#112 - Achtung, Körper spricht! Was Führungskräfte endlich hören sollten mit Dr. Pamela Geldmacher
Führung braucht Pause – Warum Körperintelligenz der Schlüssel zu nachhaltigem Leadership ist
28.03.2025 51 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode spreche ich mit Dr. Pamela Geldmacher – Somatik-Leadership-Expertin, Pauseforscherin und Körperintelligenz-Visionärin.
Gemeinsam tauchen wir tief in ein Thema ein, das oft unterschätzt wird: die Macht der Pause.
Gemeinsam tauchen wir tief in ein Thema ein, das oft unterschätzt wird: die Macht der Pause.
Pamela teilt, warum echte Führungsstärke nicht ohne Regeneration funktioniert – und wie unser Körper dabei die eigentliche Führung übernimmt.
Ein Gespräch über Selbstführung, somatische Sicherheit, emotionale Ausdruckskraft – und warum die nächste echte Innovation nicht in der Technik, sondern in unserer Körperintelligenz liegt.
Wir reden über persönliche Erschöpfung, kulturelle Pausenvermeidung, Scham als Leadership-Blockade und wie Körperarbeit zur Superpower für Führungskräfte und Teams wird.
Wir reden über persönliche Erschöpfung, kulturelle Pausenvermeidung, Scham als Leadership-Blockade und wie Körperarbeit zur Superpower für Führungskräfte und Teams wird.
Was du aus dieser Folge mitnimmst:
- Warum Pausen nicht Luxus, sondern Leadership-Tool sind
- Wie sich Scham und Erschöpfung auf Führung auswirken
- Warum Wut, Stille und Bewegung wichtig für (Selbst-)Führung sind
- Wie du deine Körperintelligenz gezielt in den Arbeitsalltag integrierst
Ressourcen zur Episode:
- Zur Webseite von Pamela Geldmacher: https://pamelageldmacher.de/
- Infos zum Leadership-Retreat: https://pamelageldmacher.de/leadershipretreatjourney
- Zum LinkedIn-Profil von Pamela Geldmacher: https://www.linkedin.com/in/pamelageldmacher/
- Episode 111 - "Pausen als Führungsstrategie - warum Erholung dein Team stärkt" : https://phoch3.letscast.fm/episode/111-pausen-als-fuehrungsstrategie-warum-erholung-dein-team-staerkt
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Ich danke dir für deine Unterstützung.
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Transkript
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode des p-hoch-3-Podcast.
Wer wirklich führen will, muss nicht nur handeln, sondern auch Raum für Regeneration schaffen.
In Episode 111 habe ich darüber gesprochen, warum Pause machen und Pausen ermöglichen
eine wichtige Führungsaufgabe ist.
Warum das nicht nur gesund, sondern auch wirksam ist,
darüber spreche ich heute mit einer Expertin und einer sehr spannenden Stimme,
die sich sowohl wissenschaftlich als auch praktisch genau damit beschäftigt
und die mit ihrer Arbeit Führungskräfte und Teams dabei unterstützt, gelassen,
souverän und fokussiert durch stürmische Zeiten zu navigieren und ein nachhaltiges
Wachstum zu ermöglichen.
Bei mir zu Gast ist Dr. Pamela Geldmacher. Sie ist Somatik-Leadership-Expertin,
Körper-Atem-Energie-Fazilitatorin, Pauseforscherin und Moderatorin.
In ihren Workshops, Retreats und Keynotes macht sie die humane KI,
unsere Körperintelligenz, für alle Teilnehmerinnen sichtbar und erfahrbar.
Ihr Ansatz der Human Skills und insbesondere der von Human Work bildet das Fundament
für eine umsetzungsstarke Selbstführung und Führung.
Für Klarheit, für Fokus, Ressourcenkraft jedes Einzelnen und damit natürlich
auch von Teams und der gesamten Organisation.
Hallo Pamela, ich freue mich total, dass du meiner Einladung gefolgt bist und
wir heute hier über dieses spannende Thema und vor allen Dingen auch deinen
Ansatz darüber sprechen können.
So schön, dass ich hier sein darf. Danke Claudia.
Meine Einstiegsfrage, die mir heute Morgen, als ich mich so vorbereitet habe,
in den Sinn gekommen ist, was macht und forscht eine Pauseforscherin? Ja.
Also erst mal war ich immer schon Freundin von Neologismen.
Also generell habe ich es immer damit gehabt, Dinge, die es noch nicht gab,
irgendwie zu begründen.
Und das war oft auch zum Leidwesen meines sehr, sehr langjährigen Chefs,
Mentors, Doktor, Vaters, weil ich immer Begriffe auch in mein erstes Buch gebracht
habe, die irgendwie nicht so richtig Sinn machten.
Und das war aber mein Sinn und das war Eigensinn. Und Pauseforscherin ist auch ein Eigensinn.
Also so gesehen kann sich jeder Pauseforscherin nennen, der das Gefühl hat,
tiefer einzutauchen als jemand, der sehr, sehr lange Jahre, also Jahrzehnte
in der Wissenschaft verbracht hat und vorher im Journalismus und jemand,
der wahnsinnig großer Fakten- und Wissenfan immer schon war.
Ich beschreibe mich immer so als dauerneugierig.
Habe ich irgendwann verstanden, schon früh, weil ich dann auch interkulturell
quasi auf meine Forschungsausrichtung so ein bisschen aus- und abgezweigt habe,
Dass wir gerade im Westen einen sehr eingeschränkten Wissensbegriff haben.
Das heißt, nur das, was validiert ist und wo es eine Studie zu gibt,
das ist auch die Wahrheit.
Und alles, was in anderen Kulturen aufgrund von anderen, ich sag mal,
Erhebungsmaßnahmen stattfindet, das kann nicht wahr sein.
Und ich habe damit sehr, sehr gerne gespielt und Hauseforscherin ist etwas,
was es so auch, glaube ich, gar nicht gibt oder keinen, der das so beschreiben würde.
Ich habe vor einem Jahrzehnt jetzt oder fast 15 Jahren angefangen,
zu Erschöpfungen zu forschen.
Ich habe sehr, sehr viel zu Körperkörperterien, zu Tanz,
zu Performance geforscht und dann auch eben biografisch bedingt,
weil es mich dann selber ereilt hat, erschöpfter zu werden und ich natürlich,
das machen WissenschaftlerInnen gerne, das eigene Thema zum Programm gemacht habe.
Und da ist natürlich das Thema, also Pause liegt natürlich dann sehr, sehr nah bei dem Thema.
Und gleichzeitig, vielleicht das noch als Appendix, ist für mich mittlerweile,
nachdem ich dann vor zehn Jahren dann auch tatsächlich zusammengebrochen bin,
die Pause ein viel kraftvollerer Begriff als die Erschöpfung.
Ja, Pause. Also für viele Menschen hat es tatsächlich ja eine negative Notation,
insbesondere in der Arbeitswelt.
Eigentlich sollen wir ja möglichst pausenlos, leistungsfähig sein oder so.
Und Pause ist aber etwas, glaube ich, was,
ohne dass ich jetzt da die wissenschaftlichen Hintergründe kenne,
aber ich glaube, Leistung und Leistungsfähigkeit ist ohne Pause,
ohne Regeneration, ohne gezielte Erholung,
vielleicht auch geplante Erholung, gar nicht möglich, oder?
Genau, also gar nichts auf der Welt ist das. Das ist ja auch das,
was wir gerade klimakatastrophisch vor den Latz geknallt bekommen.
Dass es nicht auf dieser Erde nichts Materielles gibt, es brennt dann aus.
Also im Sinne von, wir sind Sternstaub, das ist nun mal so.
Also wer sich mit den physikalischen Grundgesetzen länger mal beschäftigt hat,
der weiß, etwas verglüht und dann ist es weg.
Das heißt, wir haben dann jetzt eine Wahl, entweder wir verglühen und sind weg,
oder wir machen eine Pause, schauen, wie wir unser Ressourcengerüst wieder so
stabilisieren, dass Materie irgendwie wieder wachsen, sichtbar werden, sich erstrecken,
stabiler werden kann und dann können wir weiterwirken oder eben wir sind nicht mehr da.
Ja, du hast es gerade eben schon so ein bisschen angedeutet,
wie du selber zu diesem Thema gekommen bist.
Ich habe mir natürlich ein bisschen angeguckt, was du vorher alles gemacht hast
und weil das interessiert mich immer.
Ich schaue mir ja immer so Lebensläufe an, so aus meiner Arbeit heraus,
Aber insbesondere finde ich es super spannend,
wie Menschen sich weiterentwickeln und welche Themen sie entdecken,
welche Erfahrungen sie machen, welche Skills sie aufbauen.
Und du hast vor allen Dingen insofern für mich, finde ich, einen total spannenden
und vielseitigen Hintergrund.
Du hast ja ganz klassisch Medienkauffrau, glaube ich, beim WDR gelernt und hast
lange als freie Journalistin gearbeitet. Du hast Medien- und Kulturwissenschaften studiert.
Du warst, glaube ich, in der Tourismusbranche tätig, bist dann in die Forschung
gewechselt, hast dort auch, ich sage mal so nebenher, promoviert.
Also super spannend.
Machst jetzt eigentlich, also für mich im ersten Moment habe ich gedacht,
oh, das ist jetzt aber was ganz anderes.
Vielleicht kannst du da nochmal drauf eingehen, bevor wir dann auch auf deine
Arbeit kommen und wie du Teams und Führungskräfte und so weiter unterstützt.
Aber wie hat sich das für dich, für dich klingt, ist dieser Weg wahrscheinlich ganz normal, oder?
Aber wie bist du zu dem ganz genau gekommen? Wie hat sich das so ergeben?
Ich finde das so interessant. Ich glaube, das geht jedem so.
Ich meine, du hast so spannende GästInnen ja auch hier bei dir immer wieder.
Und man merkt dann doch immer, wie das Universum einen schon irgendwie so hingezirkelt
hat, damit alles irgendwie einen Sinn macht.
Und das würde ich bei mir auch sagen.
Also retrospektiv weiß ich jetzt erst, dass dieses Dauerneugierigsein,
dieses Forschen, dieses Forschen, eben irgendwann, also es hat ganz weit angefangen,
irgendwie weit im Außen, weit mit anderen Menschen, weit über irgendwelche Themen,
sehr komplexe Themen, also sehr, sehr viel Komplexität in meinem Leben auch.
Natürlich andererseits aber immer auch etwas, wo man sich hineinversetzen sollte, musste, wollte.
Und gerade dann im Forschungskontext eine ganz große Neugier an dem, was...
Bei Menschen Scham auslöst, deswegen auch irgendwann wirklich die künstlerischen
Kontexte, die Performance-Kunst, der Tanz, das hohe Pina Bausch,
ich weiß nicht, wer im Weg ist,
der zeitgenössische Tanz, also Dinge, die nicht das Ballett hat mich interessiert,
sage ich jetzt mal und ich bin selber auch Ballett erprobt und tanze und kann
es tanze auch selber, aber
das Daneben hat mich einfach immer ein Stück weit immer schon interessiert und
das war Ich hatte allein die Tatsache,
dass zum Beispiel sowohl die Ausbildung zur KV für audiovisuelle Medien damals
was total Neues war und ich werde es nie vergessen,
es gab irgendwie 400 BewerberInnen und ich hatte dann einen von diesen vier
Plätzen und für mich war das schon irgendwie so, wow,
okay, da entsteht was ganz Neues, keiner wusste so richtig, wo sollen wir hin.
In meinem Studiengang Medien- und Kulturwissenschaften, wir waren die erste
Kohorte dieses Studiengangs, also es war immer so ein, irgendwas,
ein Novum, etwas die anderen, auch so ein bisschen das, jetzt müssen wir das
erstmal irgendwie erstellen, ergründen.
Und so war es dann quasi auch so ein bisschen mit diesem, was lässt uns eigentlich
in diese Momente von Unwohlsein, Scham,
Wenn man irgendwie auch an Josef Beuys, vielleicht ist das einigen,
oder ist der einigen auch ein Begriff, so diese Performance,
das, was der gemacht hat, das hat irgendwie nie jemand so richtig verstanden.
Und ich habe immer gemerkt, ah, das interessiert mich deswegen,
weil da kommen wir mit Gefühlen in Kontakt, mit denen wir nicht so richtig was
anfangen können. und in unserer Gesellschaft total beschämt werden.
Und das fand ich extrem spannend.
Das fand ich schon als Kind sehr spannend. Da war mir das aber einfach noch nicht so klar.
Und das hat mich eben auch zum Journalismus oder zur Wissenschaftlerin werden
lassen, weil es dann wie so eine Legitimations-Bubble um mich herum gab,
mit der ich in diese Themen, die viele auch ein Stück weit befremdet haben,
Mich näher befassen konnte. Und gerade der Tanz und die Performance und der
Körper, weil ich immer mehr wahrgenommen habe, in den Welten,
in denen ich unterwegs war, das waren so kopfzentrierte Welten,
dass ich gespürt habe, okay, der Körper wird so dissoziiert,
ich muss da reintauchen.
Und dann kam eigentlich dieses Forschungssoge, dass ich immer mehr dann auch
daran, ich habe dann zu Utopien auch geforscht, auch was, wo alle irgendwie
drüber reden, aber nicht so richtig wissen, was es damit auf sich hat.
Ich habe über Kollektive geschrieben, die Art und Weise, wie wir so zusammen
sind. Aber immer wieder war der Körper ein Zentrum.
Und ich habe dann natürlich, wie es bei den meisten dann auch ein Stück weit
ist, irgendwann gemerkt, was ist eigentlich mit meinem Körper?
Wie geht es dem eigentlich?
Und wir stellen diese Frage fast nie. Wir wollen sie nicht stellen,
weil wir wollen den Körper nicht hören.
Und das hat mich dann eben dazu geführt, Einfach auch hier wieder mit dieser
Legitimation des Wissenschaftlichen stärker und zwar jetzt nicht aus einer medizinischen
oder anatomischen oder biologischen Perspektive,
sondern wirklich auch aus einer kulturellen, aus einer kodierenden,
aus einer, wie nehmen wir denn unsere Körper wahr, wie gehen wir mit unseren Körpern um,
gerade im westlichen Umkreis, aber auch gerade im Vergleich eben zu anderen
Gesellschaften, zu anderen Kulturen.
Wie über das Thema des Rituals, des Rituellen, das in unserer Gesellschaft,
Säkularisierte Gesellschaft, gar nicht mehr stattfindet.
Und dann begann der Deep Dive. Und dann war irgendwann klar,
Okay, das müssen wir jetzt irgendwie mal groß aufziehen.
Das kann nicht nur ich sein, die darüber nachdenkt, was wir mit uns vormachen.
Und inwiefern hat dann dein, du hast es gerade angedeutet, dass du selber eben
auch erschöpft warst, also eben im Prinzip einen Zusammenbruch.
War das dann der Auslöser dafür, dass du dann auch hinterher gedacht hast,
okay, das muss ich dann auch, ich will mal sagen, der Gesellschaft zur Verfügung
stellen, also anderen Menschen zur Verfügung stellen?
Weil du bist, ich weiß gar nicht, wann hast du, ich glaube, du bist nicht,
machst du noch Lehraufträge oder Forschung? Ich bin noch an Universitäten.
Aber jetzt beratend. Also ich habe jetzt keine, tatsächlich keine,
also wenn mal Vorträge oder Eröffnungen oder sowas sind, bin ich da,
aber ich gebe keine oder mache keine Lehre und Forschung mehr,
weil das jetzt gar nicht mehr reinpassen würde.
Ja, ja.
Ich bin mit Universitäten, werde ich beauftragt. Aber dann jetzt eben in dieser
beratenden Funktion begleitend, Team begleitend, Gruppen begleitend,
Retreats gebend und so weiter.
Ja.
Außen quasi.
Und wie...
Und ich hatte ja in der Einleitung gesagt, dass für dich so dieses Thema Körperintelligenz,
also du hast ja auch diesen Begriff Somatik Leadership,
was fasziniert dich so sehr an diesem Begriff Körperintelligenz und wie muss
ich mir das vorstellen, wie du das dann eben auch in deiner Arbeit einsetzt?
Also vielleicht nochmal zurückkommend auf den ersten Teil deiner Frage,
warum ich diese Körperintelligenz überhaupt erst als solche erkannt habe oder
mit ihr arbeite und immer noch feststelle, dass kaum jemand mit dieser KI vertraut
ist, also vor allem nicht im Business-Kontext,
liegt daran, dass ich selber eben an die Grenzen meines Körpers gekommen bin.
Und das war eben ein Zusammenbruch vor über zehn Jahren.
Ich habe, so wie du das auch gerade einführend nochmal beschrieben hast,
ich habe einfach auf wahnsinnig vielen Hochzeiten gespielt,
habe irgendwie nachts noch irgendwie mein Buch geschrieben und war dann nach
vier Stunden, ich habe mich irgendwann wie die Kanzlerin damals auf vier Stunden
Schlaf runtergetrimmt und mein Körper hat das aber leider nicht gut weggesteckt.
Das heißt, ich war dauerkränkelnd, ich habe diese klassischen Chronifizierungen
gehabt von ein bisschen Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, nie ganz krank,
immer funktioniert, aber irgendwie auch nicht so richtig am Level 100.
Für mich war das mein Normal, also so war das auch in meinem Umfeld,
das war für alle normal, eigentlich gar keine Pausen mehr gemacht,
keine Urlaube mehr gemacht, immer durchgearbeitet und wenn Urlaube gemacht,
dann Forschungsaufenthalte irgendwo so ungefähr.
Das heißt, es gab keine Räume mehr, in denen mein Körper in irgendeiner Weise
sich von mir erkannt, wahrgenommen und ernst genommen gefühlt hat.
Das heißt, das, was da an Intelligenz und an Weisheit lag, habe ich überhaupt
gar nicht gehört, weil ich es einfach nur gar nicht hören wollte.
Und das war dann klar, dass der Körper, wir haben darüber gesprochen,
irgendwann einfach, es gab den großen Knall. Ich fand mich irgendwann im Krankenhaus
wieder, habe dann noch von da aus Gutachten geschrieben.
Es war unglaublich, also arbeitsrechtlich auch super problematisch.
Und war dann am Ende tatsächlich acht Monate raus.
Und ich habe eine Scham empfunden, das kann man sich nicht vorstellen.
Ich war für mich die Gescheiterte, ich war die, die es nicht geschafft hat in
dem Umraum von absoluten High-PerformerInnen,
alle Teens High-PerformerInnen um mich rum und ich dann die Idiotin,
die da irgendwie im Krankenhaus lag und eine Vielzahl an Diagnosen hatte und
überhaupt, also mein ganzes System ist kollabiert.
Und das hat mich so roh und radikal an meine Grenzen wirklich,
es gab Tage, wo ich gedacht habe, ich habe keine Ahnung, ob ich da morgen nochmal aufstehe.
Dass ich wirklich gewusst habe, dass nie wieder, nie wieder,
wenn du wirklich in diesem Leben noch irgendwie stattfinden willst,
kannst du so weitermachen. Das ist no chance.
Und das war richtig Schattenarbeit. Weil dann kam natürlich raus,
dass nicht nur die Arbeit das Problem ist, bei keinem.
Und das ist ja das, warum in allen, das wissen alle Führungskräfte,
die jetzt auch zuhören, Leadership, ins Leadership zu gehen,
ohne in irgendeiner Weise sich mit sich selbst und den eigenen Schatten,
den eigenen Glauben, den eigenen Themen beschäftigt zu haben.
No way at all. Das ist Nummer eins.
Was aber eben leider, und das ist jetzt Nummer zwei, wir kommen zu Körperintelligenz,
das riesengroße Problem ist, es ist absolut wichtig, diese, ich sag jetzt mal,
mentale Arbeit zu machen und zu erkennen, nur wir wissen, Eisbergmodell,
10% Bewusstsein, 90% Unterbewusstsein.
Wenn mir das klar ist und ich eigentlich aber über 60, 70,
fast 80 Prozent meines Alltags, mein Handeln geprägt von diesen Unterbewussten
ist und ich komme nicht mit meinem kognitiven Tun daran, in keiner Weise,
dann muss ich an die Körperintelligenz ran.
Und die funktioniert mit einer anderen Sprache.
Unsere Körperintelligenz und unser Unterbewusstes und unser
Ganzes Spektrum des Unbewussten kann nur über körperaffiniertes Tun erweitert,
erkannt und damit gearbeitet werden.
Und das ist wahnsinnig vielen, vor allem in Verantwortungspositionen,
überhaupt nicht klar. Gar nicht.
Ja, weil ich glaube, weil, also ich meine, ich selber bin ja auch so sozialisiert und geprägt.
Wir sind wirklich auch zum einen eine Wissensgesellschaft, aber wir sind wirklich
absolut nur kognitiv unterwegs.
Und ja, man spürt manchmal irgendwelche Symptome.
Das Einfachste ist irgendwie was weiß ich, Halsschmerzen. Ja gut,
dann nehme ich halt eine Halsschmerztablette oder irgendwie so etwas.
Aber ich glaube auch, dass die wenigsten darauf achten, wenn Dinge dauerhaft passieren.
Also ich kann mich total gut daran erinnern und inzwischen weiß ich auch,
da gibt es ja auch Studien dazu und so weiter und das war bei mir teilweise
auch so, ich habe während der Arbeit funktioniert bis zum letzten Tag, dann hatte ich Urlaub,
was weiß ich, zwei oder drei Wochen und ich konnte fast sicher sein,
dass ich die ersten zwei, drei Tage, also entweder wie tot geschlafen habe oder
aber tatsächlich krank geworden bin.
Also bei mir war es zum Glück immer nur eine Erkältung oder sowas,
aber das war wie ein Muster und ich kenne ganz, ganz viele Menschen und nicht
nur in Führungspositionen, aber die wirklich unter diesem Leistungsdruck,
auch eben du hattest vorhin so dieses High Performer, also eben immer auf Höchstleistung
arbeiten, denen das genauso geht.
Also wo wirklich, wo man auch aufgehört hat auf seinen Körper und auf die Signale
des Körpers zu achten und zu reagieren und sie überhaupt mal ernst und wahrzunehmen.
Und ich hatte eine Situation mit eben, wir hatten da auch schon mal einen Austausch
drüber mit, das waren zwölf oder 15 High PerformerInnen.
Es ging um auch Gender-Themen da drin, aber eben auch um das Thema Pause machen.
Und die Hälfte der Personen hat den Workshop wahnsinnig toll gefeedbackt.
Und nicht ganz die Hälfte, aber so ein Drittel hat sich unglaublich über mich
aufgeregt und gesagt, warum denn sowas hier initiiert wurde.
Man hätte irgendwie nur Pause und Pause wäre die ganze Zeit das Thema gewesen.
Und du hast es eingangs erwähnt, die Pause und der Körper und was der Körper
braucht und die Bedarfe sind ein riesen Trigger.
Und natürlich vor allem dann, wenn ich so an einem High Level bin,
dass mein Nervensystem so dysreguliert ist und ich weiß, wenn jetzt ein Moment
von Pause kommt, dann bricht hier das komplette System zusammen.
Wenn jetzt einer kommt und jetzt irgendwie sagt, ich soll mich mal hinsetzen
und durchatmen, dann funktioniert das nicht mehr, weil wir uns eben in so einen
hoch dysregulativen Körper, nervalen Zustand gebracht haben,
von dem wir irgendwann, weil wir wissen, da drunter liegt ganz viel Schatten
und da will ich nicht dran.
Mein Körper sagt mir, das wäre jetzt Gefahr, das machen wir auf gar keinen Fall,
weil dann kollabiert alles.
Dann muss ich ja anfangen, in Frage zu stellen. Dann merke ich,
wie erschöpft ich bin. Dann passiert genau das, was du gerade gesagt hast.
Dann werde ich vielleicht sogar krank.
Dann kommen genau die Dinge, die ich jetzt gerade überhaupt nicht gebrauchen
kann. Und das führt uns, das ist dann natürlich ein Überlebensmechanismus des
Körpers, der halt sagt, mach lieber weiter.
Alles andere wäre Gefahr. Warum? Weil wir das nicht gelernt haben.
Nichts ist, was ritualisiert ist, wo es keine Erlaubnis ist.
Eine meiner Praxen, die ich auch immer wieder total gerne mache,
ganz zu Beginn ist, überhaupt erstmal, gerade montags by the way,
dem Körper drei Minuten drehen.
Den Raum zu geben, erschöpft zu sein, alles loszulassen.
Das heißt, was wir ganz oft machen, ist, gerade wenn wir wieder in so eine Routine,
Arbeitsroutine kommen, dass wir sofort los, Widerstand, der Körper hat eigentlich
erstmal keinen Bock, der muss auch eigentlich erstmal mitgenommen werden,
wir nehmen den aber nicht mit.
Also wir nehmen den nicht wie so ein Kind an die Hand und sagen so,
wir gucken jetzt erstmal nach rechts auf der Straße, nach links auf der Straße.
Dann gehen wir über die Straße. Nee, wir gehen einfach direkt über die Straße.
Und hoffen einfach, dass kein Auto kommt. Und wenn, dann rennen wir noch schneller,
weil dann sind wir ja weg.
Und dieses aber, den Körper überhaupt erst mal mitzunehmen in so einen Übergang,
ich spreche mal super gern von Integrationszeiten.
Wir brauchen die, wir brauchen die auch nach jedem Meeting.
Weil das ist immer sammeln.
Und dieses, ich meine, wir kennen das, ein Meeting nach dem Ändern.
Ich war genau da drin. Ich bin vier Stunden in einem Meeting nicht auf Klo gegangen.
Dann kam das nächste dann mal ganz schnell. Also allein die Blase,
was wir unserer Blase antun, wenn man das jetzt nochmal körpervisibel bestenkt,
Wahnsinn, wie der Körper defidriert, meistens zu wenig zu trinken kriegt,
er darf aber auch nicht auf Toilette gehen.
Das heißt, das, was wirklich die Grundsubstanz von Leben ist,
was wir brauchen, atmen, schlafen, eben den Körper detoxen, dazu zählt eben
auch der Toilettengang, das lassen wir oft gar nicht mehr zu.
Und das ist radikal, ich kann das jetzt nicht anders sagen, aber das ist gefährlich.
Und das ist die eigentliche Gefahr und das ist aber die Gefahr,
die wir natürlich nicht ernst nehmen, das ist wie mit allen Dingen,
solange sie uns nicht betreffen und da bin ich jetzt
Vorreiterin für, weil natürlich, solange ich nicht, also bis zu dem Punkt,
wo ich nicht zusammengebrochen bin, habe ich da halt auch gedacht, dass ey,
Komm easy, brauche ich nicht. Also ich brauche hier keinen Urlaub.
Und das hat halt nichts mit Demut und mit Wertschätzung und wirklich auch mit
einer ganz tiefen Fähigkeit des Zuhörens zu tun.
Weil das Zuhören, über das wir hier in New Work Kontexten immer so wahnsinnig
gerne reden, bezieht sich nicht nur auf meine MitarbeiterInnen,
sondern vor allem als erstes auf meinen Körper.
Ja, total spannend. Ein Gedanke, der mir gerade vorhin gekommen ist,
als du das beschrieben hast mit dem, was du dort erlebt hast,
mit dieser Gruppe, wo die Hälfte das gut fand und so ungefähr ein Drittel sich aufgeregt hat.
Eine Frage, entdeckst du da Unterschiede zwischen Männern und Frauen?
Das war halt spannend, das waren nur Frauen.
Ah, das waren nur Frauen?
Ja, es waren nur Frauen. Und das ist das. Ich habe das in einem ganz wundervollen
anderen Podcast mit Isabel Gebien mal aufgelöst, weil wir da über das Patriarchat gesprochen haben.
Das war auch Kern dieser Folge, auch über das Somatik-Leadership,
aber vor allem über das Patriarchat.
Und ich bin sehr klar darin, dass das große Problem in unserer Gesellschaft ist.
Es gibt, wenn man jetzt Yin und Yang, das ist glaube ich ein Symbol, das alle kennen.
Also wir wissen, ich habe viel zu Gender geforscht auch, wir wissen,
dass wir alle männliche und weibliche Anteile in uns haben.
Und in unserer westlichen Gesellschaft leben die Männer zu wenig ihren femininen
Anteil und die Frauen einerseits zu sehr ihren männlichen Anteil.
Ihnen geht dann der weibliche Anteil verloren.
Das heißt, es gibt einen zu großen Shift in ein sehr viel Young.
Das ist klar bei einem Patriarchat.
Man darf jetzt nur an die Hexenverbrennung oder so denken, weil alles,
was weiblich war, was lustvoll war, was, ich sage mal,
anders wirksam war, also mit anderen Qualitäten, wurde auch sehr,
sehr, sehr, er wurde einfach negiert, beschämt oder untertan gemacht.
Also wenn man die ganze Genese, ich rolle das jetzt nicht auf, zweiter Podcast.
Aber das darf uns klar sein, dass Frauen ein riesengroßes Thema damit haben,
ihre unglaubliche Kraft, die sie mitbringen, die Männer auch haben,
die sie aber anders gelagert haben, die sie auch leben dürfen und die auch in ihnen sind.
Aber dass das bei Frauen ganz oft so jangig ist,
also so männlich ist und so verstärkt wurde und immer verstärkter wurde,
weil auch diese Erzählungen von leadership-Positionen funktionieren,
nur wenn ich ganz viel dieser männlichen Energie auch in diese Zirkel bringe,
dass wir uns unserer, ich würde sagen, mit größten Kompetenz an dem Punkt auch beraubt haben.
Und auch beraubend, im Übrigen auch die Männer.
Weil das merken wir jetzt in der Care-Debatte.
Das kickt ja jetzt gerade wieder durch.
Ja, genau.
Ja, ich kenne das auch von mir selber. Also ich bin ja in einer sehr männerdominierten
Welt, auch aufgrund meiner beruflichen Laufbahn, immer unterwegs gewesen, auch jetzt noch.
Und ich merke schon, dass sich Dinge ändern bei den Männern,
die jetzt, ich sag mal so, die nachfolgenden Generationen, ganz langsam.
Und teilweise auch bei den Frauen, dass da eben schon auch so dieser weibliche
Aspekt eine größere Rolle spielt.
Aber wir sind halt nach wie vor in dieser absoluten Leistungskultur unterwegs
und die Debatte jetzt momentan gerade lautet ja sowieso überall.
Also von wegen mehr arbeiten, wir müssen mehr leisten, damit wir uns,
was weiß ich, dass unseren Lebensstandard weiter leisten können,
die Wirtschaft läuft und so weiter.
Das heißt, ich habe das Gefühl, das schwenkt momentan gerade wirklich so komplett
nochmal wieder oder verstärkt sich nochmal so sehr stark in diese Richtung.
Dabei sind wir eigentlich so etwas, finde ich, wie die erschöpfte Gesellschaft.
Also und zwar fast egal in welcher Generation,
ob du jetzt gerade noch in dieser Phase bist, die ja sowieso super anstrengend
ist, mit Kindern gleichzeitig und Karriere und was weiß ich,
oder ob du deine Eltern pflegst, oder ob du in dieser Phase bist der jüngeren
Generation, die noch nicht so ganz genau weiß, wie soll ich mich eigentlich orientieren.
Ihr habt das Gefühl, das ist so die erschöpfte Gesellschaft und dazu kommt dann
noch dieses Angstbesetzte, Was momentan auch irgendwie so ganz stark irgendwie so durchschlägt.
Und die Frage da an der Stelle wäre, du hast es so schön beschrieben, eben den Körper.
Wie, also du hast es für dich selber entdeckt. Du arbeitest mit anderen Menschen.
Aber wenn du jetzt eben so eine Führungskraft vor dir hast.
Wir reden nochmal gar nicht vom Team, sondern erstmal nur so von Self-Leadership.
Wie muss ich mir das vorstellen? Wie schaffe ich das oder wie schaffst du das? Wie arbeitest du?
Mit Führungskräften, damit man da wieder, ich sag mal, ganz wird.
Also für mich ist es so etwas wie ganz werden.
Also ich glaube, dass das Wichtigste ist, und das würde ich jetzt auch nochmal
als Aufruf an alle Führungskräfte ganz klar kritisch sagen,
dass es leider, leider, leider für mich immer noch einen ganz großen Gap gibt
zwischen Führungskräften,
die offen dafür sind und Führungskräften, die das gerne weitergeben an ihr Team.
Also die sagen, das ist jetzt der Workshop fürs Team oder ich bin nicht dabei.
Es gab einen Workshop-Tag, den ich gemacht habe, das war total spannend,
da war dann die Führungskraft mit ihrem Team zusammen, wovon ich übrigens sehr viel halte.
Ich finde das, weil das war immer schon, ich fand es immer eher auch ein bisschen
problematisch, wenn es immer diese Zweiteilung gibt, weil die Themenstruktur,
also am Ende geht es ja immer um Arbeit mit den Menschen.
Und die hat erstmal nichts mit unterschiedlichen Verantwortungsbereichen zu
tun, sondern sie hat, und deswegen spreche ich so gern von Human Work und Human
Skills, sie hat was mit der tiefsten Essenz unseres Menschseins zu tun. zu tun.
Und in dem Moment, wo ich mich entscheide, Führungskraft zu sein und mich dann
eigentlich schon über, also weil ich sage, ich treffe ja andere Entscheidungen
als, ist das Entschuldigung, aber es ist nicht die Wahrheit.
Es ist eine andere Dimension von Entscheidung.
Aber Entscheidung treffen wir alle. Ob wir mit Kindern, für Kinder,
als Kinder Entscheidung treffen, ob wir als Erwachsene Seniorinnen,
in welches Seniorenheim wir, wir treffen immer Entscheidungen.
Dem Körper ist die Entscheidung egal, ob das eine Entscheidung auf einer Führungsebene
ist, ob das eine Entscheidung innerhalb des Teams ist, ob das eine Entscheidung
in meiner Familie ist. Egal.
Sondern das, was der Körper braucht, ist, bin ich sicher.
Bin ich klar? Bin ich fokussiert? Kann ich so eine Entscheidung treffen?
Das sind Themen, die haben nicht in dieser Dimension zu tun.
Und ich glaube, das dürfen wir uns, ich stelle das voran, weil das wirklich
nochmal so ein Thema ist, gerade mit der Körperarbeit. Das heißt,
ich würde nie differenzieren in dieser Arbeit.
Ich mache jetzt mit einem Freund zusammen, der Arbeits- und Organisationspsycholog
ist, der eben ganz viel mit Vorständen arbeitet und passt ausschließlich mit Führungskräften.
Wir machen eine Leadership Retreat Journey und wir haben das ganz bewusst geöffnet,
weil erst war mit LeaderInnen so die Idee und wir haben beide gemerkt,
das fühlt sich nicht stimmig an.
Es ist einfach wichtig, hier diesen humanen Aspekt von wir sitzen alle im gleichen Boot.
Am Ende geht es um immer die gleichen Fragen.
Das, was du gesagt hast, Erschöpfung, wir sind erschöpft, Ängste,
Sicherheit, Klarheit, Fokus, Umsetzungsstärke.
Das sind die Dinge, die brauche ich als Führungskraft, die brauche ich in einem
Team und die brauche ich miteinander als Organisation, wenn ich irgendwie im
Morgen noch stattfinden will.
Und das zusammenzubringen über den Körper ist deswegen so kraftvoll,
weil alles findet daran statt.
Und es gibt ein ganz einfacher Start, der für viele total überraschend ist.
Wir reden viel über psychologische Sicherheit.
Wenn ich in einem Raum bin und so arbeitet, also aus der somatischen Arbeit
kommt, arbeiten wir halt eben mit Raum und Umruf.
Es ist für das Reptilien-Gehirn das Allerwichtigste, erstmal zu gucken,
bin ich hier in dem Raum sicher.
Was ich jetzt gerade mache, was man jetzt nicht sieht, ist, ich schaue mit den
Augen erstmal in jede Ecke, die um mich herum ist.
Weil mir das quasi die Sicherheit gibt, meinem Reptilien, meinem archaischsten
Gehirn, ah hier fühle ich mich wohl. Und das kennt jeder, auch wenn es nicht
bewusst ist, der in einen Raum geht.
Der in eine Tür, in ein Meeting, also wir spielen diese Situation mal,
wir haben ein Meeting, wir kommen durch eine Tür, wir haben eine bestimmte Gruppe
von Menschen. Das Erste, was der Körper tut.
Da kann der Kopf erstmal gar nicht so schnell hinterher kommen,
ist, spüre ich hier eine Energie, die mir gut tut.
Oh ja.
So, und dann kann da eine Wand sein und ich merke sofort, alles zieht sich zusammen.
Herzraum zieht sich zusammen, mein Beckenboden zieht sich zusammen,
meine Hände ziehen sich zusammen, ich merke vielleicht so ein bisschen meinen Hals wird trockener.
Alles, was Sympathikus und Parasympathikus, also quasi unsere Regulationssysteme,
die über Stress und Entspannung entscheiden, im Nervensystem, Die klicken sofort an.
Wenn ich das merke, also ich komme in den Raum und bin nicht sofort in Ease,
in Entspannung, in Leichtigkeit, dann muss ich den Körper mitnehmen,
weil alles, was danach an Input kommt, an Informationen,
an der Art und Weise, wie ich mich da in dem Raum verhalte, was ich mit diesem
Team mache, wo ich hin will, welche Aufgaben ich übernehme, wird nicht funktionieren,
wird kein High-Performance nach sich ziehen.
Und wenn mir das als, und jetzt kommen wir natürlich zu einer Führungskraft,
die deswegen die Verantwortung trägt, anders, weil sie nicht nur für das eigene
Nervensystem verantwortlich ist,
sondern auch für alle drumherum noch ein bisschen mehr als alle anderen.
In einer, finde ich jetzt, Organisation, die mit Rollen anders umgeht,
würde ich hoffen, wünschen, das machen ganz viele Unternehmen ja auch vor,
dass das nicht nur eine Person, alle diese Verantwortung tragen.
Aber dafür darf ich natürlich als Führungskraft auch, deswegen spricht man ja
einfach immer viel, viel lieber mittlerweile von Self-Leadership,
dass jeder ermächtigt wird.
Und das heißt, auf deine Frage hin geht es allererst darum, die Sicherheit im
Körper wiederzufinden und das uns wieder zu gewinnen und das mit den kleinsten Tools.
Das mache ich über Atmen, das mache ich über die Art und Weise,
wie wir uns bewegen, über Movement, über Mindful Movement.
Das mache ich, der Achtsamkeitsbegriff, ich finde den nicht unterkomplex,
weil jemanden, der ein dysreguliertes Nervensystem hat, in Stille zu sagen, so jetzt,
Komm mal ein bisschen runter, setz dich mal hin, geh mal eine Minute ins Schweigen,
obwohl ich sehr, sehr gerne mit Stille arbeite, wird nicht funktionieren.
Funktioniert nicht. Du kommst nicht aus dem Buch raus, gerade aus einem total
wilden Meeting und dann setzt du dich hin und bist dann eine Minute in Stille.
Da sagt der Körper, nein, der Körper muss erstmal rausschreien,
der muss rausboxen, der muss springen, der muss schütteln, der muss seufzen,
der muss sich erstmal expressiv ausgestalten und dann kann der sich hinsetzen.
Ich kann mich, obwohl du das jetzt sagst, expressiv ausgestalten.
Ich kann mich total gut erinnern, dass ich, ich habe von einem Kollegen mal
so einen kleinen Knautschball geschenkt bekommen, den man so zusammen,
knüllen kann, wenn man irgendwie wütend ist oder was auch immer.
Und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es so zwei, drei Situationen
in meinem beruflichen Leben,
als Geschäftsführerin gegeben hat, wo ich echt froh war, dass ich einen eigenen
Raum hatte, wo ich im Prinzip nach so einem Meeting reingegangen bin,
die Tür zugemacht habe und da drin habe ich mich dann aufgeführt wie Rumpelstilzchen.
Es hat ja niemand gesehen.
Ja, aber das und ich finde.
Es total interessant, wenn du das sagst. Das wäre jetzt, das ist der Hammer.
Ist mir tatsächlich auch mal in einem 1 zu 1 mit einem Vorstand passiert,
wo ich komplett ausgezuckt bin, aber wirklich so komplett.
Es war mir hinterher super peinlich. da sind wir wieder bei diesem Thema Scham,
weil so von wegen, es war natürlich so typisch Frau, Führungskraft,
hysterisch, so noch dem Motto.
Hat er nicht gesagt, ich weiß nicht, ob er es gedacht hat, war letztendlich
auch egal, aber da bin ich,
Also jeder hat ja so andere Ventile. Wir sind ja unterschiedliche Persönlichkeiten.
Bei dem einen zeigt sich das so, bei dem anderen so.
Bei mir ist es tatsächlich dieses Thema Wut, was man ja insbesondere bei Frauen
extrem runterreguliert halt irgendwie.
Und ich merke das heute noch. Ich merke das Gott sei Dank rechtzeitig.
Und ich habe mir aber tatsächlich angewöhnt, das rauszulassen.
Natürlich schon auch irgendwie in so einem geschützten Raum.
Weil wenn das ungebremst jetzt auf dich los donnert, dann findest du das nicht
so lustig. Da bin ich mir ganz sicher.
Und das ist ja aber die Kompetenz. Ich glaube, diese Räume, das ist ja auch mit Kindern so.
Also für mich, ich gehe ja sehr für das Thema des Anti-Adultismus,
weil ich eben glaube, das ist die Grundlage.
Oder wie wir Patriarchat, wenn wir da rauskommen wollen, da müssen wir uns Gedanken
darüber machen, wie wir Kinder entrechten und glauben, dass Erwachsene eben
mehr Wissen hätten als Kinder, was einfach nicht die Wahrheit ist.
Weil wir eigentlich alle dann irgendwann zusammenrechnen und wieder so werden
wollen wie Kinder, nämlich spielerisch leicht, wahrhaftig, direkt und meditativ.
Also hochspirituelle Wesen, als die wir ja alle auf die Welt gekommen sind.
Genau.
Und das Spannende ist tatsächlich, in dem Moment, wo ich Wut framen kann,
also wo ich Loslassräume als Team kultiviere, wo ich sage,
das zu adressieren, zu sagen, es ist gerade so viel Wut in mir und das ist natürlich
die Emotionskompetenz, die ich dann gewinne, wenn ich anfange,
du hast es so schön gesagt,
du spürst in deinem Körper jetzt, ah wow, ich kann sofort relaten, das ist Wut.
Du erkennst, du adressierst, du sagst, ich habe gerade Wut, ich spüre diese
Wut, dein Körper muss diese Wut, Tiere bestes Beispiel, die bellen sofort,
die strecken sich, die fauchen,
die springen weg, die machen einen körperlichen Akt, um dieses hohe Cortisol
und Adrenalin, das noch rein schließt, sofort auszuagieren.
Machen wir nicht, findet unser Körper, Stichwort die ganze hohe Rate an Bonifizierung,
einfach richtig, richtig mies.
Und wir müssen das machen, auch in Meetings, plus übrigens auch die Scham,
um sie nicht weiterzutragen, weil das Schlimmste ist ja, wenn Dinge nicht adressiert
werden, sie aber im Raum sind energetisch,
Die Energie ist spürbar.
Das heißt zu sagen, ich habe gerade so Mut und ihr seht das schon alle an meinem
Gesicht und ich gehe jetzt einmal raus und ich lasse diese Wut raus.
Oder wenn ihr mir den Raum haltet, fände ich es mega, wenn wir zusammen Wut
raus haben. Und dann schreien einmal alle.
Ja, wow. Oder schütteln einmal alle. Das ist ein Gemeinschaftsgefühl,
das entsteht, das natürlich geübt werden muss, weil es überhaupt nicht in unserem
System ist. Fängt ja schon im Schulsystem an.
Aber was da entsteht an Magie, das wissen alle, deswegen gehe ich so sehr für
Retreats und liebe Retreats. Was da entsteht zusammen.
Ich kriege selber jetzt Gänsehaut, weil es mich jedes Mal überwältigt.
Ja, ich glaube, du hast vorhin dieses Thema Sicherheit angesprochen,
dass unser Körper das automatisch spürt, wenn man irgendwo reinkommt.
Und ich glaube, so etwas, was du gerade beschrieben hast, eben so eine Situation,
wo man das vielleicht gemeinsam macht oder in dem Raum, also die anderen den
Raum auch halten, ich glaube, das braucht unfassbar viel Vertrauen.
Also, dass man im Team wirklich auch diese Sicherheit, also eben nicht nur dieser
Raum, sondern eben, dass man sich dort auch psychologisch sicher fühlt.
Dass man weiß, man kann sich auf die anderen verlassen, das bleibt hier drin,
wir agieren als Team und so weiter.
Also das ist schon die hohe Kunst. Da würde ich sagen, wenn man so ein Team
hat und so etwas möglich ist,
da ist man wirklich echt Richtung High-Performance-Team irgendwie unterwegs,
weil High-Performance heißt ja nicht immer nur, die bringen alle super Leistung,
sondern die funktionieren auch untereinander, auch und gerade in Krisenzeiten,
wenn Dinge schwierig werden, wenn Dinge herausfordernd sind.
Und ganz ehrlich, wann sind sie das nicht, wenn man irgendwelche Projekte macht
mit Deadline oder was auch immer.
Und das wird dann, ganz ehrlich, Claudia, das wird der Faktor sein für Unternehmen,
ob sie weiterhin morgen stattfinden.
Und da muss ich, wenn ich in einer Leadership-Position bin oder auch in einer
Organisation, und das kann ja auch ein Familienunternehmen sein,
wo ich quasi jetzt irgendwie das Ruder, also wie auch immer das quasi aufgeteilt ist.
In dem Moment, wo ich weiß, ich trage Verantwortung für etwas,
was mir wichtig ist, egal was gut ist, dann weiß ich, ich komme da nicht alleine raus oder durch.
Das kann sich eine globalisierte Gesellschaft sowieso nicht mehr erlauben,
das können sich auch die ganzen Mikrokosten darunter nicht erlauben.
Wenn ich das weiß, also ich meine, wir alle Menschen haben ja das Bedürfnis
nach sowohl Autonomie, aber vor allem eben auch nach Zugehörigkeit.
Wenn ich also weiß, Vertrauen ist die Grundlage von etwas, was gut werden soll.
Das weiß ich schon ganz, ganz früh in meinem Leben, habe ich das kennengelernt.
Ah, okay, wenn da jemand ist, dann fühle ich mich wohl, mein ganzes System entspannt.
Ich bin also natürlich von meiner Kapazität, weil eigentlich ja nur noch, also es ist
Ja nicht die.
Hälfte meines Körpers mit Angst und oh Gott, ich muss mich schützen und ich
bin wo ganz anders unterwegs beschäftigt, sondern mein ganzer Radius kann sich
für ein bestimmtes Projekt, eine Aufgabe, etwas, was zu tun ist, darauf beeinflussen.
Und nicht die Hälfte ist irgendwie nur im Überlebens- und Fluchtmodus.
Entweder ich muss hier weg oder ich muss hier irgendwie kämpfen oder was auch immer tun.
Und das ist so viel Energieabrieb. Und ich muss mich wirklich fragen als Unternehmung,
stelle ich diese Räume her, um diesen Energieabrieb quasi rauszuhalten?
Und wenn das irgendwo nicht ist, und ich spüre das auch hier ja sofort,
sehe ich an Zahlen, das sehe ich an Kennwerten, das ist sofort, sofort spürbar.
Dann schaue ich, wo ist hier die Sicherheit und das Vertrauen nicht hergestellt
und was kann ich dafür tun, damit sich das ändert.
Das wird der neuralgische Unterscheidungsfaktor sein für alle.
Und jetzt Stichwort Führungskräftemangel sowieso, weil da wird keiner in so einem Team bleiben.
Also das wird sich irgendwann, also die Generationen machen es uns ein Stück weit vor.
In vielen Branchen ist es leider, leider sage ich deswegen, weil dadurch können
sich extrem viele noch leisten, in einer Art und Weise mit ihren Teams,
Mitarbeitern umzugehen, wo man sich wirklich an den Kopf fasst.
Aber auf Dauer wird das nicht mehr funktionieren.
Ich bin der festen Überzeugung, dass das oft, und das wird schneller kommen,
als viele sich das vorstellen, weil momentan auch aufgrund natürlich jetzt Wirtschaftskrise
und so weiter und dass sich auch der Arbeitsmarkt wieder so ein bisschen gewandelt
hat, dass halt eben viele auf der Suche sind,
glauben manche, dass das Pendel wieder umschlägt.
Das mag sein, dass das für kurze Zeit ist, aber ganz ehrlich,
demografischer Wandel, das ist so klar wie das Amen in der Kirche.
Und auch natürlich, wenn ich jetzt KI habe und KI sehr viel stärker,
unsere Arbeitswelt auch, also ich meine jetzt die künstliche Intelligenz,
nicht die Körperintelligenz.
Das wird natürlich unsere Arbeitswelt ganz stark verändern und viele Dinge vereinfachen
und auch viele positive Dinge werden dadurch auch kommen.
Aber trotzdem wird es so sein, dass genau solche Unternehmen,
Teams, Organisationen, die das ermöglichen, was du gerade beschrieben hast,
mit körperlicher Sicherheit,
psychologischer Sicherheit, Vertrauen, um dann eben...
Um dann eben wirklich zu gucken, okay, wie können wir da gemeinsam das Beste
daraus machen? Das passiert ja dann teilweise wirklich implizit.
Also das ist ja, ich finde das immer wunderbar, wenn man solche Teams beobachtet
oder überhaupt kennenlernt, in denen das so funktioniert.
Also ich hatte das Glück, dass ich tatsächlich in meiner Angestelltenzeit wirklich
solche Teams durchaus auch selber erlebt habe und teilweise auch selber mitgestalten
konnte. Das ist ein großes Geschenk, so etwas zu haben.
Und ich wünsche mir natürlich sehr, dass das noch sehr, sehr viel stärker jetzt
auch zukünftig viele erkennen.
Ich glaube, es ist immer noch die Ausnahme und ich glaube, es ist immer noch super innovativ.
Also insbesondere das, was du gerade beschrieben hast, diese Arbeit oder das,
was du machst, dieser Ansatz auch.
Ich glaube, da gibt es wahrscheinlich noch nicht so ganz viele Unternehmen,
die das auch strategisch so dann auch nutzen für sich und einsetzen und vielleicht
sogar überhaupt erkennen.
Weil man, glaube ich, immer noch denkt, Sicherheit findet im Kopf statt.
Aber Sicherheit ist ein Gefühl.
Sicherheit ist etwas, was ich gefühle. Das ist ja das Beispiel mit dem Raum.
Ich komme irgendwo rein und ich merke, mein System entspannt.
Das heißt, das ist nichts, was man verstehen kann.
Das klassischste Beispiel ist, ein kleines Kind sagt, nachts, ich habe Angst.
Und man sagt, nein, du brauchst aber gar keine Angst haben. Hier ist ja gar
nichts. Dann hat das Kind trotzdem Angst.
Wir alle waren wie ein Kind. Wir alle wissen genau, wie das ist.
Dass eine Angst einfach nicht irgendwie weggeht, weil jemand sagt,
ja, aber hier ist doch gar nichts.
Und das ist so ein schönes Beispiel, das mit der Angst, weil das kann man nämlich
auch heute jeden Tag noch erleben.
Das muss man nur mal bei sich selbst beobachten, wenn einem irgendwie wieder
solche Gedanken kommen. Das ist.
Und ein anderer würde sagen,
Das ist ja völlig irrational, da brauchst du doch keine Angst zu haben.
Aber du selber spürst es halt.
Jeder hat dort auch natürlich ein ganz anderes Sicherheitsbedürfnis oder ganz andere Dinge machen.
Mir machen ganz andere Dinge Angst vermutlich, als dir Angst machen.
Wir sind alle so hoch individualisiert.
Das ist bei jedem etwas anderes an der Stelle.
Plus, und jetzt kommt wieder das, was ich vorhin schon mal gesagt habe,
die Sprache der Angst beispielsweise ist eine Sprache des Körpers und die funktioniert
nicht über unsere mentale, kognitive Festfastheit.
Diese Sprache greift nicht. Jetzt könnte ich mir sagen, ich habe keine Angst
mehr und dann wäre die Angst weg.
Oder du schaffst das und dann ist die Angst, dann mache ich alles,
was ich denke und fühle und habe überhaupt gar keine Widerstände mehr.
Und so funktioniert der Körper nicht. Das heißt, wir können ihn nur über seine
körperliche Affiniertheit erreichen.
Und diese Arbeit kennen wahnsinnig viele nicht, weil sie überhaupt gar nicht
vertraut sind mit der Arbeit meinetwegen, mit den Nervensystemen,
mit der Körperweisheit, mit der organischen Verfasstheit, die dahinter liegt.
Dass zum Beispiel der Lebermeridian einer ist, der für unsere Energiepotenziale
bereithält, dass im Magen eben ganz oft auch die Angst sitzt.
Und das Spannende ist ja, dass gerade, jetzt komme ich wieder zu Schamanischem und zu Heilwissen,
wenn man das zurückverfolgt, das wissen alle MedizinerInnen,
weil sie es vielleicht auch irgendwie in einem Mini-Chapter irgendwie nochmal
in ihrem Studium hatten, aber dann gibt es so viele wundervolle Sitze,
eine Laus über die Leber gelaufen.
Das ist mir auch den Magen geschlagen.
Also wir haben genau diese Sätze und diese Begriffe, die sich immer an den Körper
und an die Organe richten, weswegen die auch leider irgendwann diejenigen sind,
die betroffen sind, wenn wir das nicht mit dem Körper ernst meinen, ne?
Ich sehe schon, wir könnten jetzt noch unglaublich lange darüber sprechen,
aber was ich denke, was sich in jedem Fall lohnt für alle, die heute zuhören,
ist, sich bei dir auf deiner Website auch einfach mal umzuschauen.
Ich werde das auf jeden Fall dann auch in den Shownotes verlinken,
damit man eben zu deiner Seite kommt, sowohl zu deinem Retreat.
Ich hatte mir das durchgelesen, das finde ich super spannend.
Aber du machst ja auch Keynotes und Workshops.
Also du machst nicht nur Retreats, sondern eher eben auch so etwas.
Ich würde dich gerne noch fragen, das ist immer so nicht ganz meine Abschlussfrage,
ich habe danach noch eine, aber welche Vision verfolgst du mit deiner Arbeit?
Was möchtest du gerne mit.
Deiner Arbeit bewegen
Und hinterlassen? Vor allen Dingen, welchen Impact möchtest du damit in die Welt bringen?
Eine schöne Frage. Ich fange, ich fange, ich fange, ich fange,
ich fange das jetzt mal ganz anders, wie ich sonst auch so Fragen gerne antworte
im Podcast auf, nämlich, dass ich direkt mit der Scham beginne.
Ich glaube, dass die Scham mit das größte Thema für ganz viele Menschen und
deren Leichtigkeit im Leben ist,
also der Art und Weise, wie sie sich durchs Leben navigieren und wie sie sich
auch in Beziehungen mit Menschen verhalten.
Und ich wünsche mir, dass mit der Arbeit, für die ich gehe, dass das Thema Scham
eines wird, das aushaltbar ist, erlebbar und durchlebbar.
Und ich sage deswegen Scham, weil ich denke, ich schäme mich ja nicht.
Und ich sage ganz klar deswegen die Scham, weil die Scham das Moment ist,
was uns in Beziehung und für mich ist alles, was mit Arbeit und Human Work zusammen
ist, was mit Teams zusammen ist, was mit Leadership zu tun hat,
hat immer mit Beziehung zu tun.
Und für mich ist das das immer noch am unpopulärsten angesprochene Thema,
das ich jetzt einfach in deinem Podcast nochmal ganz klar adressieren will,
dieses Thema der Scham und vor allem eben auch den Körper zu beschämen als etwas,
der leiser sein soll, der domestiziert wird, der nicht auffallen soll,
der funktionieren muss.
Das rauszunehmen und sich anzuschauen, okay, wo kann ich genau das Gegenteil
etablieren, mich zeigen, wie ich bin,
lustvoll sein, laut sein, Auch mal laut ausatmen, laut ausseuchzen und damit Mensch sein.
Wenn das irgendwie bleibt, dass wir in unserer Humanität, in all diesen Momenten,
die wir erlebt haben, die wir gerne nicht mehr angucken wollen,
aber auch eben den unserer Vulnerabilität,
wenn wir uns darin begegnen und eben auch in unserer Schamheiten oder in dem, was uns beschämt.
Und das ist für viele allein schon das laute Ausatmen tatsächlich,
dann ist ganz viel, glaube ich, sehr geholfen.
Weil es dürfen sich alle mal fragen, wie sie sich zum Beispiel am Essenstisch
in einem Business Meeting verhalten, was sie bestellen und warum sie das bestellen.
Also beim Essen ist ein Riesenthema, auch in solchen Situationen,
wo ich über meine eigenen Körpergrenzen gehe, weil aus Scham,
weil ich denke, wenn ich das jetzt mache, fällt das aber negativ auf.
Das würde ich gerne machen.
Das ist total schön.
Ein total schönes Schlusswort, weil du damit schon meine letzte Frage beantwortet
hast oder das nehme ich einfach mal vorweg, weil ich frage immer,
welche eine Sache möchtest, wenn es nur eine Sache ist, welche möchtest du mitgeben?
Und ich finde diese Frage, die du gerade formuliert hast, wenn ich im Business
Meeting bin, wie verhalte ich mich da?
Was bestelle ich? Warum bestelle ich das?
Finde ich ist ein unglaublich wertvoller und guter Impuls für alle unsere Zuhörer und Zuhörerinnen.
Zum Nachmachen und gleich direkt umsetzen.
Und vor allem nochmal auch der Erweiterungsmoment, das ist nicht ein Key-Moment.
Esse ich meinen Teller auf, höre ich auf zu essen, esse ich mit,
esse ich für andere mit, esse ich zu Zeiten, wo ich gar keinen Hunger habe,
bestelle ich Alkohol, gar keinen Alkohol, will ich mit trinken.
Das sind ganz, ganz viele Themen, wo das auf einer ganz einfachen Weise schon
echt nochmal eine interessante Sache wird, darüber nachzudenken.
Sehr spannend. Pamela, ich danke dir wirklich sehr für deine Zeit,
für deine Expertise, für diesen Ausflug und diese ganzen Hintergründe,
die du, finde ich, in diesem Gespräch so wunderbar dargelegt hast. Vielen Dank.
Danke dir, Claudia. So ein Geschenk ist verflogen, die Zeit.
Pamela
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Claudia
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Pamela
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Claudia
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Pamela
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Claudia
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Pamela
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Claudia
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