeln auch nicht mehr so riesig. Also man muss sich das wirklich im Detail angucken. Woher komme ich? Was will ich? Wofür brauche ich das Salär auch? Und was ist dann tatsächlich möglich? Und es gibt Fachrichtungen, es gibt Karriereschritte, wo man sagt, passt nicht unbedingt. Aber das darf dann jeder im Gespräch mit mir auch herausfinden. Ja, im Gespräch mit dir, ich habe ja schon angedeutet, in deinem ersten Leben warst du Banker. Du hast, glaube ich, eine Berufsausbildung gemacht zum Bankkaufmann. Wie bist du zum Auswandererberater für Ärzte in die Schweiz gekommen und in der Schweiz? Du lebst ja selber auch in der Schweiz. Ja, also ich bin wegen meiner ursprünglichen Berufsausbildung auch in die Schweiz gegangen. Also ich habe viele Jahre im Finanzsektor auch in der Schweiz noch gearbeitet, so im Bereich nachhaltige Geldanlage, also nicht die Schweiz, für die man sie kennt vielleicht im Finanzsektor. Und ja, dann sind eher so private Gründe erst mal dazu gekommen, dass ich mich damit beschäftigt habe. Meine Frau ist selber Ärztin. Wir kennen uns aus Deutschland. Sie hat also einen Teil ihrer Ausbildung in Deutschland absolviert, auch in Deutschland gearbeitet und war eigentlich die Erste von uns, die Berufserfahrung in der Schweiz hatte. Waren dann noch eine Zeit in Deutschland und dann sind wir wieder hier in die Schweiz gegangen, sie hat ihre Ausbildung hier beendet und ich bin so eine Person, die schaut da so wie so ein Adler oben drauf und da dachte ich mir, wow, ich sah so das Feuer in den Augen meiner Frau, so rum ist richtig. Als sie sagte, hey Martin, wir haben hier unsere Kinder bekommen, ich kann mir einfach gar nicht vorstellen, wie das funktioniert hätte in Deutschland. Ich wäre ständig am Wochenende weg gewesen. Ich hätte ständig Dienst übernehmen müssen wie in der Altenklinik. War das für uns eine gute Entscheidung? Und da habe ich einfach gespürt im Kontext Familie, Freunde sind viele, die dieses Feuer mitbringen, Menschen helfen zu wollen. Und ich hatte das Gefühl, es gibt einige, die halt irgendwie an dem Punkt stehen, was mache ich daraus noch? Verändere ich mich beruflich in Deutschland etc.? Und ich fand das einfach so sehr, sehr traurig, dass Menschen komplett aus dem Beruf rausgehen, weil sie nicht mehr können. Und da sage ich, okay, in der Schweiz gibt es Bedarf. Es ist mit Sicherheit nicht für jeden die Lösung, in die Schweiz auszuwandern. Aber es ist für den einen oder anderen wieder die Option, dieses Feuer für den Patienten, für das Heilen, das Helfen zu bekommen. Und dann habe ich zunächst in Teilzeit angefangen, mich damit zu beschäftigen in der Selbstständigkeit. Und habe auch von Anfang an gesagt, Er sagt, ich möchte nicht dieses klassische Headhunting oder Personalvermittlung, also nur irgendwie den Job hin und her schieben, überspitzt gesagt, sondern aus eigener Erfahrung, wie wir es erlebt haben, ist der Job ein Teil, um in die Schweiz zu gehen? Aber es sind halt ganz, ganz andere Fragen. Was macht mein Partner? Was machen die Kinder? Passt überhaupt momentan oder habe ich ein falsches Bild? Also vielmehr auch in die Bekleidung und Beratung zu gehen, denn es ist ein Fakt. Music. Für mich ist das Hauptproblem immer die kulturelle Adaption. Es ist leicht zu glauben, die Schweizer sprechen Deutsch und damit ist es getan. Und da sah ich einfach viel Bedarf. Es gab viele Fragen von Ärzten und so bin ich dann eben über die Branche hinaus gewechselt. Ist eine andere Branche, aber es geht immer noch darum, was kann ich mit meiner Arbeit bewegen. Ja, was kann ich bewegen und was kann ich Gutes bewegen? So klingt das eben auch für mich. Wenn du sagst, ich finde es interessant, dass momentan mehr Deutsche zurückgehen aus der Schweiz als umgekehrt. Was sind, also gerade jetzt für Medizinerinnen und Mediziner, was sind die größten Herausforderungen, wenn man aus Deutschland in die Schweiz wechselt? Weil im Prinzip könnte man ja schon denken, das ist die gleiche Sprache, eine andere Währung, aber das war es dann. Was ist das, was es vielleicht schwierig macht und auch dazu führt, dass manche Leute nicht ankommen dort, also emotional ankommen? Ja, schwierig ist mit Sicherheit es zu unterschätzen, dass man in ein fremdes Land wechselt. Wenn Ärzte die Option ziehen, nach Neuseeland zu gehen oder nach England oder nach Schweden, würde ein deutscher Arzt nie auf die Idee kommen, das alleine zu machen. Sich nicht vorzubereiten, nicht die Sprache zu lernen, nicht sich mit dem Gesundheitswesen auseinanderzusetzen. Weil die gemeinsame Sprache da ist, geht das schnell verloren. Also viele Ärzte gehen sehr schnell in die Jobsuche und kennen aber die Rahmenbedingungen nicht. Und da sind Erwartungen, die mitspringen, die vielleicht im Bewerbungsgespräch auch nicht adressiert werden, Weil sie für die Schweizer normal sind. Der deutsche Arzt hat sie noch gar nicht auf dem Schirm, weil er sie noch gar nicht als Herausforderung sieht. Und das sind Erwartungen, die dann enttäuscht werden können, weil man erstmal nur den Beruf sieht. Aber der Beruf ist halt nur acht bis zehn Stunden oder auch mal 14 Stunden bei einem Arzt. Aber ich bin ja in einem neuen Umfeld. Ich muss mich mit meinen Nachbarn unterhalten können. Ich brauche ein privates Umfeld. Meine Partnerinnen, Partner, Kinder müssen froh sein. Und es ist auswandern. Ich lasse viel zurück. Und das ist so der eine Punkt, der Enttäuschungen. Und es ist einfach ein System, was ungewöhnlich ist in der Form, die Schweiz hat eine klare Arbeitsmigration. Überspitzt sagen auch die Schweizer, wir warten hier auf niemanden. Wir suchen uns die Fachkräfte, die wir selber nicht ausbilden können oder wollen. Das heißt, man kommt hier mit einer klaren Perspektive an den Bewerbermarkt, auch in einer Situation, wo es die Qualität auch anzieht. Und die Qualität heißt eine starke Selektion. Hier möchte ich nicht nur eine Ärztin, die fachlich gut ist, sondern ich möchte eine Ärztin, die sich um den Patienten kümmern möchte. Ich möchte eine Ärztin, die nicht arrogant in den OP-Saal kommt, sondern die sich um die Pflegekräfte kümmert, die das Team im Blick hat, der Schweizer Konsens wird am Arbeitsplatz gelebt. Und da haben die Deutschen einfach von ihrer Erziehung her Schwierigkeiten, weil sie sehr direkt bei den Schweizern ankommen. Die Schweizer dann sehr reserviert reagieren, aber man es nicht merkt, weil die Schweizer extrem freundlich sind. Und da kommen so ein paar Sachen zusammen, die schwierig sind. Und der dritte Punkt ist mit Sicherheit der, die Herausforderung, die, wenn man leitende Funktionen innehaben möchte in der Schweiz, jetzt, also ich sag mal Chefarzt oder leitender Arzt, das wird schwierig, weil die Schweizer sagen, hey, hey, du bist ein guter Arzt, aber du musst bitte erstmal die Schweiz verstehen, du musst die Teamgeflogenheiten, die Kulturgewohnheiten verstehen. Wir machen dir einen Vorschlag, du spielst jetzt in der ersten Liga Fußball in Deutschland, hier wird es erstmal die zweite Liga, geh mal bitte für ein, zwei, drei Jahre eine Stufe zurück in der Karriere, Gefühl zurück. Nimm dir die Zeit, adaptier dich. Lass die Zeit zu, vielleicht auch in Teilzeit einzusteigen, dass die Kinder ankommen. Und dann können wir auch über Leitungsfunktionen sprechen. Und das fällt in der Medizin, sicherlich auch in anderen Berufen, erstmal schwer. Denn es ist, ja, man fühlt sich erstmal nicht ernst genommen abgewertet. Das geht auch natürlich mit Gehalt einher. Und das ist eine Herausforderung, wo dann auch einige Mediziner sagen, ich möchte mich nicht unter Wert verkaufen, ist aber in der Schweiz in einigen Bereichen einfach, ja, aufgrund der Position, die man hat, dass man gute Fachkräfte hat, gang und gäbe und auch nicht zu Unrecht gemacht. Also es wird oft. Ja, ein bisschen kalt und abwertend oder ein bisschen unnahbar, aber die Schweizer, für die ist das ganz, ganz wichtig, diese Qualität zu halten und auch vom ausländischen Bewerber die Akzeptanz zu spüren, ich lasse mich darauf ein, ich diskutiere nicht darüber, sondern ich diskutiere darüber, wie ich da hinkomme. Wie lasse ich mich auf das neue Umfeld ein? Welche Lösung finde ich? Sie mögen nicht den kritischen Deutschen, der gleichkommt und sagt, hier ist alles schlecht. Das sind so drei große Baustellen. Das ist ja, ich meine, das ist so ein bisschen ähnlich, wie das auch ist, wenn wir Deutsche nach Österreich kommen. Also das ist schon auch so, wir haben schon den Ruf und da ist auch was dran. Wir erklären ja jedem die Welt, wie die Welt funktioniert und wie, welche Dinge gut funktionieren und welche nicht funktionieren und wie man sie besser machen kann und so weiter. Das finde ich total spannend, dass das eben in der Schweiz nochmal diesen Aspekt hat, was du gerade gesagt hast mit dem Teamblick. Also ich muss zugeben, ich habe ja gesagt in der Anmoderation, ich kenne mich im Gesundheitswesen null aus, außer als Patientin. Aber auf mich wirken gerade, also hier in Österreich ist das auch so, aber auch in Deutschland, dass es sehr hierarchisch in so einer Klinik zugeht. Man hat den Chefarzt und dann hat man noch einen Oberarzt und dann kommt ganz lange nichts und dann hat man irgendwann die Pflegekräfte. Und meine Nichte zum Beispiel, die studiert Medizin, die wird während ihrer Formulatur behandelt, ich sage mal in manchen Krankenhäusern wie der letzte Dreck, obwohl sie dort gute Arbeit leistet. Wie erlebst du das, wenn eben so Mediziner, die eine leitende Funktion haben, und du ihnen das dann erklärst, weil das wirst du ja vermutlich machen in den Gesprächen, ihnen erklären, wie es in der Schweiz funktioniert? Ja, also ich versuche das zu erklären. Es ist natürlich auch nur meine Perspektive. Die dürfen sich selber natürlich gerne auch umhorchen und andere Meinungen anholen. Man kann das sehr gut an Beispielen erklären. Also meine Frau ist in der Gynäkologie, in der Geburtshilfe. Und da ist in Deutschland ein großes Gefälle zur Hebamme. Das kennt man vielleicht so aus der Diskussion. Schlecht bezahlt, die Versicherungsprämien steigen. In der Schweiz wird die Hebamme schon mal von Grund auf höher bezahlt. Also mein Eindruck ist, dass die in Deutschland schlecht bezahlten Berufe im Gesundheitswesen in der Schweiz höher bezahlt werden. Also die Differenz zwischen diesen hierarchischen Stufen ist nicht ganz so extrem, gerade so im Ausbildungsbereich in den ersten Berufsjahren. Da sieht man schon eine andere Wertschätzung. Und es ist auch eine andere Priorität. In der Schweiz hat man sehr früh erkannt, dass ein Arzt für bestimmte Sachen überqualifiziert ist und dass er das nicht machen muss oder sie. Dass eine Pflege in der Schweiz sehr, sehr gut ausgebildet ist, akademisch ausgebildet ist und viele Sachen machen kann. Also man hat da sehr früh erkannt, dass man Sachen an der Stelle machen lässt, wo die Person das kann. Deutschland hat erstmal auch viel weggenommen, den Pflegeberufen beispielsweise, und diese berufliche Diskrepanz erhöht oder vergrößert, stärkt. Und in der Schweiz, bei meiner Frau war das so, die ist im Spital gewechselt und da ist die Chef-Hebamme, die geht hin und sagt, das geht nicht mit den Ärzten. Wir als Hebammen haben die Führung in der Geburt. Wir geben den Ton an. Wir entscheiden auch, wann der Arzt kommt. Und in der Schweiz kommt eigentlich der Arzt, um die Nabelschnur zu durchtrennen. Oder wenn es Komplikationen gibt. Den Rest macht die Hebamme. Das sieht man in der Wertschätzung. Das muss man eben wissen. Das ist ungewohnt für den einen oder anderen. Das sind dann oft Mediziner, die vielleicht auch schon mal selbst sich beworben haben, Absagen bekommen haben, wo man mal suchen muss, woran liegt das? Das wird in Deutschland, ist das einfach so, Klammer auf, auch da findet ein Umdenken statt, Klammer zu. Und in der Schweiz hat man einfach eine ganz tief verwurzelte Beziehung. Antipathie gegenüber Konflikten. Also Schweizer Konflikte ist was ganz Schlimmes, das möchte man vermeiden. Egal ob mit Nachbarn, mit Kollegen. Schweizer Neutralität ist nichts anderes wie Konfliktvermeidungsstrategie. Ein Schweizer denkt, so nehme ich es wahr, sehr weit im Voraus. Wenn ich jetzt das eine zu der Person sage, welche Konsequenz hat das für die Person? Wie verhält sich das Team darauf etc.? Man muss das probieren, man muss das in Gesprächen herausbekommen und deswegen wird sehr viel Wert auf Hospitation, also Probearbeiten gelegt, weil fachlich die Entscheidung, dich einzustellen oder nicht, würde ich bei 50 Prozent einsetzen. Die anderen 50% ist deine Persönlichkeit, ist ein familiäres Umfeld, wo man sehr genau schaut, wie du dich als Person gibst. Klar schaut man dann, wie du kannst operieren, aber wie verhältst du dich im Team, wie förderst du Mitarbeiter, wie gehst du mit Konflikten um. Und das ist für diejenigen, die das mögen oder sich darauf einlassen, natürlich eine riesige Chance, dazuzulernen. Wird man auch oft unterstützt in Führungskräfte-Coachings, in hohen Positionen und dazuzulernen und auch zu sagen, hey, wow, es kann auch anders gehen. Beispiel, ich habe einen deutschen Arzt im Podcast gehabt, der sagt, oder habe ihn schon interviewt, ist noch nicht veröffentlicht, der ist in der Schweiz ausgebildet worden als Notfallsanitäter, also Notarzt, nicht Sanitäter, ist aber in Deutschland berufstätig als Notarzt. Und er sagt, in der Schweiz, die Rettungssanitäter, die machen den Job. Und ich schaue drüber und wenn es hart auf hart kommt, bin ich da. In Deutschland komme ich an, die Tür geht auf und der Arzt kommt und alle nehmen die Hände vom Patienten, weil jetzt macht der Arzt das. Der sagt zum Beispiel, da hat er viel gelernt von der Schweiz, was er in Deutschland vermisst. Man muss sich drauf einlassen und wer sich nicht draus einlässt, der wird vom System wieder ausgeschuckt. Also das ist einfach so. Das finde ich krass, aber du hast es ja vorhin auch erklärt mit dieser Arbeitsmigration und das wird für andere Berufsgruppen ja ganz genauso gelten, nicht nur für den Gesundheitsbereich. Ich vermute, dass das in anderen Bereichen ganz genauso ist. Aber wie begleitest du dann, also was ist deine Vorgehensweise, wenn du jetzt für eine Klinik oder für eine Einrichtung einen Arzt oder eine Ärztin suchen sollst, wie ist da deine Vorgehensweise auch, um das möglichst gut vorzubereiten und um das Ganze dann auch zum Erfolg zu begleiten, will ich mal sagen? Ja, also es ist ja egal, von wem das kommt. Also ob die Klinik sagt, wir brauchen jemanden oder ob ein Arzt sagt, ich möchte in die Schweiz. Es sind einfach dieselbe Medaille, anderer Blickpunkt. Also von der Klinik aus gesehen muss man einfach immer schauen, was sind die Erwartungshaltungen eines ausländischen Arztes. Das kann ja auch ein polnischer Arzt sein, der in Deutschland gearbeitet hat und dann wechselt. Wie ist das zeitgemäß eingebettet im Ausland? Ich habe es angedeutet, Ärzte können in Deutschland sehr, sehr viel fordern. Da muss man auch manchmal in der Schweiz sagen, mit dem Profil, was ihr fordert, wird es echt schwierig. Weil in Deutschland andere Bedingungen, Arbeitsmarktbedingungen herrschen. Das wird ein richtiges Brett, diese Stellen auch so, wie ihr sie jetzt habt, zu besetzen. Es ist die Frage, wie bereit ist die Klinik da, Veränderungen vorzunehmen, sich ja auf Kompromisse einzulassen. Und auf der anderen Seite gilt dasselbe natürlich für einen Arzt, der zu mir kommt, dann sich anzuhören und auch tiefgründig Gespräche zu führen. Was sind die Erwartungen? Was möchtest du wirklich? Ja, was ist so die Bewegung, der Beweggrund? Und dann auch einen realistischen Spiegel zu geben und zu sagen, ja, ich glaube, das sind gute Gründe, das kannst du auch erwarten, andere Sachen vielleicht nicht. und das ist bei beiden Seiten ist das erstmal eine Entscheidungshilfe. Die eine ist die Frage, wollen sie eine Unterstützung bei der Stellensuche? Lassen sie sich drauf ein, was an Informationen durch mein Wissen aus dem Ausland kommt? Für den Arzt ist es oftmals erst wieder ein Schritt zurück, nämlich nicht die Frage, gibt es den passenden Job, sondern ist die Entscheidung in die Schweiz zu sehen, grundsätzlich für mich momentan die richtige. Ja, der Job kann super sein, aber was hast du davon, wenn deine Kinder nicht mitwollen, wenn deine Frau aufgrund ihrer Berufsausbildung vielleicht nicht arbeiten kann in der Schweiz, du die falschen Pässe hast, etc. Das wird menschvergessen so, dass man... Nochmal die Relation setzt, warum will ich gehen, kann ich das in der Schweiz erwarten. Also da anzusetzen und dann auch zu schauen, von Arztseiten her, wie verkaufe ich mich in der Schweiz eigentlich. Also es gibt gewisse Grundqualifikationen, die muss ich haben, damit ich auf dem Bewerbermarkt überhaupt attraktiv bin. Kann nicht einfach nur anrufen, wie das vielleicht in Deutschland funktioniert und am nächsten Tag habe ich die Stelle. Man muss ja erstmal mal die Bewerbungsfähigkeit herstellen, wenn man es so klassisch haben will. Und erst dann geht es wirklich in die Stellensuche. Und das ist beim Spital auch so. Es gibt ein fachliches Profil. Das kann man, das sieht man sehr schnell, wenn man mit den Ärzten, Ärztinnen spricht. Aber vielmehr ist eben herauszufinden auf Füßspital, was sie für eine Person wollen. Und das natürlich auch dem Spital abzunehmen, die Vorgespräche zu führen, Und die, ja nicht die fachliche Entscheidung treffen sie dann, aber zu spüren, welche Person passt zu ihnen, welche wünschen sie sich und das einfach auch mit den Kandidaten offen abzuklären und dann auch zu sagen, nee, die suchen was anderes oder die Erwartungen passen vielleicht nicht zu dem Spital, aber zu einem anderen Spital. Da ist viel so Brückenbau drin in dem Prozess. Und der geht ja dann erst richtig los, wenn der Vertrag unterschrieben wird. Weil da kommen noch ganz andere Fragen auf einmal auf. Welche Schule nehmen wir? Wie ist das mit der Steuer? Wie ist es mit der Krankenversicherung? Was mache ich am ersten Arbeitstag? Bringe ich ein Geschenk mit? Muss ich die Kollegen duzen, siezen? Also das geht dann sehr, sehr lange, wo ich begleite. Und beide Seiten auch da zielführend mit dem Spital und der Klinik auf der einen Seite, mit dem Arzt, Ärztin, der Familie auf der anderen Seite, weil ich das nicht als Widerspruch sehe, sondern die haben beide ein Interesse. Die müssen zusammenpassen und ich darf da mithelfen, dass die sich verstehen, auch wenn sie dieselbe Sprache sprechen, dass sie da zusammenkommen kulturell auch und zusammenbleiben. Und zusammenbleiben. Es ist ja, kann sich das Schweizer Gesundheitswesen, die Kliniken, die Einrichtungen, können die sich die Leute aussuchen? Für mich klingt das so ein bisschen nach, ja, wir haben eine hohe Qualität und wir stellen ganz hohe Anforderungen. Das klingt jetzt nicht so, als würde da Fachkräftemangel herrschen. Wie ist das im Gesundheitswesen in der Schweiz? Also es ist Jammern auf einem anderen Niveau. Auch da muss man dann eben die Brücke bauen. Fachkräftemangel in Deutschland in der Medizin ist was anderes wie Fachkräftemangel im Schweizer Gesundheitswesen. Es ist so, dass es in bestimmten Berufsfeldern eklatanten Mangel gibt, also auch in der Pflege insbesondere, aber auch bei Ärzten in bestimmten Fachrichtungen wirklich gesucht wird, weil man nicht selber genug ausbildet. Zum Beispiel? Kannst du ein Beispiel nennen? Ja, also ganz stark gesucht sind Gastroenterologen momentan. Also so Darmkrankungen, da haben sie momentan wenig. Ja, überraschenderweise gibt es in Deutschland davon aber auch nicht viele. Also das ist grundsätzlich eine Frage, warum wählt ein Arzt ein bestimmtes Fachgebiet? Hausärzte werden natürlich auch gesucht in der Schweiz. Man muss es immer relativieren. Ja, sie kommen langsam in eine Situation, wo sie das spüren, dass Fachkräfte sich vielleicht auch andere Länder aussuchen oder andere Entscheidungen treffen. Natürlich auch mit Entwicklung in der Schweiz zu tun, in der Ausbildung. Für mich als Zugewanderer ist es immer noch ein paradiesisches System. Wenn ich sehe, wie die Personalzahlen sind auf die Patientenzahlen, kommen in der Regel die Ärzte, die Pflegekräfte und sagen, wow, ich habe hier Zeit für den Patienten. Was ist das für einen angestellten Patientenschlüssel? Das ist immer noch auf Top-Niveau, aber für Schweizer Ansprüche, ja, es gibt langsam einen Mangel in bestimmten Bereichen. Noch ist es aber so, dass sie nicht auf Biegen und Brechen Stellen besetzen, nur damit sie besetzt sind. Wenn sie nicht vom Kandidat überzeugt sind, menschlich und im Team, fachlich sowieso, das ist Grundvoraussetzung, dann bekommst du eine Absage. Und das ist ungewöhnlich, das passiert, man hört es aus Deutschland nicht. Nicht. In Deutschland ist es Dienst nach Vorschrift. Das heißt, wenn die Person die Grundqualifikation mitbringt und sie als Arzt den Dienst übernehmen kann, dann kriegt sie den Job. In bestimmten Einrichtungen, so hart wie das ist, das macht man in der Schweiz nicht. Also das mutet man weder dem Patienten zu, noch den Kollegen, noch dem Arzt. Also auch diese Verantwortung zu übernehmen, wenn man vielleicht noch nicht ausgebildet ist dafür, muss man also relativieren. Noch ist es so, dass sie sehr, sehr stark diese Qualität hochhalten. Mancher würde sagen, sie haben es vielleicht ein bisschen übertrieben mit dem Qualität hochhalten. Es gibt ein konkretes Beispiel. Sie haben eine Verschärfung eingeführt in der Schweiz, dass man ambulant arbeiten darf, wenn man aus dem Ausland kommt. Und jetzt merken sie, anfänglich waren sie für die Verschärfung, aber jetzt kommen die ausländischen Ärzte aufgrund der Verschärfung auch nicht mehr so. Und da gibt es eine große Diskussion in der Schweiz, auch momentan, wie man das Gesundheitswesen entwickelt. Und das ist nicht anders wie in allen europäischen Ländern. Es sind einfach gesellschaftliche Entwicklungen, die nicht vor der Schweiz Halt machen. Noch haben sie sehr viele Ressourcen und ein anderes Niveau. Aber es wäre gelogen zu sagen, die Schweiz hat keinen Fachkräftemangel. Oder sie werden nie Probleme im Gesundheitswesen bekommen. Es sind einfach Themen, dass das Gesundheitswesen teurer wird etc. Und das ist auch in der Schweiz ein Thema. Ja klar, ich meine auch in der Schweiz ist es so, dass die Menschen immer älter werden und einfach dadurch alleine schon bestimmte Anforderungen da sind, was Pflege und ärztliche Versorgung und so weiter angeht. Ja. Wenn es, das heißt aber, dass da ja noch ganz viel Potenzial ist, das sich vermutlich dann in den nächsten Monaten und Jahren verstärken wird oder auch in der Schweiz ankommen wird, dass man sich halt mehr. Bemüht und von Mitarbeitergewinnung spricht. Also im Sinne von, was muss ich eigentlich oder was sollte ich tun, damit ich auch attraktiv bin als Arbeitgeber, um dann nicht irgendwann diese Situation zu haben, dass ich dann eben nicht gucken kann. Also ich finde es persönlich, das, was du sagst, eigentlich gut, dass man darauf schaut, fachlich ist das eine, aber dass das andere von der Kultur passt, von dem, wie jemand menschlich ins Team passt und so weiter. Weil das ist eigentlich das, was hinterher Teams und Unternehmen Und natürlich dann auch Gesundheitseinrichtungen erfolgreich macht und zu einem so reibungslos funktionierenden Körper macht oder einer reibungslos funktionierenden Organisation auch macht. Oder wie siehst du das? Also ich kann das nur teilen. Ich höre ja dann auch oft so, Personalvermittler haben ja auch nicht immer den besten Ruf. Dann heißt ja, bringst jetzt hier einen Arzt und das kostet so viel Geld. Ich verstehe da meine Rolle schon mal grundsätzlich anders. Ich setze da vorher an. Und ich sage, dass der Arzt sich hier vorstellt, das ist schon eine Leistung, weil die Person, also wenn ich jetzt aus Sicht eines Arztes spreche, die investiert massiv, die lässt was zurück, die gibt einen Job auf, die Familie kommt mit. Also das ist nicht so eine banale Entscheidung, die man mal eben so trifft. Auch das ist schon eine Leistung der Person, die man würdigen muss. Wo schon mal eine Anerkennung bedürft oder eine Wertschätzung, dass sie diesen Schritt gehen will. Das finde ich schon, das sehe ich einfach schon mal eine Riesen, die Person zeigt schon extrem viel, was sie möchte, was sie bereit ist zu geben. Und natürlich ist das für alle Beteiligten wichtig, ein Riesenschritt. Es ist auch für die Schweizer ein Riesenschritt, sich im Team auf diese ausländischen Kulturen einzustellen. Wo kommt die Schweiz her? Seien wir offen, der Reichtum der Schweiz, der reicht ins letzte Jahrhundert zurück. Vorher war das ein einfacher Staat, wenig Industrialisierung. Die Schweizer sind ausgewandert, um woanders zu arbeiten, Weil es nichts gab oder wenig gab. Also das sind kurze Zeiträume, wo sich die Schweiz, die Schweizer Kultur auch auf dieses Ausländisch-International einlassen muss. Und ich finde es einfach, je mehr man sich darauf einlässt und die Chancen sucht, eben auch vielleicht mit den Kandidaten, die dann wirklich zu einem passen und vielleicht lieber zu einem anderen sagen, wir sind nicht überzeugt, wir geben jetzt unsere Zeit, unser Geld in die Person, die wir brauchen. So und dass die wirklich ankommen, ist für mich mehr und mehr wichtig, weil ja, wir haben einfach die Situation, dass ein deutscher Arzt, der hat den Pass, der kann jederzeit nach Deutschland zurückgehen, wo auch immer, kann dort wieder arbeiten. Und es ist halt schon ein beiderseitiger Aufwand, den man so einfach auch mitdenken muss, so im Kopf mit. Wie geht es so einer Person, wenn die in die Schweiz kommt? Die hat Vorurteile wir haben Vorurteile die sind vielleicht anders ausgebildet, wie kann ich das erklären, wie bringe ich die Teams zusammen, weil ich, Es wird oft so in diesen Kategorien gedacht und gerade im Gesundheitswesen verstehe ich das gar nicht. Alle Beteiligten haben massiv investiert, sei es Berufsausbildung, Studium, im tagtäglichen Job den Menschen zu helfen. Und das kommt manchmal zu kurz, egal in welchem Land. Dann wieder zusammenzukommen und zu sagen, hey, wir sind dankbar, dass der Arzt kommt. Wir sind dankbar, dass die Pflegekraft kommt, denn die fehlt in dem anderen Land. Auch schmerzlich. Und wir gehen den gemeinsamen Weg. Von beiden Seiten sehen wir dieses Engagement. Wir unterstützen. Und wenn nach fünf Jahren der Weg vielleicht wieder zurück nach Deutschland geht, das ist super. Es ist eine Bereicherung für alle gewesen. Es gibt gute Gründe, sich wieder zu verändern. sondern ich kann mir vorstellen, davon könnte man mehr brauchen. Aber letztlich müssen das die Personen für sich entscheiden, was sie auch wollen, welche Begleitung sie wollen, welche Unterstützung sie wollen. Aber das Menschliche, da gibt es eigentlich nie zu wenig davon. Genau, von daher passt das ja total gut. Das ist so einer der Gründe gewesen, wir haben ja ein kurzes Vorgespräch auch gemacht, Weshalb ich dachte, das wäre super spannend, hier in dem Podcast sich genau darüber zu unterhalten, weil das so ein ganz menschliches Thema ist. Deswegen meine allerletzte Frage. Der Claim meines Podcastes lautet ja People, Purpose, Profit. Was verbindest du, du persönlich, mit diesen drei Begriffen, also mit People, Purpose und Profit? Also ich glaube, ich würde den Profit erstmal wegnehmen. Für mich geht es nur, wenn ich die richtigen Leute habe, also People mit dem richtigen Purpose, also mit der richtigen Intention, mit der richtigen Einstellung. Die möchte ich gerne im Team haben, wenn ich im Gesundheitswesen spreche. Wenn ich entscheiden könnte, möchte ich die Leute, die Menschen, die ausgebildet sind, die die richtige Intention haben. Und wenn die Intention klar ist, allen Beteiligten, dann kommt auch der Mehrwert. Ich weiß nicht, ob ich das immer direkt Profit nennen würde. Natürlich für die einen, die müssen die Kosten decken im Gesundheitswesen, Spitäler, ein Arzt möchte Gehalt haben oder eine Pflegekraft, alles richtig. Aber ich kann nicht dahergehen und sagen, ich muss im Gesundheitssystem 20% Jahresrendite erwirtschaften und ich fange von hinten an und jetzt gucke ich mal, wo ich überall sparen kann oder die Preise erhöhen könnte. Ich glaube, wenn man die Leute zusammen hat, und das zeigen auch die Beispiele im Gesundheitswesen, die es ja gibt, wenn ich die richtigen Leute habe, auch in der Verwaltung, in allen Berufen, durchs Gesundheitswesen hinweg, ich brauche nicht nur den Arzt, ich brauche alle. Ich brauche die Putzkraft genauso wie den Koch. Ich brauche alle dabei. Und wenn ich die beisammen habe, kann ich auch phänomenale Erfolge erzielen. Und Erfolge dürfen entlohnt werden für alle Beteiligten. Und ich glaube auch kein Patient ist dann so und sagt, nee, ich zahle meine Krankenversicherungsprämie nicht mehr, weil ich ja schon auch sehe, was da für mich passiert, aber immer von der Seite der Menschen auf den Profit und nicht andersrum. Ja, genau. Zumal Profit, wenn ich es übersetze, in Deutschland wird es immer so mit Profit übersetzt, aber eigentlich ist es der Nutzen oder der Mehrwert. Und du hast es so schön beschrieben, weil das ist das, was dann entsteht, wenn die Menschen so miteinander agieren, mit dieser Haltung, mit der Ausbildung, mit der Haltung, mit dem, wie sie da agieren, was dann auch für alle daraus sich ergibt. Und von daher, finde ich, hast du das wunderbar erklärt. Martin, ich danke dir sehr. Weil es einfach sehr spannend ist, spannend ist, da ein paar Einblicke in eine ganz andere Branche zu bekommen und man daraus einfach auch viel lernen kann. Ja, also kannst du einfach verlinken. Klar, wenn man jetzt schon beim Podcast ist, gerne in Podcast reinhören. Mich auch kennenlernen ist mir ganz wichtig. In so einer Zusammenarbeit mit ja über Monate muss es einfach auch für die Personen stimmen. Also mich über den Podcast gerne kennenlernen und wenn dann Fragen sind, einfach fragen. Genau. Danke, dass du da warst. Danke für deine Zeit. Ich danke dir, Claudia. Ich freue mich darüber, dass wir uns ja auch auf LinkedIn kennengelernt haben, beziehungsweise auch in einer anderen Community noch und dass ich mit dir so einen spannenden Gast hatte. Und damit wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und wir hören uns dann wieder nächste Woche. Bis dann.

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